NFL

"Vier Quarterbacks in der ersten Runde!"

Deshaun Watson gilt für viele Experten als nahezu sicherer Erstrunden-Pick
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2. Wo liegen die Stärken des diesjährigen Drafts?

Roman John (derdraft.de): Es gibt meiner Meinung nach gleich mehrere Positionsgruppen, die in diesem Draft deutlich stärker aufgestellt sind, als in einer üblichen Draft-Klasse. Insbesondere gilt das für die Tight Ends, die Edge-Rusher und die Cornerbacks. Wenn ich mich auf eine dieser Positionsgruppen festlegen müsste, würde ich die Cornerbacks wählen. Es gibt den einen, klaren Topspieler in Marshon Lattimore, der es durchaus verdient hätte, unter den ersten fünf Picks ausgewählt zu werden, und auch danach noch viele Spieler, die es verdient haben, in der ersten Runde wegzugehen. Dabei ist es selbst egal, welchen Typ von Cornerback man bevorzugt. Ob groß und kräftig oder nicht ganz so groß und dafür wendiger und explosiver - für jedes Scheme sind talentierte Cornerbacks in dieser Draft-Klasse zu haben, dazu noch in einer Anzahl, dass selbst in der zweiten und dritten Runde noch zukünftige Starter auf dem Board sein werden.

Jan Dafeld (SPOX): Wenn ich mich auf eine Position festlegen muss, dann stimme ich dir zu, Roman: Die Tiefe der Cornerbacks! Es ist wirklich schier unglaublich, wie viele fähige CBs in diesem Jahr mit dabei sind. Dass ein Riesentalent wie Sidney Jones nach seiner Verletzung bei vielen Experten aus den Top-10 auf seiner Position raus fliegt, sagt ja eigentlich schon alles. Selbst in der zweiten, dritten oder vierten Runde kann man noch mit Cornerbacks rechnen, die bereits früh in ihrer Karriere eine wichtige Rolle in einer NFL-Defense einnehmen können sollten. Aus diesem Grund könnte ich übrigens auch nicht verstehen, wenn ein Team trotz dessen Oberschenkelprobleme tatsächlich ganz früh im Draft Marshon Lattimore zieht. Dieses Risiko halte ich bei der riesigen Zahl an fähigen Alternativen einfach für zu hoch.

Christian Schimmel (derdraft.de): Da kann ich euch beiden nur zustimmen: In erster Linie sind in einem rundum starken Draft die Defensive Backs zu nennen - sowohl Cornerback, als auch Safety. Ich halte es für durchaus möglich, dass in den ersten zwei Runden von 64 Picks knapp ein Drittel Defensive Backs sind. Positiv weiterhin, dass diese Positionen auch in der Spitze sehr gut sind. Die Cornerbacks Marshon Lattimore, Gareon Conley und Marlon Humphrey sollten alle früh ihren Namen hören. Auch die Safety-Gruppe hat mit Jamal Adams und Malik Hooker zwei sichere Top-10-Picks. Dazu kommt mit Jabrill Peppers eine echte Wildcard. Weiterhin stark ist die Klasse der Edge-Rusher und der Tight Ends. Dazu machte die Free Agency deutlich, dass die NFL Teams diese Running-Back-Gruppe sehr schätzen. Es ist insgesamt ein sehr tiefer Draft. Es werden sehr gute Spieler bis in Runde 2 oder gar 3 fallen.

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Adrian Franke (SPOX): Keine Frage, die Defensive Backs in diesem Draft machen wirklich Spaß und auch in der zweiten und dritten Runde sollten sich noch sofortige Starter finden lassen. Aber wenn ihr euch alle schon so einig seid (und ich nicht wirklich widersprechen kann), werfe ich zumindest noch eine andere Positionsgruppe in den Raum: Die Running Backs! Hier sprechen wir vielleicht aktuell (noch) nicht von einer umfassenden Stärke dieses Drafts, rein sportlich aber könnte dieser Draft in zwei Jahren rückblickend genau so eingestuft werden. WENN Joe Mixon sich tatsächlich gewandelt hat und abseits des Platzes sauber bleibt, kann er ein Superstar werden. Auch Dalvin Cook könnte sich als Zweitrunden-Steal entpuppen, wenn er wirklich fällt. Und sonst so? Kareem Hunt, Alvin Kamara und Donnel Pumphrey gefallen mir, dazu kommen interessante Prospects wie Marlon Mack oder D'Onta Foreman. Der Draft ist bei den Running Backs durchaus tief besetzt.