NFL

Die Chargers gehen ins Schmuckkästchen

Die Los Angeles Chargers spielen in den nächsten zwei Jahren im StubHub Center
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Was bedeutet der Schritt für die Liga?

Für die NFL überwiegen die positiven Aspekte. Sie bekommen, wie schon vor fast zehn Jahren vom damaligen Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger, gewünscht, ein zweites Team im zweitgrößten Medienmarkt der USA.

Das wiederum gibt ihnen mehr Argumente in Sachen TV-Geldern in der kommenden Rechte-Periode im nächsten Jahrzehnt. Aktuell zahlt FOX für das NFC-Paket jährlich knapp 1,1 Milliarden Dollar, CBS wiederum knapp 100 Millionen Dollar weniger für das AFC-Paket. Mit der Zugabe eines L.A.-Teams könnte man also aus Liga-Sicht berechtigterweise demnächst mehr vom "Eye-Network" verlangen.

Darüber hinaus ist damit San Diego wieder frei als potenzieller Landespot für eine künftige NFL-Franchise, sollte es irgendwann doch mal ein neues Stadion in der Stadt geben. Die Beispiele Cleveland, Houston, Baltimore oder eben Los Angeles zeigen, dass die NFL seit jeher gewillt ist, nach ein paar Jahren in bewährte Städte zurückzukehren.

Chargers nach London?

Dann wäre da noch der Pool an Teams, die an der International Series teilnehmen müssen - oder dürfen. Wer umzieht, ist automatisch verpflichtet, ein Heimspiel abzutreten, um stattdessen etwa in London, Mexiko oder vielleicht irgendwann sogar in Deutschland anzutreten. Die Chargers sind nun also auch einer dieser Kandidaten.

Doch nicht alles ist positiv aus Sicht der Liga: Denn dem Vernehmen nach tendierte die Stimmungslage unter den Besitzern zuletzt eher in Richtung Verbleib der Chargers in San Diego. Es wurde allerdings letztlich doch kein Versuch unternommen, Spanos zum Bleiben zu bewegen.

Die Bedenken fußten hauptsächlich auf der Tatsache, dass die ohnehin schon schwachen TV-Quoten der letzten Saison bei Rams-Spielen im lokalen Markt noch verwässert werden könnten. Doch es erscheint zumindest nicht gänzlich abwegig, dass das Quotentief vielleicht doch auf das überschaubare sportliche Produkt zurückzuführen war, das die Rams über die gesamte letzte Saison abgeliefert haben.