NFL

Pats gewinnen - und verlieren Garoppolo

Von SPOX
Wie schlimm ist es? Pats-Quarterback Jimmy Garoppolo musste mit einer Schulterverletzung raus
© getty
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Los Angeles Rams (1-1) - Seattle Seahawks (1-1) 9:3 (1-0) (3:0, 3:3, 0:0, 3:0) BOXSCORE

Das erste Heimspiel der Rams in Los Angeles seit 1994. Einerseits hätte man sich einen leichteren Gegner wünschen können, andererseits sind die Seahawks so etwas wie der Lieblingsgegner der Rams: Gegen Seattle spielte das Team zuletzt immer über seinen Möglichkeiten. Und gegen den angeschlagenen Russell Wilson und die gegen Miami so problembehaftete Offense von Pete Carroll rechnete man sich wieder einiges aus.

Und das nicht zu Unrecht! Wilson (22/35, 254 YDS) war im Laufspiel diesmal keine Waffe, Running Back Thomas Rawls verlor in seinen sieben Carries insgesamt sieben Yards, auch das Passspiel war sehr inkonstant. Resultat: Im Schlussviertel hatten die Seahakws sechs Punts, einen Fumble und ein Field Goal auf dem Konto. Auf der Gegenseite lief es bei Case Keenum (18/30, 239 YDS) nur unwesentlich besser, auch das Running Game konnte Todd Gurley (51 YDS) wenige Räume öffnen. Aber dank besserer Field Position und einigen langen Drives gelang zu Beginn des letzten Viertels immerhin das bereits dritte Field Goal.

Aber Wilson hat in seiner noch relativ jungen Karriere nicht umsonst schon einige erfolgreiche Comebacks hingelegt. Nach der Two-Minute-Warning mussten die Rams ein weiteres Mal punten - und Wilson eröffnete die Jagd nach einem Touchdown - ohne TD waren die Seahawks zuletzt 2012 geblieben - mit einem Deep Ball auf Tyler Lockett. 53 Yards! Würde Seattle also noch einmal zurückkommen? Nein! Nach einem Pass auf Christine Michael wurde der von zwei Verteidigern in die Mangel genommen und fumbelte. Die Rams sicherten das Leder, Game over! Nach dem peinlichen Auftritt in der letzten Woche zeigten die Rams, dass sie doch was auf dem Kasten haben.

Denver Broncos (2-0) - Indianapolis Colts (0-2) 34:20 (3:3, 10:3, 3:7, 18:7) BOXSCORE

Die Broncos spielen ihren Stiefel eiskalt runter: Viel Running Game, hin und wieder Passing vom unerfahrenen Quarterback Trevor Siemian - und eine Menge Super-Bowl-Defense. So ließ man in der ersten Halbzeit gegen die Offense von Superstar Andrew Luck, der die Broncos vor zwei Jahren noch aus den Playoffs geworfen hatte, gerade mal zwei Field Goals zu - bei 72 Yards Total Offense! Und als Luck nach dem Seitenwechsel endlich doch ein guter Drive gelang, den die Gäste mit einem Touchdown von Robert Turbin zum 13:13 abschlossen, hatte er die Defense nur wütend gemacht.

Bei Lucks nächstem Drive ließ Cornerback Aqib Talib Receiver Phillip Dorsett bei Third-and-15 viel Platz, stürzte sich dann aber auf den Pass und trug das Ei 46 Yards zum neunten Interception-Return-TD seiner Karriere zurück. Plötzlich führten die Broncos wieder mit 23:13.

Luck sollte jedoch noch eine Chance bekommen. Running Back Frank Gore verkürzte per Touchdown, Denver legte nach der Two-Minute-Warning noch ein Field Goal nach. Die Colts, die im Laufe der Partie Cornerback Darius Butler (Oberschenkel) verloren, hatten also knapp zwei Minuten Zeit, um gegen die Super-Bowl-Defense einen Touchdown aufzulegen. Tja, es dauerte nur ein paar Sekunden bis zum Score: Super-Bowl-MVP Von Miller machte Kleinholz aus Gegenspieler Joe Reitz, Sack-Fumble, Teamkollege Shane Ray machte den zweiten Defensiv-Touchdown des Champions perfekt. Die Entscheidung, bei Fourth-and-one ein Field Goal zu kicken, war durchaus diskussionswürdig. Aber Gary Kubiak kennt seine Defense eben ...

