NFL

Geht Samuel mit Julio ins Waffle House...

Samuel Jackson (l.) war auch beim NFC-Champioship-Game in Atlanta zugegen
© getty

Letzter Hangover vor Super Bowl LI - Stoff boten die Championship Games ja genug. Abschied vom Georgia Dome, ein bekloppter Feueralarm oder gleich mehrere Tanzeinlagen. Auch mit dabei: Bradys Kutte, Rodgers' grobes Foul, ein heimlicher Facebook-Deal - und ein besonderer Vergleich von Samuel L. Jackson.

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Goodbye, Georgia Dome: Nach 25 Jahren nimmt die NFL Abschied vom Georgia Dome in Atlanta, zur neuen Saison wird im Mercedes-Benz Stadium gespielt (vielleicht dann auch Buick oder Chevy Stadion, bei Donald weiß man ja nie). Wir werden die ganz großen Momente des Stadions nie vergessen, wie zum Beispiel ... äh ... oder auch ... ja. Spaß beiseite, ein bisschen was ist ja auch passiert.

Der klare Sieg über die Packers war auf jeden Fall ein absolutes Highlight und zwar von Anfang bis Ende. Da waren zum Beispiel die vielen Promis, die sich die Klinke in die Hand gaben: Dwight Howard. Usher. Ludacris. Ryan Seacrest. Und natürlich Superfan Samuel L. Jackson, der während des Spiels Julio Jones huldigte: "Julio Jones ist immer offen - wie Waffle House!"

Patriots vs. Falcons - warum Super Bowl LI ein Pflichttermin ist

Musikalisch wurde auch einiges geboten - und damit meinen wir nicht das Halbzeitkonzert mit Jermaine Dupri, Jeezy und Luda*, auch wenn da bestimmt ebenfalls die Erde gebebt hat. Sondern Saxophonist Mike Phillips. Der spielte vor dem Kick-Off die Nationalhymne - und legte eín derart cremiges Solo hin, dass wir ihn spontan noch gern zum Super Bowl nach Houston einladen würden. Das hätte Zahnfleischbluter Murphy nicht besser gekonnt. In der Woche zuvor durfte er übrigens ebenfalls ran - mit durchschlagendem Erfolg.

(*Die Gerüchte, wonach der nur eingeladen wurde, weil die anderen beiden mit ihren Greatest Hits die Halbzeitpause nicht hätten füllen können, sind natürlich von vorne bis hinten falsch.)

Und getanzt wurde am Ende auch noch: Falcons-Besitzer Arthur Blank freute sich wie ein Schneekönig über den Super-Bowl-Einzug und legte erneut eine flotte Sohle aufs Parkett. Wenn man es mit dem Auftritt nach dem Seahakws-Spiel vergleicht, sind da schon Fortschritte zu erkennen - wir rechnen in Houston auf jeden Fall mit einer geschmeidigen Breakdance-Einlage.

Vollidiot der Woche: Der Patriots-Fan, der in der Nacht zum Sonntag im Steelers-Hotel den Feueralarm auslöste und dann stiften ging, aber schnell gefasst wurde. Mal abgesehen davon, dass die Pats so etwas nicht nötig haben, bindet ein solcher Fehlalarm im schlimmsten Fall Einsatzkräfte, die woanders gebraucht werden. Und dann auch noch in der Nähe des Flughafens.

"Moment", sagt jetzt vielleicht jemand, "woher weiß man denn, dass es ein Patriots-Fan war?" Ganz einfach: Der 25-Jährige ist am Montag bereits vor Gericht erschienen. Seine Erklärung gegenüber der Polizei: "Ich bin betrunken. Ich bin dumm. Ich bin ein Pats-Fan." Nein! Doch! Oh!

Wo ist die Spannung? Nein, es waren bis dahin wahrlich nicht die spannendsten Playoffs aller Zeiten. Das zeigt allein der Vergleich mit dem Vorjahr, als wir den epischen Steelers-Bengals-Meltdown, das Drama in der Eiseskälte von Minnesota, den Wahnsinn zwischen Arizona und Green Bay oder das packende Duell der Broncos gegen die Patriots im Championship Game hatten.

Dieses Mal? Abgesehen von dem sensationellen Cowboys-Packers-Spiel war es alles in allem doch eher mager, was die Spannung angeht. Jedoch ist das kein Zeichen für ein zu ungleiches Kräfteverhältnis in der Liga, vielmehr waren die Verletzungen ausschlaggebend. Oakland und Miami mit Backup-Quarterbacks, die Lions mit einem angeschlagenen Stafford. Pittsburgh im Championship-Spiel weitestgehend ohne Bell, die Giants ohne Rodgers-Cromartie, die Seahawks ohne Earl Thomas und die Packers ohne ihre Secondary.

