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Oldschool-Comeback an der Spitze

Die Schwergewichte im Fokus: Wer steht im Power Ranking zum Saisonstart ganz oben?
© getty
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8. Denver Broncos
(Panthers, Colts, @Bengals, @Buccaneers)

Die Broncos haben in der vergangenen Saison mehr als eindrucksvoll gezeigt, dass sie auch ohne durchschnittliches geschweige denn gutes Quarterback-Play Spiele (und mehr) gewinnen können. Insofern hätte mancher Denver womöglich trotz des neuen Starting-QBs Trevor Siemian höher erwartet - doch auch wenn Peyton Manning nicht mehr als ein Schatten seiner selbst war, so hatte er mit seinen Pre-Snap-Reads und den Umstellungen an der Line of Scrimmage dennoch seinen Wert für die Offense. Siemian auf der anderen Seite hat noch keinen einzigen NFL-Pass geworfen. Denver wird sein Running Game unter Gary Kubiak weiter verbessern und die Defense ist und bleibt eine aggressive Elite-Einheit. Allerdings rücken die Chiefs und die Raiders ob der QB-Situation in der AFC West gefährlich nahe.

7. Cincinnati Bengals
(@Jets, @Steelers, Broncos, Dolphins)

Schaut man auf den Kader der Bengals fällt einem kein offensichtliches Problem auf. Cincinnati schafft es seit Jahren, den vielleicht tiefsten Kader der Liga zusammen zu stellen, der Ausfälle kompensieren kann. Die Defense um den wiedererstarkten Geno Atkins muss sich auch 2016 vor niemandem verstecken, offensiv allerdings muss man sich schon fragen, wie die Abgänge von Mohamed Sanu und Marvin Jones, sowie die Verletzung von Tyler Eifert aufgefangen werden. Kein einfacher Start für Andy Dalton, der zudem seinen Offensive Coordinator Hue Jackson verloren hat. Das Running Game (3,9 Yards pro Run 2015) wird hinter der guten Offensive Line wieder mehr liefern müssen.

6. New England Patriots
(@Cardinals, Dolphins, Texans, Bills)

In acht Wochen könnte New England an dieser Stelle von ganz oben grüßen, und es würde mich keineswegs überraschen. Die Patriots haben eine herausragende Front Seven, eine gute Secondary und in Rob Gronkowski und Martellus Bennett zwei Tight Ends, die ein Spiel im Passing-Game aber auch als Run-Blocker dominieren können. Doch zunächst wird Jimmy Garoppolo in Abwesenheit des gesperrten Tom Brady das Zepter übernehmen - ohne Dion Lewis und mit einer womöglich erneut anfälligen Offensive Line. Garoppolo wird zweifellos nicht in der Lage sein, Defenses so schnell und präzise zu lesen und zu schlagen, wie Brady das tut - kann New England plötzlich also ein Running Game aufziehen? Wie eingerostet ist Brady, wenn er in Week 5 zurückkommt? Und trotz all der Fragen sehe ich die Patriots in der AFC East auch in der kommenden Saison klar vorne.

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5. Green Bay Packers
(@Jaguars, @Vikings, Lions, Giants)

Heilt die Rückkehr von Jordy Nelson alle Wunden der Vorsaison? Wer diese Frage mit einem klaren Ja beantwortet, könnte die Packers zweifellos auch noch mehrere Spots weiter vorne einordnen. So aber halte ich sie zumindest vorerst noch hinter den anderen drei NFC-Contendern zurück. Green Bays Offense muss sich flexibler aufstellen als 2015, dass Guard Josh Sitton abgegeben wurde hilft dem Running Game um Eddie Lacy, der um einen neuen Vertrag kämpft, eher weniger. Defensiv indes soll Clay Matthews endlich wieder als Outside Linebacker ran dürfen. Die Entlassung von Sam Barrington würde dann aber wohl Rookie Blake Martinez neben Jake Ryan Inside in die Startformation spülen. Dahinter allerdings wartet eine hochtalentierte Secondary.

