NFL

Miami stark - Panthers schocken Hawks

Von SPOX
Die Miami Dolphins machten Marcus Mariota das Leben mehr als schwer
© getty

Die Broncos müssen in Cleveland lange zittern, können sich aber trotz des schwachen Auftritts von Peyton Manning auf ihre Defense verlassen. Die Bengals fahren den nächsten souveränen Sieg ein, während Arizona in Pittsburgh stolpert. Außerdem: Die Jets demontieren Washington, Miami meldet sich eindrucksvoll zurück und Carolina schockt die Seahawks mit einem Statement-Sieg. San Diego verpasst die Überraschung in Lambeau nur knapp.

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Bye Week: Raiders, Cowboys, Rams, Buccaneers

New Orleans Saints (2-4) - Atlanta Falcons (5-1) 31:21 (14:0, 0:7, 10:0, 7:14) BOXSCORE

Analyse + Video Brees und Watson bringen Falcons erste Niederlage bei

Cleveland Browns (2-4) - Denver Broncos (6-0) 23:26 OT (0:3, 0:7, 7:3, 16:10, 0:3) BOXSCORE

Denver hat womöglich schon in der kommenden Woche eine waschechte Quarterback-Debatte: Peyton Manning (26/48, 290 YDS, TD, 3 INT) leistete sich gleich zu Beginn des Spiels erneut eine Interception, er hat damit zum ersten Mal seit 1999 in jedem der ersten sechs Saisonspiele mindestens einen Pick geworfen. Es sollte nicht sein einziger Pick bleiben, vielmehr servierte der 39-Jährige Cleveland beinahe den Sieg: Zunächst brachte er die Browns mit einem Pick Six gegen Karlos Dansby zurück in die Partie, nur um in Overtime schließlich seine dritte Interception folgen zu lassen.

Und dennoch könnte man den sechsten Sieg im sechsten Spiel aus Sicht der Broncos simpel zusammenfassen: Aus Denver nichts Neues. Es war wieder die Defense, die die Kohlen aus dem Feuer holen musste. Aqib Talib verzeichnete einen Pick Six und nach Mannings Overtime-Interception verhinderten mehrere Sacks, dass Cleveland das Spiel per Field Goal entschied. Darüber hinaus hatte endlich auch das Running Game seinen Anteil, vor allem Ronnie Hillman (20 ATT, 111 YDS) sah gut aus und etabliert sich zunehmend als Starter.

So stand am Ende aus Sicht der Browns eine bittere Pleite, und das obwohl Tight End Gary Barnidge (3 REC, 39 YDS, 2 TDs) eine Browns-Bestmarke einstellte: Es war sein viertes Spiel in Folge mit mindestens einem Touchdown, Clevelands letzter Tight End, dem das gelang, war Hall-of-Famer Ozzie Newsome. Die beste Szene von Manning, der mehrere kritische Drops von Demaryius Thomas hinnehmen musste, brachte die Broncos aber zumindest spät in Führung, sein 75-Yard-TD-Pass zu Emmanuel Sanders bewahrte Denver allerdings nicht vor der Overtime. Bitter für die Broncos: Rookie-Pass-Rusher Shane Ray musste mit einer Knieverletzung vorzeitig raus.

Jacksonville Jaguars (1-5) - Houston Texans (2-4) 20:31 (0:7, 7:3, 7:0, 6:21) BOXSCORE

Houston lebt noch - und darf sich bei DeAndre Hopkins bedanken! Der Top-Receiver der Texans zauberte im Division-Duell eine absolute Gala auf den Rasen (10 REC, 148 YDS, 2 TDs) und explodierte genau dann, als ihn sein Team brauchte: Spät im Spiel und mit dem Rücken zur Wand. Damit verhalf er Brian Hoyer (24/36, 293 YDS, 3 TDs) zu einem weiteren guten Spiel, die Quarterback-Debatte in Houston dürfte zumindest vorerst zu den Akten gelegt werden.

Jacksonville dagegen enttäuschte nach dem guten Auftritt in Tampa Bay in der Vorwoche, insbesondere Quarterback Blake Bortles (30/53, 331 YDS, 3 TDs, 3 INT) konnte nicht an die starken Auftritte in den vergangenen Spielen anknüpfen. Sein Pick Six spät im Spiel beendete alle Comeback-Hoffnungen, schon zuvor hatte er eine komplett unnötige Interception in der Red Zone geworfen.

