NFL

Come on, man!

Cam Newton beeindruckte einmal mehr mit einer imposanten Kopfbedeckung
© getty
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Auftakt? Geglückt! Erfreuliche Nachrichten dürfen wir den Fans der deutschen Spieler in der NFL übermitteln - zumindest die Verteidiger haben nämlich einen ganz guten Auftakt hingelegt. Besonders positiv aufgefallen ist Mark Nzeocha: Der Cowboys-Linebacker darf sich nicht nur für alle Zeiten damit rühmen, die erste NFL-Interception von Jared Goff verzeichnet zu haben, es war ein insgesamt starker Auftritt. Nzeocha sammelte fünf Tackles und war absolut präsent auf dem Platz. Die Fragezeichen im Linebacker-Corps der Cowboys könnten dafür sorgen, dass er früh auch in der Regular Season Snaps erhält.

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Ebenfalls einen guten Eindruck hinterließ Kasim Edebali. Der Defensive End der New Orleans Saints verzeichnete gegen die New England Patriots gleich zwei Sacks sowie drei Tackles. Ähnlich wie bei Nzeocha ist der Kader auf der Seite des Deutschen: Die Saints können jede Pass-Rush-Hilfe bestens gebrauchen, Edebali könnte in der kommenden Regular Season also nochmals deutlich mehr Snaps bekommen als im Jahr 2015, als er immerhin auch schon fünf Sacks sammelte.

Darüber hinaus nicht unerwähnt bleiben darf Björn Werner, der Ex-Colt versucht derzeit ja bekanntermaßen einen Neustart bei den Jacksonville Jaguars. Auch wenn er am Donnerstag gegen die New York Jets erst später im Spiel zum Einsatz kam, so nutzte Werner doch seine Gelegenheit und schnappte sich immerhin einen Sack.

Heimkehr mit Pauken und Trompeten: Endlich, endlich war es so soweit: Die Rams feierten am Samstag ihre triumphale Rückkehr nach Los Angeles.

Der Sonnenuntergang über dem altehrwürdigen L.A. Coliseum und über 89.000 Fans (ein neuer Preseason-Rekord), die eine Atmosphäre wie mitten in der Regular Season verbreiteten, sorgten für das mit Abstand stimmungsvollste Preseason-Spiel seit einer ganzen Weile, vermutlich sogar aller Zeiten. Aber die Cowboys wären nicht die Cowboys, würden sie nicht zumindest ein paar Minuten Scheinwerferlicht für sich beanspruchen.

Auftritt: Lucky Whitehead. Dank des Return-Mans dauerte es keine 15 Sekunden, ehe die Rams in Los Angeles erstmals wieder hinten lagen und die Dak-Prescott-Show im Anschluss verlängerte die Reichweite des Cowboys-Scheinwerfer noch weiter.

Am Ende allerdings durften die Rams-Fans, die so lange auf ein NFL-Team gewartet haben und deren Stadt so oft als Argument für die neuen Stadien anderer Teams benutzt wurde, doch jubeln. Sean Mannion forderte im dritten Akt die Aufmerksamkeit aller Scheinwerfer, ein später Game-Winning-Drive inklusive. Das erste Spiel in Los Angeles hat definitiv Lust auf mehr gemacht!

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Übrigens, ein kleiner Zusatz zum Thema Heimat: Sollte irgendwer noch Fragen gehabt haben, wie die Patriots so zu der reaktivierten Sperre gegen Tom Brady stehen - die Pats-Cheerleader formten vor dem Spiel gegen die Saints den Namen ihres zukünftigen Hall-of-Famers, der selbst für das Spiel leider entschuldigt war. Kein Scherz. Zuhause ist es eben doch am schönsten...

Wie gewonnen, so zerronnen: Manchmal gibt es sie einfach, diese Momente in denen man einen Spieler mit nur wenigen Minuten Game-Tape charakterisieren kann: Meet Mark Sanchez!

Dem Broncos-(Co-)Starting-Quarterback gelang genau dieses Kunststück zum Auftakt: Keine fünf Minuten nach einem guten Drive inklusive eines Touchdown-Passes zum zugegebenermaßen komplett freistehenden Demaryius Thomas warf Sanchez einen Play-Action-Pass in Double Coverage mit dem nahe liegenden Ergebnis einer Interception. In Denver bleibt also alles bei der Co-Quarterback-Depth-Chart zwischen Sanchez und Trevor Siemian.

Ebenfalls in die "Wie gewonnen, so zerronnen"-Kategorie fällt Robert Griffin III. Der ist ja inzwischen auch offiziell Starting-Quarterbacks der Cleveland Browns und gab sein lange erwartetes Comeback nach einem Jahr auf der Bank der Washington Redskins schließlich gegen Green Bay. Es war gleich beim ersten Drive ein faszinierender Spannungsbogen: Griffins erster Pass war eine sehenswerte 49-Yard-Bombe auf Ex-Quarterback Terrelle Pryor, sein vierter Pass eine Interception in der Packers-Endzone. Bleibt wohl nur abzuwarten, wie das Ganze in einer Woche aussieht...

So schlau wie zuvor: Gleiche Position, ähnliches Thema - denn auch bei den beiden Top-Picks des diesjährigen Drafts sind wir in Week 1 der Preseason irgendwie nicht so wirklich schlauer geworden. Carson Wentz durfte als erstes ran - selbstverständlich nicht hinsichtlich der Eagles-Depth Chart, da ist und bleibt er vorerst die Nummer 3 - und zeigte Licht und Schatten. Einer anfangs guten Pocket-Präsenz folgten Probleme mit Pressure, Inkonstanz war die große Konstante.

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Und Goff? Der Nummer-1-Pick, über den wir bei Hard Knocks erfahren durften, dass er nicht weiß, wo die Sonne auf- und untergeht, hatte zwar einige gute Momente, insgesamt aber warf er lediglich neun Pässe. Eine Schulterblessur verhinderte den eigentlich geplanten weiteren Einsatz im gesamten dritten Viertel.

Womit wir auch gleich beim Thema sind: Beide Youngster sind angeschlagen - Wentz droht aufgrund seiner Rippenverletzung sogar das Aus für die weitere Preseason.

Das Wort zum Schluss: Bevor jemand nach schwachem Preseason-Start (7 Sacks zugelassen, Chicago? Im Preseason-Opener?), enttäuschenden Einständen (Training ist nicht gleich Spiel, Brandon Williams...) oder altbekannten Problemen (ich schaue auf euch, ihr Dolphins-O-Liner) in Panik verfällt, ist es meine Pflicht, die altbekannte Preseason-Stat-Line zu zitieren: Die Lions waren 2008 mit einer 4-0-Bilanz die Könige der Preseason - und legten anschließend ihre berüchtigte 0-16-Saison hin.

In diesem Sinne: Nicht den Fokus verlieren!

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