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Relax! Rodgers hält Green Bay am Leben

Aaron Rodgers lief unter Druck zu großer Form auf
© getty

Dank einer souveränen Vorstellung von Aaron Rodgers haben die Green Bay Packers (5-6) ihre wohl letzte Chance im Kampf um die Playoffs in der NFC genutzt und das Monday Night Game von Week 12 bei den Philadelphia Eagles (5-6) mit 27:13 (7:7, 7:3, 3:3, 10:0) für sich entschieden. Dabei gelang einem Running Back der Gäste sogar eine Premiere.

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Mit dem Rücken zur Wand liefen die Green Bay Packers und Quarterback Aaron Rodgers zur Höchstform auf. Schon im ersten Drive des Spiels unterstrich der zweifache MVP, dass an ihm an diesem Abend kein Weg vorbeiführen wird. Er vollendete einen nahezu perfekten Drive mit einem Touchdown-Pass auf Davante Adams. Die Eagles konterten mit einem ebenso hochkarätigen Drive und dem Ausgleich, ehe die Packers erneut mit hohem Tempo zurückschlugen.

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Nach der Pause behielten die Gäste das Kommando und gaben die Führung auch nicht mehr her. Gegen Ende machten die Packers dann einen guten Job, den Ball und die Uhr zu kontrollieren, um das so wichtige Ergebnis über die Zeit zu retten. Green Bay bleibt damit zumindest mal im Rennen um die NFC North, während die Eagles scheinbar den Anschluss an die Dallas Cowboys in der NFC East endgültig verloren haben.

Die Stimmen:

Doug Pederson (Eagles-Head-Coach): "Sie mögen vielleicht auf Siege und Niederlagen schauen. Ich hingegen muss aufs Potenzial des Footballteams blicken. Sind wir schon angekommen? Nein. Befinden wir uns auf dem richtigen Weg? Ja."

Clay Matthews (Packers-Linebacker): "Ich bin auf meiner Schulter gelandet und ich denke, dass ich mir das Schultereckgelenk kaputtgemacht habe. Ich habe ein paar Schmerzen. Aber das ist schon okay."

Der Spielfilm:

Vor dem Kick-Off:

Die Playoff-Hoffnungen beider Teams hängen buchstäblich am Tropf, Ausrutscher können sie sich nicht mehr leisten. Entsprechend ungünstig ist es für Philly, dass mit Guard Brandon Cooks ein Starter der Offensive Line ausfällt. Zudem fehlt Running Back Ryan Mathews, was zu erwarten war. Ebenfalls erwartungsgemäß ist Wide Receiver Nelson Agholor leistungsbedingt inaktiv.

Die Gäste aus Wisconsin müssen auf Guard T.J. Lang und Cornerback Demetri Goodson verzichten. Ebenfalls schwerwiegend sind die Ausfälle beider Starting Inside Linebacker, Blake Martinez und Jake Ryan. Es wird spannend zu sehen, ob tatsächlich wie spekuliert wurde, Outside Linebacker Clay Matthews mal wieder nach innen wechselt.

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1. Viertel: Der Touchdown von Adams zu Beginn des Spiels markierte die ersten Punkte, die die Eagles im ersten Viertel zuhause in dieser Saison zugelassen haben. Die Antwort der Eagles? Ein ebenso lockerer Drive ohne jegliche Probleme, an dessen Ende ein Dive von Wentz in die Endzone steht. Mit diesem Score geht es ins zweite Viertel. Zwischenstand: 7:7.

2. Viertel: Direkt nach dem Ausgleich geht die wilde Fahrt der Packers wieder in die andere Richtung. Und nach nur sieben Sekunden im zweiten Viertel findet Rodgers erneut Adams in der Endzone - Touchdown Packers! Danach gelingt den Packers der erste Defensiv-Stopp überhaupt in der Partie. Letztere schaffen es dann bis in die gegnerische Hälfte und müssen punten. Der Punt landet an der 1 der Eagles. Die wiederum befreien sich aus dieser Lage und dürfen sich noch vor dem Pausentee über ein 48-Yard-Field-Goal von Caleb Sturgis freuen. Pausenstand: 14:10 Green Bay.