Da kann es dann mitunter auch schon mal deutlich werden - der Super Bowl verspricht jetzt aber eine tolle Partie: Allein das Schachspiel des aktuell besten Offense-Play-Callers Kyle Shanahan gegen das Defensiv-Mastermind Bill Belichick dürfte das Ticket wert sein! (Okay, vielleicht nicht im komplett wörtlichen Sinne. Aber ihr versteht den Punkt.)

Deal der Woche: Ist halt ein Schlingel, dieser Antonio Brown! Filmt seinen Head Coach heimlich in der Kabine und stellt die Ansprache per Facebook Live auch noch für die ganze Welt ins Netz. Nun gab es bis auf das "A-Wort" von Mike Tomlin glücklicherweise keine großen Aufreger, und Brown entschuldigte sich auch artig.

Dann brachte NFL-Network-Insider Ian Rapoport, also quasi die Karla Kolumna der NFL, aber ans Tageslicht, dass Brown offenbar einen lukrativen Marketing-Deal mit Facebook am Laufen hat. Und zwar in sechsstelliger Höhe. War vielleicht also doch keine Entscheidung im Überschwang der Gefühle, sondern eine eiskalte PR-Aktion?

Wie auch immer, einen Teil seiner FB-Einnahmen wird das Team sicherlich als Strafe einfordern. Und wir freuen uns schon auf neue Livestreams: Auf der Massagebank neben Big Ben, beim Schach gegen Le'Veon Bell, in der Eistonne mit James Harrison ...

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Wichtige Notizen:

  • Whoa, Tom Brady! Klar, es war kalt in Foxboro am Sonntagabend. Aber an der Seitenlinie kuschelte sich der Quarterback in einen Mantel Marke XXXXXL! Der so breit war, dass Brady gut und gerne drei Plätze für sich allein beanspruchte. Was war da bitte drunter? So breit waren seine Schultern doch früher noch nicht.
  • Wenn wir schon von Schultern reden: Mit selbiger voraus ging Aaron Rodgers an Falcons-Spieler Robert Alford vorbei, rempelte den Cornerback hauchzart an - und der mimte, mit einer Sekunde Verzögerung, den sterbenden Schwan. Eine Flagge für Rodgers gab es trotzdem nicht.
  • Nierengurt mal anders: Der Kevlar-Schutzpanzer für Jordy Nelsons angeknackste Rippen sah schon leicht martialisch aus...
  • Wir wissen nicht, welchem Fan Falcons-Back Tevin Coleman noch unbedingt ein High Five verpassen wollte und dafür sogar vom Feld zurück in den Tunnel sprintete. Wir wissen nur: Der wird sich ganz schön gefreut haben.
  • "So ein Käse", dachte sich wohl dieser weibliche Falcons-Fan - und machte sich daran, rund um den Georgia Dome für Ordnung zu sorgen. Glücklicherweise sahen es die meisten Opfer sportlich.

  • Achtung, Arthur Blank: An der Tanz-Front droht Konkurrenz! Patriots-Tight-End Martellus Bennett ließ sich nämlich nach dem Sieg über Pittsburgh nicht lumpen und mischte sich unter die Cheerleader. Für uns liegen die Moves des Falcons-Owners leicht vorn. Dafür bekommt Bennett aber Bonuspunkte, was die Musikauswahl betrifft.
  • Nochmal Blank. Der will nämlich jeden einzelnen Falcons-Angestellten zum Super Bowl nach Houston einladen - das wären insgesamt rund 500 Personen. Respekt!
  • Gelb-Grüne Herzchen für Aaron Rodgers von seiner Liebsten. Hach!
  • Hat FOX-Analyst Troy Aikman 99 Probleme?
  • Und noch eine Meldung: Die L.A. Chargers haben sich auf der Suche nach dem Land, in dem Milch und Honig - oder zumindest ein paar Tax Dollars - fließen, bekanntlich nicht nur Freunde gemacht. Auch die Community Baptist Church in Fallbrook, Kalifornien, hat sich vor ein paar Tagen eingeschaltet. Und war gar nicht begeistert davon, dass sich das Team nicht an Josua 1 Vers 5 gehalten hat.

Nobody's perfect: Moment - das stimmt so nicht! Denn bis zu den Championship Games waren die in der Regular Season noch so gescholtenen Kicker genau das, 33 von 33 Field Goals saßen in der Postseason! Dann kam ausgerechnet Mason Crosby, gegen die Cowboys noch Mister Eiskalt, und semmelte seinen Kick gleich zu Beginn des Duells mit den Falcons daneben.

Damit war der Bann gebrochen: Sowohl die Falcons, als auch später die Pittsburgh Steelers und New England Patriots verschossen je einen PAT - und Green Bay leistete sich die ganz besondere Strafe, beim Kick-Off ein Delay of Game zu kassieren. Hoffentlich kein Omen für Houston ...

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