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Cowboys dramatisch - Wahnsinn in New Orleans

Von SPOX
Die Dallas Cowboys schlugen die Steelers in einem packenden Spiel
© getty
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Tennessee Titans (5-5) - Green Bay Packers (4-5) 47:25 (21:0, 14:10, 6:9, 6:0) BOXSCORE

Die R-E-L-A-X-Zeit in Green Bay ist allerspätestens jetzt endgültig vorbei! Denn was die Packers in Tennessee ablieferten, grenzte teilweise an Arbeitsverweigerung. Ganz vorne stand dabei der Auftritt, auch wenn man die Ausfälle von Clay Matthews und Damarious Randall mit einbezieht, der eigenen Defense: Als eine der statistisch besten Run-Defenses der Liga in das Spiel gegangen, war das erste Play der Titans-Offense ein 75-Yard-Touchdown-Run von DeMarco Murray. Und es wurde nicht wirklich besser.

Vielmehr zerlegte Marcus Mariota (19/26, 295 YDS, 4 TD) die Packers-Secondary phasenweise nach Belieben, in der Red Zone bleibt er einer der gefährlichsten Quarterbacks der Liga. Insbesondere auf Tight End Delanie Walker hatte Green Bay keine Antworten. So gelang gar ein Trick-Play, als Murray einen Touchdown-Pass zu Walker warf und obwohl Tackle Taylor Lewan, weil er einen Ref berührt hatte, vom Platz geflogen war, standen nach dem ersten Viertel 231 Titans-Yards derer 26 für Green Bay gegenüber. Daran änderte auch ein missglückter Onside Kick der Titans zum Start des Spiel nichts.

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Denn die Packers offenbarten offensiv wieder einmal die altbekannten Probleme: Keine Kreativität und vor allem Isolation Routes, bei denen die Receiver viel zu selten gewinnen. In der Folge musste Aaron Rodgers (31/51, 371 YDS, 2 TD, 2 INT), zumal ohne jegliche Hilfe vom Run Game, den Ball zu lange halten und kassierte fünf Sacks. Als auf der anderen Seite Mariota Rodgers' TD-Pass auf Nelson Mitte des zweiten Viertels mit einem TD seinerseits auf Rishard Matthews egalisierte, hatte Tennessees Quarterbacks noch keine Incompletion geworfen (10/10, 196 YDS, 2 TD)!

Und um das Bild komplett zu machen ließ sich auch das Special Team in den Abwärtssog ziehen: Als den Packers kurz vor der Halbzeitpause endlich der erste Defense-Stop gelang, ließ Trevor Davis den folgenden Punt fallen - Turnover, Titans-Football! Mariota nutzte das zu seinem dritten Touchdown-Pass, wieder war der Play-Action-Pass komplett offen. In der zweiten Hälfte schraubten die Titans das Tempo dann merklich runter, trotzdem kassierten die Packers so viele Punkte, wie seit 2008 nicht mehr. Zu allem Überfluss mussten T.J. Lang und David Bakhtiari verletzt raus.

Carolina Panthers (3-6) - Kansas City Chiefs (7-2) 17:20 (3:0, 14:3, 0:0, 0:17) BOXSCORE

Greg Olsen sprach kurz nach dem Ende des Spiels das aus, was wohl viele im Panthers-Lager unmitttelbar dachten: "Das ist eine der fiesesten Niederlagen, die ich in meinen zehn Jahren in dieser Liga erlebt habe."

Einerseits lag das an dem unglaublichen Ende. Carolina machte sich gerade auf, seinerseits mit einem späten Field Goal zu gewinnen. Doch dann passierte es: Marcus Peters klaute Kelvin Benjamin den Ball förmlich, der Chiefs-Corner entriss Carolinas Nummer-1-Receiver das Ei und trug es dann selbst zurück. Kurz darauf waren es die Gäste, die per 37-Yard-Field-Goal den Game-Winner erzielten.

Andererseits aber hätte es so eng am Ende aus Panthers-Sicht nie werden dürfen. Carolina begann gut, Cam Newton (23/38, 261 YDS, TD, INT) richtete über die Read-Option mehrfach Schaden an und sein Gegenüber Alex Smith (25/38, 178 YDS, INT), ohne den verletzten Jeremy Maclin, leistete sich den ersten Chiefs-Turnover seit Week 4. Kansas City konnte offensiv zunächst überhaupt nichts ausrichten, Carolina zog so schnell davon.

Doch das Blatt wendete sich in der zweiten Halbzeit. Der Pass-Rush der Chiefs wurde deutlich stärker, hier machte sich auch das Fehlen von Ryan Kalil und Michael Oher aufseiten der Panthers bemerkbar. So endete etwa der längste Drive in der Geschichte der Panthers (20 Plays) mit einem Punt!

Und so schlug letztlich auch die Secondary zu: Eric Berry fing einen schlechten Pass von Newton zunächst ab, und trug den Ball dann sensationell zum Pick Six zurück in die Endzone. Kansas City arbeitete sich nach und nach zurück und glich schließlich per Field Goal aus, ehe eines der gefährlichsten Turnover-Teams der Liga in der Crunchtime final zuschlug.

Philadelphia Eagles (5-4) - Atlanta Falcons (6-4) 24:15 (7:0, 0:6, 3:3, 14:6) BOXSCORE

Es war das Coordinator-Duell der Woche - Atlantas Kyle Shanahan gegen Eagles-Defensive-Coordinator Jim Schwartz. Und über weite Strecken ging Schwartz als Sieger hervor.

Atlantas so gefürchtete Offense fand ihren Rhythmus lange überhaupt nicht, mehr als einige Field Goals sprangen nicht heraus. Ohne den verletzten Tevin Coleman war gegen die starke D-Line der Eagles eine gehörige Portion Sand im Running-Game-Getriebe und auch Julio Jones war zunächst unter Kontrolle.

Ganz anders dagegen das Bild der Philly-Offense - es waren nämlich die Eagles, die ihr Running Game aufziehen konnten: Ryan Mathews (19 ATT, 109 YDS, 2 TD) war die Speerspitze eines starken Run Games der Hausherren, Philly präsentierte sich als das physischere Team an der Line of Scrimmage. Allerdings machten sich die Eagles das Leben selbst schwer, aus ihrer Dominanz über die ersten drei Viertel holte Philly viel zu wenig Zählbares heraus.

Und so kam Atlanta zurück. Matt Ryan (18/33, 267 YDS, TD, INT) bestrafte die Nachlässigkeiten in der Eagles-Offense mit einem 76-Yard-TD-Pass auf Gabriel, der McKelvin ganz alt aussehen ließ. Aber Philadelphia hatte die richtige Antwort parat und kam abermals das Feld runter, dieses Mal drückte Mathews den Ball über die Goal Line. Die Falcons hatten zwar zwei Mal die Chance zurückzukommen - doch zunächst unterlief Jones (10 REC, 135 YDS) ein kostspieliger Drop, dann hielt die starke Eagles-Defense bei Fourth Down.