NFL

Die größten Duelle im Training Camp

Auch Adrian Peterson steht ein wegweisendes Training Camp bevor
© getty
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Carolina Panthers - Running Backs

Christian McCaffrey vs. Jonathan Stewart

Die spannendste Offense der diesjährigen Saisonvorbereitung ist in Carolina zu finden. Die Panthers, seit Jahren auf Downfield-Pässe zu großen Receivern ausgerichtet, stellen ganz offensichtlich auf eine eher von kurzen Pässen geprägte Offense um. Anders jedenfalls sind die in Christian McCaffrey und Curtis Samuel beiden diesjährigen Top-Draft-Picks nicht zu erklären. Newton führte die NFL 2016 in durchschnittlicher Wurf-Distanz an (11 Yards pro versuchtem Pass) und wird nach angeblich überstandener Schulterverletzung erst zeigen müssen, dass er mit einem Kurzpass-Präzisions-Spiel klar kommt. Bisher nämlich war das nicht seine Stärke. McCaffrey allerdings muss sich gleichzeitig erst einmal gegen Starter Jonathan Stewart behaupten. Und das scheint weniger garantiert, als bisher gedacht.

Seattle Seahawks - Running Backs

Eddie Lacy vs. Thomas Rawls

Die Seahawks wollen wieder stärker auf das Run Game setzen, das hat Head Coach Pete Carroll bereits angekündigt. Immerhin verzeichnete Seattle 2016 erstmals seit 2011 unter 500 Runs (403) und blieb in dem gleichen Zeitraum zum ersten Mal unter vier Yards pro Run (3,9). Marshawn Lynch in Topform konnte die Probleme in der Offensive Line überspielen, indem er absurde Zahlen in puncto Yards nach Gegnerkontakt aufstellte. Lacy verfügt grundsätzlich ebenfalls über diese Fähigkeit, wenn er denn fit bleibt und sein Gewicht hält. In dieser Disziplin war er bisher ein Musterbürger, mit Rawls aber hat Seattle noch einen weiteren sehr physischen, aggressiven Back. Beide werden im Camp und dann in der Preseason Argumente für sich sammeln müssen, die Pass-Catcher-Rolle dürfte C.J. Prosise gehören.

Cincinnati Bengals - Running Backs

Joe Mixon vs. Jeremy Hill

Vor einigen Jahren hatte Joe Mixon eine Kommilitonin im Streit zu Boden geschlagen, er wurde gesperrt, mehrere Teams strichen ihn vor dem Draft komplett von ihrem Board. Die Bengals aber waren davon überzeugt, dass Mixon um seinen Fehler weiß und ernsthaft Reue zeigt - rein sportlich könnte er sich als unglaublicher Steal erweisen. Mixon ist ein echter 3-Down-Back, mit seiner Physis als Runner und seinen Receiver-Fähigkeiten erinnert er an Arizonas David Johnson. Giovani Bernard wird weiter seine Rolle als Third-Down-Back und primärer Pass-Catching-Back haben. Mixon aber ist gegenüber Hill der talentiertere Spieler - zeigt er das auch im Camp und in der Preseason, könnte er als Starter in die Regular Season gehen.

Green Bay Packers - Running Backs

Ty Montgomery vs. die Rookies

Mit seiner rasanten Umschulung vom Wide Receiver zum Running Back hat Montgomery 2016 beeindruckt: Ein Forced Missed Tackle alle 4,42 Touches sowie im Schnitt absurde 5,14 Yards nach erstem Gegner-Kontakt (Liga-Spitze) standen unter anderem am Ende zu Buche. Die Packers reagierten zunächst, indem sie Eddie Lacy ziehen ließen - holten dann aber im Draft gleich drei Running Backs. Von denen dürfte vor allem Viertrunden-Pick Jamaal Williams Ansprüche anmelden können. Montgomery geht erstmals als Starting-Running-Back in eine Saison, es wird einerseits spannend sein zu sehen, wie er damit umgeht. Andererseits aber ist es ebenfalls eine interessante Frage, was die Packers mit ihm machen. Als Running-Back-/Receiver-Hybrid kann er ein X-Faktor in der häufig zu statischen Packers-Offense sein.

New Orleans Saints - Running Backs

Mark Ingram vs. Adrian Peterson

Man muss ehrlicherweise sagen: Wirklich Sinn macht die Verpflichtung von Adrian Peterson auch mit einigen Monaten Abstand nicht - hatte Ingram doch gerade die beste Spielzeit seiner Karriere. Umso spannender aber wird das Training Camp, wenn es um nicht weniger als den Starting-Spot im Backfield neben Drew Brees geht. Mit Blick auf das Run-Blocking könnte der 32-Jährige sehr gut nach New Orleans passen. Um aber noch eine längerfristige Zukunft in der NFL zu haben, muss er als Receiver und im Pass-Blocking besser werden. Peterson ist davon überzeugt, dass er das kann - es wäre zu diesem Zeitpunkt seiner Karriere eine fast sensationelle Wandlung. Gleichzeitig aber würde sie es ihm tatsächlich ermöglichen, noch einige Jahre zu spielen.

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