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Cincy-Statement - Rodgers' Serie reißt

Von SPOX
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Green Bay Packers (5-0) - St. Louis Rams (2-3) 24:10 (14:0, 0:10, 7:0, 3:0) BOXSCORE

Ein Wurf überschattete früh ohne jede Frage das Duell zwischen Green Bay und St. Louis: Beim Stand von 7:0 im ersten Viertel wurde der Pass von Packers-QB Aaron Rodgers (19/30, 241 YDS, 2 TDs, 2 INTs) an der Line of Scrimmage abgefälscht und von Linebacker James Laurinaitis abgefangen - eine Interception von Rodgers in Lambeau! Seit 2012 hatte es das in 19 Spielen und 586 Pässen nicht mehr gegeben. Doch auf den Ausgang der Partie sollte es keinerlei Auswirkungen haben.

Die Offensive Line der Rams erlebte gegen eine aggressive Packers-Front einen Albtraum, was QB Nick Foles (11/30, 141 YDS, TD, 4 INTs) schnell zu spüren bekam: Foles stand permanent unter Druck und warf nach Rodgers' Interception noch im ersten Viertel zwei Picks, den zweiten davon trug Rookie Quinten Rollins in die Endzone. Zu diesem Zeitpunkt war Foles bereits sechs (!) Mal zu Boden gegangen. Aber obwohl Foles keinen guten Tag erwischte und es seine Turnover verhinderten, dass das Spiel nochmal hätte spannend werden können, war aus Packers-Sicht längst nicht alles rosig.

Rodgers ließ, neben TD-Pässen zu Ty Montgomery und James Jones, einen zweiten Pick sowie einen Fumble folgen. Es war das erste Heimspiel seiner NFL-Karriere mit drei Turnovern überhaupt. Darüber hinaus konnte auch die zuletzt stark verbesserte Run-Defense Rams-Rookie Todd Gurley (30 CAR, 159 YDS) nicht stoppen: Gurley, schon in Arizona der Sieggarant für St. Louis, legte den nächsten spektakulären Auftritt hin. Die Rams haben hier einen künftigen Megastar in ihren Reihen, auch wenn es in Green Bay nicht reichte.

Tennessee Titans (1-3) - Buffalo Bills (3-2) 13:14 (0:0, 3:0, 7:7, 3:7) BOXSCORE

Bills-Coach Rex Ryan hatte vor dem Spiel in altbekannter Ryan-Manier über Tennessees Quarterback Marcus Mariota großspurig angekündigt: "Der Junge wird gegen uns nicht machen, was er will." Lange sah es auf dem Platz so aus, als müsste Mariota das auch überhaupt nicht. Doch am Ende sollte er Ryan Recht geben.

Der Week-4-Hangover: Lonely, I'm so lonely...

Mit Blick auf seine eigene Offense hatte sich Ryan dagegen zurückgehalten - und das womöglich aus gutem Grund: Ohne die verletzten LeSean McCoy, Sammy Watkins und Karlos Williams fehlte Buffalos Offensive jegliche Feuerkraft, die Bills beendeten die erste Hälfte mit 51 (!) Total-Offense-Yards. Dann aber wachte Tyrod Taylor (10/17, 109 YDS, TD; 8 CAR, 76 YDS, TD) spät im dritten Viertel mit einem starken Drive schließlich auf.

Taylor führte die Bills zunächst spektakulär mit einem 22-Yard-Run selbst in die Endzone und legte einen TD-Drive mit einem 2-Yard-Pass zu Chris Hogan am Ende nach, während die Titans-Offense uninspiriert agierte und nicht mehr als einen Touchdown-Drive zustande bekam. Am Ende sollte Ryan deshalb Recht behalten: Den potentiellen Game-Winning-Drive beendete Mariota (21/32, 187 YDS, INT) vorzeitig mit einer Interception.

Kansas City Chiefs (1-4) - Chicago Bears (2-3) 17:18 (7:3, 10:0, 0:3, 0:12) BOXSCORE

Jay Cutler, Ladies and Gentlemen! Der so oft gescholtene Cutler (26/45, 252 YDS, 2 TDs) legte im Arrowhead nach dem Raiders-Spiel den zweiten Game-Winning-Drive innerhalb von zwei Wochen hin und schockte die Kansas City Chiefs mit dem entscheidenden Touchdown zu Matt Forte Sekunden vor dem Ende - ein Herzschlagfinale mit dem erneut besseren Ende für die Bears, das die Saison für die Kansas City Chiefs nach womöglich nur fünf Spielen schon beendet.

Obwohl den Bears die Receiver Alshon Jeffery und Eddie Royal verletzungsbedingt fehlten, konnte die Chiefs-Defense den Sack nach einem weitestgehend guten Auftritt nicht zumachen. Stattdessen bestätigte Cutler seine starke Frühform. Doch im Zentrum der Kritik dürfte einmal mehr die Chiefs-Offense um Quarterback Alex Smith (16/30, 181 YDS, TD) stehen.

Es war der nächste durchwachsene und unkreative Auftritt, allerdings stand all das im Schatten eines heftigen Schockers: Running Back Jamaal Charles, Herz und Seele der Chiefs-Offense, musste Mitte des dritten Viertels mit einer Knieverletzung raus und brauchte auf dem Weg in die Kabine Unterstützung. Die ersten Gerüchte lassen das Schlimmste befürchten: Charles hat sich ersten Untersuchungen zufolge das Kreuzband gerissen, das bestätigte Coach Andy Reid. Weitere Tests folgen am Montag.

Tampa Bay Buccaneers (2-3) - Jacksonville Jaguars (1-4) 38:31 (3:0, 17:14, 11:10, 7:7) BOXSCORE

Eines der elementaren Themen für die Tampa Bay Buccaneers war es unter der Woche, die Turnover von Rookie-Quarterback Jameis Winston (13/19, 209 YDS, TD) runter zu schrauben. Die Antwort darauf gab es gegen die Jaguars in zwei Worten: Doug Martin. Der Bucs-Running-Back (24 ATT, 123 YDS, 2 TDs; 3 REC, 35 YDS) zauberte eine Gala aufs Feld und war Rückgrat und Herz der Offense in Personalunion. Es war sein erstes Spiel mit mehreren Touchdowns seit dem zwölften Spieltag 2012.

Martin lief erneut unglaublich hart und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass Tampa Bay nach elf Heimpleiten in Folge (!) endlich seine schwarze Serie beendete. Dabei lief auch Jacksonville zunehmend heiß: Blake Bortles (23/33, 303 YDS, 4 TDs, INT) überzeugte zum wiederholten Mal und bestätigte die starken Eindrücke der vergangenen Wochen, so wurde das Florida-Duell schnell zu einem unerwarteten Shootout.

Jacksonville kam über ein starkes Passing Game, das die Secondary der Bucs mehrfach entblößte, immer wieder zurück. Doch am Ende konnte Tampa Bay die Führung dank seiner herausragenden Backs Martin und Charles Sims (12 ATT, 51 YDS; 4 REC, 85 YDS) über die Zeit retten.

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