Dabei tat es den Jaguars merklich weh, dass Rookie-RB T.J. Yeldon nicht rechtzeitig fit geworden war, das Running Game bekam so überhaupt nichts zustande. Dennoch schien Jacksonville nach dem Touchdown von Julius Thomas zu Beginn des Schlussviertels den Heimsieg einfahren zu können - doch dann kam Hopkins. Für Houston steht als nächstes das Duell mit den Miami Dolphins auf dem Programm und die Chance, sich in der Division doch noch einmal zurück zu melden.

Buffalo Bills (3-3) - Cincinnati Bengals (6-0) 21:34 (7:7, 7:10, 0:14, 7:3) BOXSCORE

Nur kurzzeitig lag der von vielen Experten im Vorfeld prognostizierte Bengals-Stolperer in der Luft. Buffalo musste zwar ohne Quarterback Tyrod Taylor sowie ohne Receiver Percy Harvin auskommen, doch Running Back LeSean McCoy übernahm bei seinem Comeback schnell das Kommando. McCoy (17 CAR, 90 YDS, TD) eröffnete das Spiel mal eben mit einem 33-Yard-Run und die Bills marschierten das Feld zum Touchdown runter, EJ Manuel selbst lief aus einem Yard in die Endzone.

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Doch es sollte eines von wenigen Bills-Highlights bleiben. Manuel (28/42, 263 YDS, TD, INT) konnte die Offense in der Folge nur extrem inkonstant bewegen. Nur einmal brachte er die Bills nochmals mit einem 22-Yard-TD-Pass zu Sammy Watkins in Schlagdistanz - das allerdings zu einem hohen Preis: Watkins, der selbst sein Comeback nach Verletzungspause gab, musste nach dem Touchdown raus und kam noch in der Halbzeitpause auf Krücken aus der Kabine.

In der zweiten Hälfte machten die Bengals dann mit TD-Pässen zu Marvin Jones und Tyler Eifert kurzen Prozess, Andy Dalton (22/33, 243 YDS, 3 TDs) beeindruckte zum wiederholten Male und Cincinnati marschierte letztlich komplett unbeeindruckt über Buffalo. Die Bengals gehen somit ohne Niederlage in ihre Bye Week.

Tennessee Titans (1-4) - Miami Dolphins (2-3) 10:38 (3:10, 0:7, 7:7, 0:14) BOXSCORE

Mehr Härte und mehr Oldschool-Football hatte Miamis neuer Head Coach Dan Campbell in der Vorbereitung auf sein Debüt gefordert. Er hielt Wort: Die Dolphins, bislang offensiv extrem unausgeglichen und mit viel zu starkem Fokus auf das Passing Game, stützten sich zum ersten Mal in dieser Saison auf ihr Run Game - und das in kreativer Art und Weise. Ob mit End-Around-Plays durch Wide Receiver oder auch mit dem Einsatz eines blockenden Fullbacks: Das Running Game (32 ATT, 180 YDS, 2 TDs), Miami war mit 69,3 Rushing-Yards pro Spiel und ohne Rushing-TD in die Partie gegangen, funktionierte und sorgte für die so dringend benötigte Entlastung.

Auch die Defense nahm sich Campbells neue Marschrouten zu Herzen: Miami war mit nur einem (!) Sack in sein fünftes Saisonspiel gegangen - es sollten gegen die Titans sechs weitere dazu kommen. Cameron Wake gelangen vier Sacks alleine in der ersten Hälfte. Tennessees Quarterback Marcus Mariota (21/33, 219 YDS, TD, 2 INT, 2 FUM) stand ununterbrochen unter enormem Druck, steckte viele harte Hits ein und fand so nie seinen Rhythmus. Hierbei tat sich allerdings auch sein Gegenüber Ryan Tannehill (22/29, 266 YDS, 2 TDs, 2 INT) schwer, das Passing Game der Dolphins bleibt also eine Baustelle.

Allerdings war es alles in allem für Dolphins-Fans ein extrem ermutigendes Spiel - gleiches kann man über den Vortrag der Titans kaum sagen. Nach der enttäuschenden Pleite gegen Buffalo in der Vorwoche kam die Offense nie ins Spiel und die Defense ließ sich von Miami in Grund und Boden laufen. In Nashville steht auch nach der Bye Week noch viel Arbeit bevor.

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