NFL

Aller guten Dinge sind drei, oder?

Carson Palmer kehrt von seiner Gehirnerschütterung zurück
© getty

Zum Abschluss von Week 6 der NFL richten sich alle Blicke nach Glendale/Arizona. Die Arizona Cardinals empfangen die New York Jets und gehen als klarer Favorit ins Duell und werden auch keine Probleme bekommen, wie mySPOX-User JaydoggBO voraussieht. SPOX-Redakteur Marcus Blumberg hält jedoch dagegen und zeigt auf, warum es doch klappen könnte für Gang Green. Zu sehen gibt es die Partie in der Nacht zum Dienstag ab 2.30 Uhr live auf DAZN.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Arizona Cardinals (2-3) - New York Jets (1-4) (Di., 2.30 Uhr live auf DAZN)

mySPOX-User JaydoggBO:

Monday Night Football und die Cardinals empfangen die New York Jets in einem Krisenduell, wenn man sich die Ansprüche der beiden Teams anguckt. Die Cardinals können jedoch mit einem Sieg zumindest eine ausgeglichene Bilanz erreichen und das werden sie auch schaffen. Denn mit den New York Jets kommt jetzt der richtige Aufbaugegner für eine Offense, die noch ihren Rhythmus sucht.

Kein Team lässt so viele Big Plays zu wie die Defense der Jets und auch was die Yards pro Drive (37,7 Yard pro Drive) betrifft, liegt die Jets Defense auf dem 30. Rang. Dazu kann man bei den Cardinals wieder auf Carson Palmer bauen, der aber von der Offensive Line besser geschützt werden muss als zuletzt - und das sollte gegen die Jets auch klappen.

Deren Sack-Zahlen werden noch sehr geschönt von dem Sieben-Sack Game gegen die Bengals. Es stellt sich zudem die Frage, wer es von den Jets schaffen soll, Larry Fitzgerald zu stoppen. Dann sind da immer noch John Brown und Michael Floyd als weitere Receiver und David Johnson wird auch gerne im Passing Game eingesetzt. Da ist es dann auch egal, ob Darrelle Revis mitspielt oder nicht, denn einen Pass kann er schon länger nicht mehr verteidigen.

Das SPOX-Panel vor Week 6: "Nie gedacht, dass sich Prescott so gut macht"

Ein viel wichtigeres Duell wird aber Lauf-Verteidigung der Jets gegen David Johnson sein. Die Rush-Defense der Jets liegt nach Football Outsiders auf Rang vier der NFL, man lässt nur 2,94 Adjusted Line Yards zu und auch im Stuffed Ranking liegt man auf Rang fünf.

Zwar hat Arizona personelle Probleme in der Offensive Line, jedoch wird es David Johnson durch seine Fähigkeiten schaffen, diese auszugleichen und ins Second Level der Jets Defense gelangen. Wenn Johnson erst einmal in Fahrt ist, wird er nur sehr schwer aufzuhalten sein.

Run-Defense hat noch Nachholbedarf

Die Defense der Cardinals ist zwar noch nicht auf dem Niveau des letzten Jahres, was vor allem in der Run Defense ersichtlich ist, jedoch ist sie immer noch eine gute Einheit, die von Football Outsiders auf Rang sechs gerankt wird. Hier fällt aber ein großer Unterschied zwischen der Pass- und der Lauf-Verteidigung auf.

Die Pass-Verteidigung ist gut und wird durch Tyrann Mathieu im Slot noch mehr Stabilität erhalten. Patrick Peterson wird es in dem Spiel nahezu durchgehend mit Brandon Marshall zu tun haben und diesen aus dem Spiel nehmen. Der Pass Rush, besonders durch Markus Golden und Chandler Jones, wird Ryan Fitzpatrick keine Zeit für lange Entscheidungen lassen, was dann auch zu Picks führen wird.