4. Carolina Panthers
(@Broncos, 49ers, Vikings, @Falcons)

Die NFC South geht auch 2016 nur über Carolina - doch wie weit können die Panthers dieses Mal kommen? Die Tackle-Probleme in der Offensive Line bleiben bestehen und dürften eher größer als kleiner werden, während eine echte Alternative zum verletzungsanfälligen Jonathan Stewart weiterhin fehlt. Zudem sorgt der Abgang von Josh Norman nach Washington dafür, dass in der Secondary wohl zumindest ein Rookie starten wird. Ja, die Front Seven ist der Fokus im Panthers-Scheme und nimmt sehr viel Druck von den Cornerbacks. Dennoch werden Normans Erfahrung Carolina genau wie seine Big Plays fehlen. Nichtsdestotrotz bleibt das beste Linebacker-Corps der Liga, ergänzt durch eine qualitativ und quantitativ sehr gut besetzte Interior D-Line. Dazu kommt die Rückkehr von Kelvin Benjamin, was etwas Druck von Cam Newton nimmt. Einen Rückschritt im Vergleich zur Vorsaison wird es geben, doch aus den Playoffs ist Carolina auch 2016 nicht wegzudenken.

3. Seattle Seahawks
(Dolphins, @Rams, 49ers, @Jets)

Die Seahawks machen eine äußerst interessante Wandlung durch: Weg von der Lynch-Offense, hin zu Russell Wilson, Doug Baldwin und Co.: Der Ball soll in Seattle häufiger geworfen werden. Die große Frage ist, ob das mit dieser Offensive Line funktioniert - immerhin haben die Seahawks hier mit Russell Okung und J.R. Sweezy zwei Starter verloren. Im Run-Blocking wirkte Seattle in der Preseason bereits stark, doch bei Passspielzügen steckte Wilson deutlich mehr Hits ein, als der Starting-Quarterback in der Preseason einstecken sollte. Im Receiving-Corps hofft ganz Seattle, dass sich Tyler Lockett, schon jetzt ein sehr guter Route-Runner mit guten Spielverständnis, weiterentwickelt und Baldwin so noch mehr entlasten kann. Zudem steht früher oder später auch das Comeback von Jimmy Graham bevor. Defensiv gibt es eigentlich nicht viel zu sagen: Alle Leistungsträger sind zurück, alles andere als eine Top-4-Defense wäre aus Seahawks-Sicht eine Enttäuschung.

2. Arizona Cardinals
(Patriots, Buccaneers, @Bills, Rams)

Es wird ein extrem enges Rennen in der NFC West, im Prinzip hätte man an dieser Stelle auch schummeln und die Cards gemeinsam mit Seattle auf den geteilten zweiten Platz setzen können. Warum also Arizona ein Hauch vor den Seahawks? Während Seattles größte Baustelle, die O-Line, über die Offseason eher noch größer wurde, stopften die Cardinals die dringendsten Löcher: Chandler Jones wird gemeinsam mit Markus Golden ein hochspannendes Pass-Rusher-Duo bilden, das nimmt Druck von Calais Campbell und der Secondary. Hier allerdings liegt, neben dem Fitnesszustand von Tyrann Mathieu, dennoch das größte Fragezeichen: Der Cornerback, der gegenüber von Patrick Peterson startet, muss noch immer gefunden werden. Offensiv indes sollte die rechte Seite der O-Line verbessert sein, während alle Skill-Position-Player geblieben sind. Ein Tipp mit Blick auf die Zusammenstellung der Offensive Line: Das Running Game wird eine größere Rolle spielen, sodass Carson Palmer etwas aus dem Rampenlicht genommen werden kann.

1. Pittsburgh Steelers
(@Redskins, Bengals, @Eagles, Chiefs)

Eine Nummer 1, die manche überraschen dürfte. Doch nehmen wir den Kader mal unter die Lupe: Im Draft wurde endlich das benötigte frische Blut für die Secondary geholt, während die Steelers außerdem noch dem in Cleveland gescheiterten Justin Gilbert eine Chance geben. Vor allem aber hat Pittsburgh eine wahnsinnig athletische Front, die rund um Ryan Shazier und Co. kollektiv den nächsten Schritt machen soll. Bud Dupree fällt zwar aus, Jarvis Jones, James Harrison und Arthur Moats stehen aber bereit. Und Offensiv? Auch wenn Le'Veon Bell die ersten drei Spiele gesperrt verpasst und Martavis Bryant für die komplette Saison suspendiert wurde, so sollte Pittsburghs Offense dennoch Gegner das Fürchten lehren. Ab Week 4 haben die Steelers wieder den besten Receiver und den besten Running Back der NFL, gepaart mit einer O-Line, die 2016 ihrerseits in die Top-5 vorstoßen könnte. Pittsburgh steht bereit, um die AFC in der kommenden Saison an sich zu reißen.

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