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"Beckham hat uns Matratzen geschenkt"

Anthony Dable wechselte aus Braunschweig in die NFL zu den New York Giants
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SPOX: Gibt es denn einen Receiver, der für Sie ein Vorbild ist? Jemand, dessen Art zu spielen Sie besonders mögen?

Dable: Ich würde sagen: Brandon Marshall. Er ist so gut beim Catch! Ansonsten habe ich mir natürlich auch Calvin Johnson genau angeschaut. Dez Bryant mag ich auch sehr.

SPOX: Einer Ihrer bekanntesten neuen Teamkollegen gehört ebenfalls zu den besten Receivern der NFL: Wie erleben Sie Odell Beckham im täglichen Training und im alltäglichen Umgang?

Dable: Ich will es mal so sagen: Wenn du so jemanden plötzlich jeden Tag siehst, dann wird er einfach jemand, den du kennst und mit dem du zusammenarbeitest. Er verhält sich nicht, als wäre er der große Superstar. Er ist einfach ein netter Typ. Vor einigen Tagen etwa hat er allen Receivern einfach so wirklich professionelle Matratzen geschenkt, die sich dem Rücken anpassen.

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SPOX: Haben Sie auch schon gemeinsam mit Eli Manning trainiert?

Dable: Ein wenig, ja. Ich bin eigentlich nicht in seiner Receiver-Gruppe, aber ich habe schon mit ihm gearbeitet.

SPOX: Wie war es, einen zweifachen Super-Bowl-Champion zu treffen?

Dable: Ich muss sagen, da denke ich nicht wirklich drüber nach. Klar, ich weiß natürlich, wer er ist, aber ich denke nicht daran. Ich versuche, meine Route bestmöglich zu laufen und den Ball zu fangen. Er soll meinen Händen vertrauen können.

SPOX: Gleichzeitig könnte aber eine Rolle im Special Team für Sie auch eine sehr gute Möglichkeit sein, einen Kaderplatz zu bekommen, oder?

Dable: Absolut! Ich denke ich müsste auf jeden Fall zumindest auch im Special Team spielen, wenn ich es in den Kader schaffe.

SPOX: Haben Sie das in Deutschland auch schon gemacht?

Dable: Ich habe auch in Deutschland im Special Team gespielt, ja - allerdings als Return-Man. Hier bei den Giants hätte ich eine andere Rolle: Gegner blocken, Punts blocken, solche Dinge. Aber auch daran gewöhnt man sich, das lernt man.

SPOX: Und womöglich folgen dann auf Sie weitere europäische Spieler. Henry Hodgson hat mir vor einigen Wochen gesagt, er glaube, dass NFL-Teams bald stärker in Europa Spieler suchen. Ist das auch in Ihren Augen eine realistische Option?

Dable: Ich glaube schon, ja! Zumindest einige Teams werden das angehen. Ich weiß, dass beispielsweise die Colts das machen werden. Nach dem, was in diesem Jahr mit Efe Obada (nigerianischer Defensive End, seit Ende Juli bei den Atlanta Falcons, d. Red.), Moritz und mir passiert ist, werden sich Teams definitiv auch in Europa umschauen. Natürlich hängt es auch davon ab, was wir drei in diesem Jahr machen und ob wir gut spielen. Aber dann ist alles möglich. Ich weiß, dass es in Europa einige gute Spieler gibt - und wenn sie noch keine Football-Spieler sind, dann zumindest gute Athleten. Also ja: Ich glaube daran. Da wird sich etwas ändern, die Leute werden eine neue Sichtweise darauf bekommen.

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SPOX: Und parallel wächst auch das Interesse in Europa.

Dable: Genau. Manche Leute werden anfangen, die NFL zu verfolgen, weil es da eben diesen Franzosen oder diesen Deutschen gibt.

SPOX: Hatten Sie mit Moritz Böhringer über die letzten Wochen eigentlich Kontakt?

Dable: Ich habe mich mit ihm gemeinsam in London aufs Training Camp vorbereitet, das war das letzte Mal, dass wir uns unterhalten haben. Seitdem haben wir jetzt nicht telefoniert, ich werde ihm aber eine Nachricht schreiben und ihn fragen, wie das Camp läuft.

SPOX: Ein kurzer Ausblick zum Abschluss: Was erwarten Sie von den nächsten Wochen? Die Preseason steht vor der Tür, haben Sie schon irgendeine Ahnung, welche Rolle Ihnen dabei zukommt? Verraten die Coaches da vorher etwas?

Dable: Nein, da weiß ich tatsächlich noch gar nichts. Das ist natürlich die Entscheidung der Coaches. Alles was ich kontrollieren kann, sind meine Leistungen im Training. Die Coaches glauben, dass ich spielen kann und ich selbst weiß, dass ich spielen kann. Ich muss es jetzt einfach zeigen und ihr Vertrauen gewinnen. Ich muss gut trainieren - der Rest kommt von alleine.

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