Das große Fragezeichen wird aber die Run Defense, denn da liegt man nur auf Rang 15 und trifft hier auf die Stärke der Jets Offensive, doch alleine mit einem Running Game wird man dieses Spiel nicht gewinnen können und wenn dann das Spiel in den Händen von Fitzpatrick liegt, wird es die Picks geben und Tyrann Mathieu wird heute seine ersten Interceptions fangen.

Fazit: Die Arizona Cardinals sind sowohl vom Personal her besser besetzt als auch in den einzelnen Key Matchups vorne. Also können sie sich in diesem Spiel nur selbst schlagen und heute wird Carson Palmer dies nicht zulassen und es wird einen einfachen Heimsieg geben.

Marcus Blumberg (SPOX):

Wenn die New York Jets in die Wüste von Arizona reisen und auf die Cardinals treffen, dann wird das für Gang Green sicher keine leichte Aufgabe, zumal man ganz schön unter Druck steht nach dem 1-4-Start. Viele Niederlagen können sich die Mannen von Todd Bowles also nicht mehr leisten, wenn das mit den Playoffs noch was werden soll.

Ein Schlüssel für einen möglichen Erfolg in der Fremde wäre Head Coach Bowles, der sein Gegenüber, Bruce Arians, aus der gemeinsamen Zeit bei den Temple Owls noch ganz genau kennt. Arians war Coach, Bowles der Safety. Wer weiß, ob da nicht noch ein wenig an Wissen über die genauen Tendenzen des Coachs übrig geblieben sind, die sonst keiner kennt.

Wichtiger ist allerdings die Form von Quarterback Ryan Fritzpatrick, der nach katastrophalen zwei Wochen im letzten Spiel bei den Steelers keine einzige Interception geworfen hat und das, obwohl er da schon auf Wide Receiver Eric Decker verzichten musste. Der fällt nun gänzlich aus, aber Brandon Marshall hat schon oft gezeigt, dass er auch unter größter Bedrängnis eigentlich immer offen ist. Insofern sollte er sich auch gegen Patrick Peterson zur Wehr setzen können.

Was auch für die Gäste spricht, ist die Tatsache, dass die Cardinals in dieser Saison schon zwei von drei Heimspielen verloren haben. Zudem verlor man bisher beide bisherigen Vergleiche mit AFC-East-Teams - und aller guten Dinge sind bekanntlich drei.

Beste Laufverteidigung der NFL

Auch spielerisch sind die Jets durchaus in gewisser Weise für die Cardinals gewappnet. Zuletzt war deren größte Stärke das Laufspiel von David Johnson, doch die Jets verfügen über die beste Lauf-Verteidigung der NFL mit nur 68,4 Yards pro Spiel, weshalb die Cardinals wohl durch die Luft gehen müssen.

Sicherlich ist Carson Palmer nach überstandener Gehirnerschütterung zurück, aber wie fit kann er schon wieder sein? Und gerade mit seinen tiefen Pässen hatte er in der gesamten Saison schon so seine Schwächen. Warum sollte dies gegen die zugegebenermaßen wenig überzeugende Secondary der Jets also anders sein, zumal deren Pass Rush durchaus funktioniert? Zudem hilft ihnen der ordentliche Pass Rush, der schon in zwölf Sacks resultierte.

Als Bonus sei erwähnt, dass, wenn es wirklich eng werden sollte, was angesichts der zahlreichen verrückten Ergebnisse der letzten Zeit nicht überraschend wäre, die Jets über einen zuverlässigeren Kicker verfügen als die Cardinals. Nick Folk versenkte zehn seiner elf Versuche. Chandler Catanzaro war zwar auch bei sechs von sieben Versuchen treffsicher, doch sein vergebener Kick zum Auftakt gegen New England kostete dem Team schon das erste Spiel der Saison - auch zuhause!

Unterm Strich wird es für die Jets natürlich nicht einfach, aber komplett abschreiben darf man das Team eben auch noch nicht. Dazu verfügt die Truppe immer noch über zu viel Potenzial.

Week 6 im kompletten Überblick