NFL

Die "richtige Entscheidung" getroffen?

Die Rams spielten bereits von 1946 bis 1994 in Los Angeles - jetzt kehrt das Team zurück
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5. Wird der Rams-Umzug ein Erfolg?

Eines ist klar: Die großen Köpfe waren höchstzufrieden. "Ich habe in diesen 21 Jahren, in denen wir kein Team in L.A. hatten, oft gesagt, dass wir einen großartigen Komplex brauchen. Ich denke, über die vergangenen beiden Jahren hatten wir zwei herausragende Gelegenheiten. Beide Stadien-Vorschläge waren toll", lobte Commissioner Roger Goodell.

Jerry Jones ist sich sicher, dass dies eine "maßgebliche Entscheidung" ist: "Stan ist ein enorm wichtiger Baustein für die NFL, ein Gottesgeschenk. Das ist ein sehr wichtiger Tag: Er erlaubt uns nicht nur in Los Angeles das zu tun, was wir tun müssen. Dieser Tag ist auch eine große Stärkung unseres Commissioners. Er hat die Eigentümer auf brillante Art und Weise zu dieser Entscheidung geführt."

Los Angeles' Bürgermeister Eric Garcetti fügte in einem Statement hinzu: "Mit der Heimkehr der NFL manifestiert sich Los Angeles als Epizentrum der Sportwelt. Wir können es nicht erwarten, die Rams hier zu begrüßen - und vielleicht bald auch andere Teams. Sie gesellen sich hier zu einer ganzen Reihe von Profi- und College-Teams sowie diversen Sport-Medien."

Keine Garantie für Erfolg

Gerade der letzte Satz kann aber auch gegenteilig interpretiert werden: USC etwa ist in L.A. extrem etabliert, das gilt umso mehr für die 21 Jahre ohne NFL-Team in der Stadt. Football-Fans sind also in gewisser Weise nicht auf die Rams angewiesen, und Sport-Fans generell sind mit den L.A. Kings (NHL), den Lakers und den Clippers (beide NBA) sowie den Dodgers und den Angels (beide MLB) mehr als gut bedient.

Will heißen: Sportlicher Erfolg ist, aller Heimkehr-Romantik zum Trotz, unabdingbar, um in Los Angeles wieder Fuß zu fassen. Neben der eigenen Franchise-Geschichte müssen die Rams dafür nur auf den ehemaligen Stadt-Nachbarn schauen: Die Raiders wurden erst geliebt und passten dank dem rebellischen Eigentümer Al Davis sowie der dazu passenden Pop Kultur um Ice Cube und den Rappern von N.W.A. perfekt zur Stimmung und zu den Strömungen in Los Angeles.

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Aber in den 1990ern blieb der sportliche Erfolg zunehmend aus, gleiches galt für die Zuschauer in den Stadien. Es gibt auch in der Millionenmetropole keine Garantie auf Erfolg - andernfalls hätten die Rams die Stadt wohl nie verlassen. Leute am Anfang ins Stadion zu bekommen wird nicht schwierig sein, eine nennenswerte Zahl an Jahreskarten zu verkaufen dürfte dagegen dauern.

L.A.? "Entertainment-Hauptstadt der Welt

Das gilt umso mehr, da es erst einmal noch drei Jahre dauern wird, bis das eigentliche Stadion eröffnet wird. Drei Spielzeiten, in einer schweren Division und in einem alten Übergangs-Stadion - nicht gerade das Traum-Szenario für einen Umzug.

Doch die NFL wird den Rams unter die Arme greifen. Super Bowls, Pro Bowls und auch die Scouting Combine werden mutmaßlich schon zeitnah nach der Stadion-Eröffnung in Inglewood ausgetragen, ganz zu schweigen von diversen Events, die dieses Stadion wohl auf spektakuläre Art und Weise ausrichten kann.

"Wir wollten das richtig machen", so Jones weiter, "nicht nur für den Fan in Los Angeles, sondern für jeden. Jeder auf der ganzen Welt soll das sehen und sich wünschen, er wäre in Los Angeles - der Entertainment Hauptstadt der Welt." Was den Entertainment-Part (und somit die finanziellen Aspekte) angeht, gibt es wenige Gründe anzunehmen, dass das Projekt nicht klappt. Aus sportlicher Sicht sollten die Rams lieber früher als später mehr als acht Saisonspiele gewinnen. In Todd Gurley haben sie immerhin mal wieder den passenden Running Back dazu.

Die Divisional-Round in der Übersicht