NFL

Ein Shootout zum Jahrestag?

2006 brannten die Saints im Heimspiel gegen Atlanta ein Feuerwerk ab
© getty

Monday Night Football! In Week 3 grüßt das Prime-Time-Spektakel aus dem Superdome in New Orleans. Dort empfangen die Saints den Division-Rivalen aus Atlanta zu einem ganz besonderen Jubiläum (ab 2.30 Uhr live auf DAZN). Im Coin Toss sieht mySpox-User Don_Ron darin gute Vorzeichen für Drew Brees und Co., die in Week 2 gerade defensiv einen Aufwärtstrend gezeigt haben. Die bessere Offense sieht SPOX-Redakteur Stefan Petri dagegen bei den Falcons.

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mySpox-User Don_Ron: Monday Night Football und die Saints empfangen im heimischen Mercedes Benz Superdome mit den Atlanta Falcons (1-1) einen Rivalen aus der eigenen Division. Und das zum 10. Jahrestag der Rückkehr nach Hurricane Katrina. Damals gewannen die Saints, das Highlight war der geblockte Punt von Steve Gleason. Durch den Jahrestag war in den letzten Tagen wieder häufiger davon die Rede, die Motivation sollte im Team also stimmen. Die sollte aber ohnehin kein Thema sein, ist man doch zum dritten Mal in Folge mit 0-2 in die Saison gestartet.

In den letzten zehn Jahren gab es diese Partie 20 Mal, 15 Siege für die Saints. Der Heimspielbonus und der Fakt, dass Drew Brees regelmäßig Glanzleistungen zu Spielen in der Prime Time abruft, sprechen ebenfalls für die Saints.

Für die geht es in diesem Spiel schon fast um alles, denn sonst liefe man Gefahr, mit 0-4 in die Bye Week zu gehen (in Week 4 geht es nach San Diego), bevor danach die richtig schweren Gegner kommen.

Das größte Problem stellt aktuell die Vielzahl an Verletzungen dar, vor allem in der Defensive. Es fehlen unter anderem mit Breaux und PJ Williams Starting Cornerbacks, in der D-Line fehlen Kikaha und Rankins. In der Offensive wird der beste Spieler nach Brees fehlen, LT Terron Armstead. WR Snead ist noch fraglich.

Offense abseits der Wide Receiver

Dennoch sollte es der Offense wieder möglich sein, das Team zum Sieg zu tragen, auch wenn es letzte Woche gegen die Giants leichte Probleme gab. Aber die Falcons-Defense bewegt sich nicht auf dem Niveau der Giants-Defense, sondern eher im unteren Drittel der Liga. Gerade gegen sie sollte es den Saints möglich sein, das Passspiel ins Laufen zu bekommen (Atlanta hat in zwei Spielen 580 Passing Yards zugelassen).

Und vor allem die Running Backs und Tight Ends haben hier eine gute Möglichkeit, viel im Passspiel eingesetzt zu werden. Über zwei Spiele haben die Falcons insgesamt 272 Passing Yards und vier von acht TDs an TEs und RBs abgegeben. Was die Chancen der Offensive erfolgreich zu sein ebenfalls erhöht, ist der Fakt, dass scheinbar wenig Druck von der Falcons Defense auf gegnerische QBs ausgeht (nur ein Sack bei zwei QB-Hits und acht Tackles for loss).

Das Laufspiel sollte gegen die Falcons auch wieder besser funktionieren können als gegen die Giants, legt man hier ihre 122 zugelassenen Rushing Yards pro Spiel zu Grunde. Können die Saints das Laufspiel um Mark Ingram etablieren und so ebenfalls die Uhr besser kontrollieren, stehen die Chancen auf einen Sieg recht gut.

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Defense im Aufwärtstrend

Die Defense gibt Anlass zur Hoffnung, denn trotz der Verletzungsmisere gelang es der Saints-Verteidigung, die Giants-Offensive in Schach zu halten und sich im Vergleich zur Vorwoche zu verbessern. Vor allem die Laufverteidigung passte (nur 64 Yards). Der Pass Rush sah auch besser aus als gegen Oakland. Hier und da werden zwar sicher wieder ein paar Big Plays abgegeben werden, aber die drei Takeaways der letzten Woche sollten Mut machen. Insgesamt fällt auf, dass die Verteidigung bisher besser gegen gegnerische Tight Ends arbeitet, eine der großen Schwachstellen im Vorjahr.

Auch die Special-Teams-Abteilung wird diese Woche sicher wieder besser arbeiten, nachdem man es letzte Woche zugelassen hat, dass ein FG Versuch geblockt und zu einem TD für die Giants wurde, eine der entscheidenden Situationen des Spiels. Rookie-Kicker Will Lutz hat eine Woche mehr Erfahrung und ich bin optimistisch, dass er so langsam das Problem mit der Höhe seiner Kicks in den Griff bekommt, die Reichwerte für 50+ Yards hat er ja im Bein.