3. Viertel: Die zweite Hälfte beginnt mit dem ersten schweren Fehler auf beiden Seiten: Wentz überwirft mit einem Pass über die Mitte Tight End Zach Ertz deutlich und findet nur Safety Ha Ha Clinton-Dix. Infolgedessen bringt Rodgers die Gäste mit einer 50-Yard-Bombe auf Adams in Position für ein anschließendes 33-Yard-Field-Goal durch Mason Crosby. Die Antwort der Eagles: Ein 50-Yard-Field-Goal von Sturgis. Die Packers beenden das Viertel in Ballbesitz und auf Kurs Richtung Red Zone. 17:13 Green Bay.

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4. Viertel: Das Schlussviertel beginnt mit einem weiteren Touchdown der Gäste - ein Rushing-TD von der 1 durch Aaron Ripkowski. Wenig später legen die Gäste eine Serie hin, die fast 8:30 Minuten anhält und damit den Eagles, die keine Timeouts mehr haben, alle Chancen auf ein Comeback raubt. Am Ende trifft Crosby noch aus 22 Yards zum Endstand. 27:13 Green Bay.

Der Star des Spiels: Aaron Rodgers. Relax! Auf Green Bays Superstar-Quarterback (30/39, 313 YDS, 2 TD) war einmal mehr Verlass, wenn es wirklich ernst wurde. Rodgers' Präzision zu Beginn gab den Kurs vor, später dann überzeugte er trotz Oberschenkelproblemen auch mit seiner Mobilität, erkaufte sich Zeit oder lief selbst zu First Downs. Über dies ist er der erste 300-Yard-Passer gegen die Eagles in dieser Spielzeit. Auch überzeugend: Davante Adams (5 REC, 113 YDS) mit seinen zwei Touchdowns.

Der Flop des Spiels: Dorial Green-Beckham. Der Wide Receiver der Eagles (5 REC, 58 REC) zeigte eine durchwachsene Vorstellung und verdeutlichte, dass im Receiving Corps des Teams einiges im Argen liegt. Er war in der ersten Hälfte nicht ganz bei der Sache und musste von Nebenmann Jordan Matthews gesagt bekommen, wie er sich vorm Snap aufzustellen hatte. In der zweiten Hälfte dann negierte er mit einer offensiven Pass Interference einen potenziell großen Raumgewinn von Darren Sproles, weil er beim Screen zu weit vorne während des Passes blockte - eine ähnliche Strafe hatte er schon in der Vorwoche kassiert.

Das fiel auf:

  • Die beiden Quarterbacks zeigten ähnliche Tendenzen und zeigten auch zu Fuß ihre Stärken. Beide hatten sie mit Scramblings des Öfteren Erfolg, sei es für First Downs oder für den Touchdown von Wentz, der zugleich der erste seiner NFL-Karriere war.

  • Wie vorher vermutet spielte Clay Matthews (4 Tackles, Sack) in der Tat Inside Linebacker, was er schon in den letzten eineinhalb Jahren gemacht hatte. Sonderlich komfortabel sah er dabei aber nicht aus. Erschwerend hinzu kam, dass er früh im Spiel einen harten Hit von O-Liner Allen Barbre einstecken musste, woraufhin er mehrfach an der linken Schulter behandelt werden musste. Ein Problem, das ihm sichtlich zusetzte.

  • Nachdem Doug Pederson bereits in der ersten Halbzeit eine Challenge verloren hatte, nutzte er seine zweite - und damit letzte - am Ende des dritten Viertels, um einen Zwei-Yard-Catch von Jared Cook bei 1st and 10 überprüfen zu lassen. Er gewann die Challenge und machte damit aus einem 2nd and 8 einen 2nd and 10. Anschließend gelang den Packers aber doch das First Down und man musste sich schon fragen, was hier der Gedankengang war - die Aktion passierte knapp hinter der Mittellinie.

  • Dominiert wurde das Angriffsspiel der Packers wie gewohnt vom Passspiel um Aaron Rodgers. Doch vor allem dank James Starks war auch eine gewisse Balance zwischen Lauf und Pass zu erkennen. Entsprechend funktionierten Play-Action-Spielzüge. Zudem gelang Aaron Ripkowski der erste Rushing-Touchdown der Packers durch einen Running Back in dieser Saison. Die anderen drei stehen auf dem Konto von Rodgers.

Week 12 im Überblick

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