Oakland Raiders (1-1) - Atlanta Falcons (1-1) 28:35 (0:0, 7:13, 7:8, 14:14) BOXSCORE

Manchmal muss man eben auch einfach nur Glück haben. Am besten im Schlussviertel in einem Auswärtsspiel, bei Gleichstand. Und dieses Glück hatten Matt Ryan und seine Offense, als sein Pass knapp zehn Minuten vor dem Ende eigentlich zu Tevin Coleman gehen sollte, aber abgewehrt wurde und hoch durch die Luft flog - in die Arme von Teamkollege Justin Hardy. Touchdown, 28:21 Falcons!

Die hatten zuvor bei den favorisierten Raiders wunderbar mitgehalten, weil das Running Game (139 Yards) gut funktionierte und Matt Ryan nur ein einziges Mal gesackt wurde. Fehlerlos spielte "Matty Ice" (396 YDS, 3 TD, INT) nicht, leistete sich zum Beispiel eine Interception in der End Zone. Aber es reichte für einen knappen Erfolg, weil auch Superstar-Receiver Julio Jones nicht zu stoppen war und alle fünf Pässe in seine Richtung fing (106 YDS, TD).

Die Raiders gingen nach dem Go-ahead-Score der Falcons im Schlussviertel Risiko, wie auch schon im Opener gegen die Saints und kurz zuvor bei Fourth-and-Goal und einem TD-Pass auf Michael Crabtree. Aber Running Back Jalen Richard holte im vierten Versuch bei zwei nötigen Yards nur einen, im Gegenzug baute Coleman die Führung auf 35:21 aus - die Entscheidung. Die Zahlen der Hausherren lasen sich prima (299 Passing Yards, 155 Rushing Yards, kein Turnover) - aber manchmal fehlt eben auch das Glück.

San Diego Chargers (1-1) - Jacksonville Jaguars (1-1) 38:14 (7:0, 14:0, 14:0, 3:14 ) BOXSCORE

Einen absoluten Blitzstart hatten die Bolts in Week 1 gegen Kansas City hingelegt, bevor man nach der schweren Verletzung von Receiver Keenan Allen plötzlich den Faden verlor. Einen Blitzstart legte man auch gegen die Jags hin, angetrieben von den beiden Running Backs Melvin Gordon (102 YDS, TD) und Danny Woodhead. Keine fünf Minuten waren gespielt, da trug Gordon das Ei zu seinem dritten Score der Saison über die Linie. Die Jags antworteten mit einem Punt - und danach warf Blake Bortles (329 YDS, 2 TD, 2 INT) in der eigenen Hälfte eine Interception. Die beantwortete Philip Rivers (220 YDS, 4 TD) mit einem Touchdown-Pass auf Travis Benjamin, ein verschossenes Field Goal bedeutete einen Score von Tight-End-Legende Antonio Gates. 21:0 im zweiten Viertel.

Zu diesem Zeitpunkt hatten die Chargers aber schon wieder einen absoluten Leistungsträger verloren. Woodhead musste nach drei Carries und einem gefangenen Pass schon im ersten Viertel mit einer Knieverletzung runter. Wie Allen wurde er vom Platz getragen - wie Allen könnte auch seine Saison im schlimmsten Falle beendet sein. Diesmal ließen sich die Chargers davon aber nicht entmutigen. Bortles machte es ihnen zeitweise auch einfach, durch den frühen hohen Rückstand war das Running Game um T.J. Yeldon auch früh abgemeldet.

San Diego dagegen spielte sich den Frust von Week 1 von der Seele und legte im dritten Viertel noch zwei weitere Touchdowns nach - ein absoluter Blowout. Richtig kritisch wurde es nur noch einmal, als sich Jags-Tackle Kelvin Beachum im Kopfbereich verletzte und minutenlang auf dem Platz behandelt wurde. Es soll sich "nur" um eine Gehirnerschütterung handeln, er soll seine Finger bewegen können.

Minnesota Vikings (2-0) - Green Bay Packers (1-1) 17:14 (0:7, 10:0, 7:0, 0:7)

Analyse: Vikings gewinnen Premiere - Bangen um AD

Chicago Bears (0-1) - Philadelphia Eagles (1-0) (Di., 2.30 Uhr)

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