Mein Tipp: Die Saints liefern zum zehnten Jahrestag der Rückkehr nach Katrina eine komplette Leistung ab, die Offense bringt 30 Punkte oder mehr aufs Board, und die Defense schafft es, an die guten Leistungen der Vorwoche anzuknüpfen.

Stefan Petri (SPOX): Ich stimme dir in folgendem Punkt zu, Don: Der Superdome wird brennen. Prime Time, der Rivale aus der eigenen Division, Katrina im Hinterkopf - wenn die Saints einen guten Start erwischen, könnte die Partie den Falcons aus den Händen gleiten. Schauen wir mal, was dagegen spricht.

Da wäre zum einen das Katrina-Jubliäum. Klar, das ist überall präsent - aber wird das auf dem Feld wirklich die ganz große Rolle spielen? Laut ist es im Superdome immer, und die meisten Spieler von damals sind ohnehin nicht mehr dabei - in beiden Teams zusammengenommen genau vier Akteure (und Saints-Coach Sean Payton natürlich). Die Falcons waren anno 2006 ob des historischen Moments überfordert. Das wird diesmal nicht so sein.

Gehen wir weiter: 30 Punkte der Offense? Das wird schwer mit diesem Running Game. 64,5 Yards pro Spiel bisher gegen die Raiders und Giants, und auch wenn die Falcons wohl nicht vom gleichen Kaliber wie die G-Men sind, wird man sich von den Herren Mark Ingram und Tim Hightower sicher nicht überrennen lassen. Heißt: Die Saints kommen wieder über den Arm von Brees. Und der hat ohne (oder mit einem angeschlagenen) Willie Snead womöglich ein ganz wichtiges Ziel weniger.

Kein Zweifel: Der Pass Rush der Falcons ist bescheiden. Oder auch "peinlich", wie es Defensive End Adrian Clayborn ausdrückte. Und er war schon im letzten Jahr übel. Was Hoffnung macht: Ohne Armstead ist die O-Line der Saints geschwächt, es könnte Lücken geben über rechts für Clayborn und Neuzugang Dwight Freeney. Eine Sack-Show a la Vikings ist ausgeschlossen, aber Brees hält den Ball in der Pocket manchmal auch ein bisschen sehr lang, wie zum Beispiel beim ersten Drive der Saison gegen Oakland. Da halte ich einen oder zwei Geistesblitze von Freeney, gekoppelt mit vielleicht einem Fumble, für durchaus möglich.

Zu viel Feuerkraft in der Offense

Wie dem auch sei: Selbst wenn es nicht 30 Punkte von N'Awlins werden, dann halt 25 oder 28. Die Falcons werden vor allem über ihre Offense gegenhalten müssen. Und die ist top drauf. Matt Ryan hat die meisten Yards und das beste Passer Rating der gesamten NFL auf dem Konto - werden diese Zahlen gegen die Saints, bei denen ja auch noch Cornerbacks fehlen, wirklich fallen?

Das glaube ich nicht. Zumal Julio Jones sich auch rechtzeitig fit gemeldet hat. Wer soll ihn denn covern? Die Rookies Ken Crawley und De'Vante Harris? Ich erwarte ein Monster-Game von Jones, und dann gibt es noch Mohamed Sanu, Tight End Jacob Tamme, Tevin Coleman aus dem Backfield ...

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Überhaupt: Du hast die schwache Run-Verteidigung der Falcons angesprochen, aber bei den Mannen in Gold sieht das mit 115,5 Yards pro Spiel ja nicht sehr viel besser aus. Gegen Matty Ice und Julio rechne ich mit tiefen Safeties, was Platz in der Box bedeutet. Das zweiköpfige RB-Gespann der Falcons hat sich von Week 1 auf Week 2 um fast 90 Yards auf 139 Yards gesteigert - ich rechne mit einer ähnlichen Zahl wie die 167 Rushing Yards der Raiders.

Ich glaube, dass Dan Quinn den Pass Rush mit einigen Blitzes ankurbeln wird - ungeblitzt ist Brees mit 73 Prozent Passquote überragend - und in der Offense werden die Gäste das nehmen, was man ihnen gibt. Die Defense der Saints war ja gegen New York auch nicht sooo gut - vielmehr haben sich die G-Men das Spiel durch überflüssige Turnover aus der Hand nehmen lassen.

Meiner Meinung nach wird es auf die ersten 15 Minuten ankommen: Liegen die Falcons nach dem Anfangsviertel nicht mit sieben oder mehr Punkten zurück, bleibt es bis zum Ende eng. Und dann gibt es den Auswärtssieg.

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