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Miami stark - Panthers schocken Hawks

Von SPOX
Die Miami Dolphins machten Marcus Mariota das Leben mehr als schwer
© getty
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Seattle Seahawks (2-4) - Carolina Panthers (5-0) 23:27 (3:0, 7:7, 10:7, 3:13) BOXSCORE

Was für ein unfassbares Finish in Seattle! Viele hatten die Panthers im Vorfeld angesichts ihres schwachen bisherigen Schedules nicht so recht ernst nehmen wollen - das dürfte sich spätestens nach dem herausragenden 80-Yard-Schlussdrive von Cam Newton (20/36, 269 YDS, TD, 2 INT) ändern. Die Panthers, die nie aufgegeben hatten, marschierten mit mehreren Big Plays das Feld runter und am Ende stand Tight End Greg Olsen (7 REC, 131 YDS, TD), den Seattle das komplette Spiel über nicht in den Griff bekam, frei zum 26-Yard-Touchdown in der Endzone. Seattle hat damit im sechsten Saisonspiel zum vierten (!) Mal eine Führung im vierten Viertel aus der Hand gegeben.

Über weite Strecken war es bis zu Newtons Meisterwerk die Defensiv-Schlacht, die im Vorfeld zu erwarten war: Beide Teams versuchten gegen knallharte Defenses ihr Running Game aufzuziehen und während Seattle wieder auf die Dienste von Marshawn Lynch (17 ATT, 54 YDS, TD) bauen konnte, erhielt die Panthers-Defense Linebacker Luke Kuechly zurück. Carolinas RB Jonathan Stewart (20 ATT, 78 YDS, 2 TDs) profitierte auf der anderen Seite davon, dass Hawks-Linebacker Bobby Wagner kurzfristig ausgefallen war. Stewart und Newton hielten die Panthers so im Spiel und wurden mit dem Statement-Sieg in Seattle belohnt.

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Die positive Erkenntnis des packenden Duells aus Sicht der Seahawks betrifft das Passing Game: Seattles Quarterback Russell Wilson (18/30, 241 YDS, TD) und Tight End Jimmy Graham (8 REC, 140 YDS) kommen langsam aber sicher auf eine Wellenlänge. Dabei ging es nicht nur um den Game Plan, der Graham deutlich intensiver mit einbezog: Mehrfach musste Wilson, der hinter der schwachen Offensive Line erneut permanent unter Druck stand, wie gewohnt improvisieren und fand dabei immer wieder Graham, der seinem Quarterback zur Hilfe eilte. Doch auch das konnte die Hawks nicht vor der erneuten späten Pleite bewahren. "Das war einer der größten Siege, seitdem ich hier bin", stellte Panthers-Coach Ron Rivera anschließend klar.

Green Bay Packers (6-0) - San Diego Chargers (2-4) 27:20 (14:3, 3:7, 7:7, 3:3) BOXSCORE

Die Chargers dürften sich auf dem Rückflug nach Kalifornien einige Stunden lang fragen, wie sie dieses Spiel verlieren konnten. Quarterback Philip Rivers (43/65, 503 YDS, 2 TDs) lieferte eine absolute Gala ab und es ist eine Weile her, dass ein Team Green Bays Defense in Lambeau derart schwer beschäftigte. Und doch reichte es am Ende knapp nicht: Zum einen kam San Diegos Running Game nie ins Rollen, zum anderen leisteten sich die Packers keinen Turnover.

Aaron Rodgers (16/29, 255 YDS, 2 TDs), der die 30.000-Passing-Yard-Schallmauer mit den wenigsten Passversuchen in der NFL-Geschichte (3.652) durchbrach, spielte unspektakulär, aber effizient - und das ohne einen weiteren Receiver: Neben dem langzeitverletzten Jordy Nelson musste auch Davante Adams erneut passen, Rookie Ty Montgomery verletzte sich zudem früh im Spiel. So nahm James Starks (10 ATT, 112 YDS, TD; 1 REC, 5 YDS, TD) eine tragende Rolle ein.

Starks hatte dabei überraschend deutlich mehr Spielanteile als Eddie Lacy, dessen Knöchelverletzung wohl doch schwerwiegender ist, als bislang angenommen. Doch insgesamt kam vom Running Game gegen eine der schwächsten Run-Defenses der Liga viel zu wenig. Ebenfalls überraschend war, wie gut die stark angeschlagene Chargers-O-Line gegen den Pass-Rush der Packers standhielt.

So hatte San Diego die Chance, mit dem Schlussdrive zumindest die Overtime zu erzwingen - doch bei vier Versuchen bekamen die Chargers den Ball nicht über die Goal Line. Bereits nicht mehr auf dem Platz war zu dem Zeitpunkt Rookie-RB Melvin Gordon und Coach Mike McCoy erklärte anschließend: "Er hatte zwei Fumbles. Wir müssen diese Fehler eliminieren."

San Francisco 49ers (2-4) - Baltimore Ravens (1-5) 25:20 (6:0, 10:6, 3:7, 6:7) BOXSCORE

Running Back Justin Forsett und Receiver Steve Smith waren rechtzeitig fit geworden, Baltimore konnte offensiv also doch mit mehr Firepower antreten, als im Vorfeld befürchtet. Auf dem Platz sollte das allerdings keinen wirklichen Unterschied machen: Quarterback Joe Flacco (33/53, 343 YDS, 2 TDs, 2 INT) lieferte erneut eine durchwachsene Partie ab und das Running Game konnte nicht an das gute Spiel gegen die Cleveland Browns in der Vorwoche anknüpfen.

Das lag allerdings auch an der 49ers-Defense, die zuhause wieder stark spielte und Baltimore das Leben mehr als nur schwer machte. Doch die wirklich gute Erkenntnis für Niners-Fans: Endlich lieferte auch die Offense etwas. Colin Kaepernick (16/27, 340 YDS, 2 TDs) spielte alles in allem gut, und das obwohl vom Running Game (25 ATT, 65 YDS) nur wenig kam.

Die Ravens dagegen durften sich über einen spektakulären 34-Yard-TD-Catch von Steve Smith freuen - doch viel mehr hatte die Offense nicht zu bieten und defensiv offenbarte Baltimore, wie schon das ganze Jahr über, viele Lücken. Die Ravens können die Playoffs damit langsam aber sicher abschreiben, während San Francisco mit neuem Selbstvertrauen in den Kracher am Donnerstagabend gegen die Seattle Seahawks geht. "Die Jungs arbeiten jeden Tag", lobte Niners-Coach Jim Tomsula. "Wir müssen jetzt in den Spielen besser werden und heute ist uns das gelungen."

Indianapolis Colts (3-3) - New England Patriots (5-0) 27:34 (7:7, 14:13, 0:7, 6:7)

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Philadelphia Eagles (3-3) - New York Giants (3-3) 27:7 (7:7, 10:0, 7:0, 3:0)

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