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"Böhringer? 6. Runde, Chiefs!"

Moritz Böhringer beeindruckte bei seinem Pro Day und hatte anschließend mehrere Team-Visits
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These: Der beste Spieler im Draft ist...

MySPOX-User maschemist: ... Defensive Back Jalen Ramsey von Florida State. Er ist nicht nur ein toller Athlet, wie man auch bei der Combine bewundern durfte, sondern auch ein fantastischer Footballspieler. Er bringt tolle Instinkte mit, beweist immer wieder eine hohe Spielintelligenz und ist sehr flexibel einsetzbar. Ich habe in den letzten Jahren keinen Spieler am College gesehen, der als Blitzer so gefährlich ist wie Ramsey. Er kann Free Safety, Strong Safety, Cornerback (außen oder im Slot) oder Nickel Linebacker spielen - vermutlich auch Long Snapper, wenn man ihn lassen würde. Ich würde es für fatal halten, wenn sein neues Team ihn "nur" als Cornerback einsetzen wollte - das wäre eine totale Verschwendung seiner Fähigkeiten. Ein Geheimtipp, den man in ein paar Jahren deutlich höher einschätzen könnte als jetzt, ist Kendall Fuller, der Cornerback von Virginia Tech. Anfang der letzten Saison spielte er trotz eines Meniskusrisses, musste nach drei Spielen aber einsehen, dass es nicht funktioniert. Entsprechend hat er das letzte brauchbare Filmmaterial vor anderthalb Jahren produziert. Wenn er aber relativ schnell wieder die Athletik vor seiner Verletzung zurückgewinnt, könnte er sich als absoluter Steal dieses Drafts herausstellen.

Marcus Blumberg (SPOX): Laremy Tunsil! Der Offensive Tackle von Ole Miss ist ein physischer Freak und hat alles, was man braucht, um ein Superstar zu werden. Wer auch immer ihn bekommt, hat seinen Left Tackle für die nächsten zehn bis 15 Jahre gefunden. Und wenn man davon ausgeht, dass das Passspiel in der NFL in naher Zukunft weiterhin der dominante Part der Offensive bleibt, dann braucht man einen Left Tackle, der dem QB den Rücken freihält. Tunsil beherrscht dies genauso wie das Run-Blocking und ist zudem für seine Masse noch recht beweglich, kann also auch Running Backs effektiv den Weg freimachen - nicht nur an der Line of Scrimmage. Zudem stellt er sich auch bei gelegentlichen Trick-Plays als Passempfänger recht gut an. Mit einem hohen Pick will man einen Spieler, der möglichst lange eine sichere Größe ist und Tunsil ist genau das, ohne großes Risiko. Ergo ist er der beste Spieler in dieser Draft-Klasse.

Die Top-Spieler im Draft: Zeitbomben, Panther, Al Capone

Stefan Petri (SPOX): Einspruch, Euer Ehren! Die richtige Antwort lautet: Defensive End Joey Bosa. Wir haben doch im Super Bowl gelernt, wie wertvoll ein dominanter Pass Rush sein kann, und Bosa ist wohl noch vor DeForest Buckner der beste QB-Jäger im Draft. Tunsil ist richtig stark, aber einen Offensive Tackle findet man eher in den späteren Draft-Runden als einen Edge Rusher, der den Unterschied machen kann. Bosa hat nicht die pure Geschwindigkeit wie ein Von Miller, aber er hat einen unermüdlichen Motor, ist flexibel und stark gegen den Run. Gerade sein "Hustle" erinnert an J.J. Watt, er findet irgendwie immer den Weg zum Ball. Körperlich ist er ohne Zweifel bereit für die NFL. Alles in allem für mich auf seiner Position der beste Spieler des Draft.

Adrian Franke (SPOX): Das sehe ich anders, Stefan. Ich würde wie Blumi Laremy Tunsil nennen, hätte der Tackle verletzungsbedingt 2015 nicht so viele Spiele verpasst. Dadurch ist die Sample Size seines wahnsinnig dominanten Spiels einfach klein und ich bin nicht restlos überzeugt. So kann ich maschemist nur zustimmen, Jalen Ramsey ist auch auf meinem Board die Nummer 1. Ein athletischer Freak, der eine Offense lesen kann und in der Secondary als eine Art Matchup-Spieler überall einsetzbar ist. Heutzutage spielen immer mehr Teams mit fünf oder gar sechs Defensive Backs, Ramsey wäre hier überall ein Gewinn. Mein persönlicher Sleeper ist Oregon-Quarterback Vernon Adams. Aufgrund einer Verletzung an der Wurfhand während der Saison sowie seiner geringen Größe ist Adams noch immer unter dem Radar, ich sehe aber einen möglichen Steal in der vierten oder fünften Runde. Adams zeigt extrem hohes Spielverständnis, ist stark gegen Pressure, hat eine tolle Beinarbeit und verfügt über beeindruckende Armstärke. Sein mit Abstand größtes Problem ist die Inkonstanz - ein bis zwei Jahre als Nummer-2-Quarterback mit gutem Coaching sollten das verbessern.