NFL

Und den Super Bowl gewinnt...

Die New England Patriots treffen im Super Bowl auf die Atlanta Falcons
© getty

It's Super-Bowl-Sunday! Die Atlanta Falcons stehen heute endlich den New England Patriots gegenüber - SPOX stimmt Euch mit dem großen Head-to-Head ein! Wer hat wo die Oberhand? Welche Details könnten entscheiden? Welche Spieler stehen besonders im Fokus? Die Super-Bowl-Übertragung beginnt am Sonntagabend ab 23.30 Uhr live auf DAZN - mit deutschsprachigem und dem Original-Kommentar.

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Quarterback

Matt Ryan vs. Tom Brady

Matt Ryan hatte es in Atlanta wahrlich nicht immer leicht - doch das zweite Jahr in der Offensive von Kyle Shanahan hat sich als unerwartete Leistungsexplosion entpuppt. Das wird in mehreren Aspekten deutlich: Atlanta spielte etwa in dieser Saison mehr Play Action, als irgendein anderes Team, und nachdem sich Ryan in den vergangenen Jahren hier noch sichtbar unwohl fühlte, lieferte er in dieser Saison. 11,3 Yards pro Pass und neun Touchdowns gelangen Ryan bei Play Action.

Darüber hinaus fördert Shanahan einen gewissen Mut dazu, gegen Man Coverage einige Yards zu erlaufen - und Ryan streut das funktional ein, zu sehen auch im Championship Game gegen Green Bay. Vor allem aber erkennt Ryan, der mit seinen Career-Postseason-Siegen zwei und drei endlich das Stigma des Regular-Season-Quarterbacks ablegen konnte, die Stärken seiner Offense mit Blick auf die Defensivformation deutlich besser als noch in der letzten Saison.

Das Resultat daraus ist die effiziente Ballverteilung: Ryans Touchdown-Pässe zu 13 verschiedenen Receivern sind ein neuer NFL-Rekord, vor allem Julio Jones ist nicht mehr der Alleinunterhalter. Gingen 2015 noch 33 Prozent von Ryans Pässen zu seinem Nummer-1-Receiver, waren es in dieser Saison noch 24 Prozent. Weiter noch: Jones hatte in dieser Saison fünf Spiele mit 60 Yards oder weniger, alle fünf hat Atlanta gewonnen - genau wie die beiden Partien, die Jones verletzungsbedingt verpasst hat. Doch für Brady auf der anderen Seite spricht mehr als der enorme Vorteil an Erfahrung (siebte Super-Bowl-Teilnahme, für Ryan ist es die erste).

Tom Brady vor dem Super Bowl - Rache ist Avocado-Eis

Vielmehr spielt der 39-Jährige eine weitere herausragende Saison, die Patriots-Offense funktioniert auch ohne Rob Gronkowski auf extrem hohem Niveau und Brady agiert nicht selten nahezu fehlerfrei. Nicht umsonst ist es der erste Super Bowl seit 1984, in dem sich der Quarterback mit dem besten Passer-Rating (Ryan) und der mit dem zweitbesten (Brady) gegenüberstehen. Brady knüpft in dieser Saison an seine extrem konstante Form an, während Ryan in der Verfassung seines Lebens ist.

Vorteil: Ausgeglichen

Running Backs Falcons vs. Linebacker Patriots

Devonta Freeman und Tevin Coleman vs. Dont'a Hightower, Kyle Van Noy, Shea McClellin/Elandon Roberts

Hier ruht ein mögliches Schlüsselduell im diesjährigen Super Bowl - und das gar nicht mal unbedingt auf das Running Game bezogen. Wenige Teams sind so gut darin, ihre Running Backs im Passing Game aufzubieten und hier Mismatches zu kreieren, wie Atlanta: Freeman (54 REC, 462 YDS, 2 TD in der Regular Season) und Coleman (31 REC, 421 YDS, 3 TD) stellen sich regelmäßig als Receiver auf, oder laufen Routes aus dem Backfield. 22 Prozent der Falcons-Pässe gingen an Running Backs.

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Mit Pre-Snap-Movements erzwingt Atlanta so immer wieder gute Matchups und zwingt Linebacker oder gar Defensive Linemen in Coverage gegen einen der beiden schnellen Running Backs. Wie New England darauf antwortet, könnte ein entscheidender Faktor sein: Halten die Linebacker und Safeties in Coverage, würde das die Falcons einer äußerst wichtigen Waffe berauben. Doch das war aus Sicht der Patriots in dieser Saison nicht unbedingt eine Stärke, einige Male wurden Cover-Probleme der Linebacker deutlich.

Dazu kommt allerdings, dass die Patriots in dieser Saison eines der besten Tackling-Teams der Liga sind: New England lässt bei geplanten Runs nur 2,27 Yards pro Run nach erstem Kontakt zu - der ligaweit viertbeste Wert.

Vorteil: Falcons

Running Backs Patriots vs. Linebacker Falcons

LeGarrette Blount, Dion Lewis, James White vs. Deion Jones, De'Vondre Campbell

Anknüpfend an den letzten Punkt: Die Falcons lassen 2,89 Yards nach erstem Kontakt zu, der schlechteste Wert in der NFL. Atlanta hat seine Defensive auf Jugend und Geschwindigkeit gepolt, gerade in der Mitte des Feldes starten mit Deion Jones, De'Vondre Campbell und Safety Keanu Neal gleich drei Rookies.

Doch während insbesondere Campbell und Jones mit ihrer Explosivität und damit verbundenen Reichweite glänzen, sind sie im Running Game angreifbar. Nicht umsonst ließen die Falcons in der Regular Season 4,5 Yards pro Run zu (sechsthöchster Wert), und das war nicht durch Big Plays bedingt (nur 13 Runs von über 20 Yards), sondern eher ein konstantes Problem.

Die Patriots könnten sich durchaus dazu entscheiden, Atlanta mit Power-Runs über LeGarrette Blount zu zermürben. Es wäre wohl nicht die schlechteste Taktik. Gleichzeitig aber kann das vielseitige Running-Back-Corps der Pats Atlanta auch anders attackieren: Die Falcons ließen gegen Running Backs im Passing Game die zweitmeisten Catches (85), die viertmeisten Yards (659) und die meisten Touchdowns (6) zu. Hier wäre vor allem White (67 Targets, fünf Touchdowns) die primäre Lösung, aber auch Lewis ist dabei brandgefährlich.

Vorteil: Patriots