NFL

Der tiefe Fall des Genies Chip K.

Die Philadelphia Eagles haben einen besorgniserregenden Fehlstart hingelegt
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8. Carolina Panthers (4-0)

(@Seahawks, Eagles, Colts, Packers)

Frage in die Runde: Wer hatte prognostiziert, dass die Panthers ihre ersten vier Spiele gewinnen und Luke Kuechly sowie Kelvin Benjamin dabei zusammen genommen 32 Snaps absolvieren? Niemand? Gut, ich nämlich garantiert auch nicht. Kein Team verkörpert die Binsenweisheit, wonach ein gutes Pferd (oder in dem Fall ein Panther) nur so hoch springt, wie es muss, besser als Carolina: Es sind äußerst effiziente Auftritte, die die Panthers bislang hingelegt haben. Defensiv hat sich Josh Norman zu einem absoluten Elite-Corner gemausert und Cam Newton beeindruckt zwar nicht mit überragenden Statistiken, aber eben, indem er genau das macht was nötig ist, um Spiele zu gewinnen. Nächster Härtetest nach der Bye-Week: Die Seahawks. Ob das von Ted Ginn angeführte WR-Corps gegen die Legion of Boom etwas ausrichten kann, bleibt abzuwarten.

7. Seattle Seahawks (2-2)

(@Bengals, Panthers, @49ers, @Cowboys)

Seattle steht vor einer kritischen Phase in der Saison. Die jüngsten Erfolge über Chicago (mit Jimmy Clausen statt Jay Cutler) und Detroit (mit Schiedsrichter-Hilfe am Ende) sind trügerisch, denn die Probleme bleiben: Die Offensive Line ist ein enormes Sorgenkind, nur Kansas City hat mehr Sacks zugelassen (19) als die Hawks (18) und Seattle ist eines von drei Teams, das noch auf seinen ersten Rushing-Touchdown wartet - SEATTLE! Das große Running-Team der letzten Jahre! Der Weggang von Center Max Unger konnte offenbar noch nicht kompensiert und Tight End Jimmy Graham nicht voll integriert werden. Auch defensiv gehört Seattle zu einem Trio, zu dem niemand gehören will: Nur Washington und New Orleans haben ebenfalls noch keine Interception auf dem Konto. Richard Sherman hatte einen durchwachsenen Saisonstart, hier aber hat die Rückkehr von Kam Chancellor viel bewirkt. Doch die O-Line wird sich erheblich steigern müssen.

6. Atlanta Falcons (4-0)

(Redskins, @Saints, @Titans, Buccaneers)

Neben Carolina das zweite Überraschungsteam aus der NFC South. Der neue Head Coach Dan Quinn hat der Defense unerwartet schnell eine Identität verliehen und das Running Game funktioniert effizient. Devonta Freeman ist ein absoluter Shootingstar, zudem erhält das RB-Corps bald Rookie Tevin Coleman zurück. Die Offense ist so zum ersten Mal seit langem halbwegs ausbalanciert, auch wenn Julio Jones bisher den Eindruck macht, als könnte ihn ohnehin niemand stoppen. Der weitere Schedule meint es zudem gut mit den Falcons, so dass O-Line (abgesehen vom Duell mit den Vikings in Week 12) und die Secondary erst in den Playoffs ernsthaft getestet werden könnten.

5. Arizona Cardinals (3-1)

(@Lions, @Steelers, Ravens, @Browns)

Nach einem absoluten Traumstart gab es in der Wüste am Sonntag den Dämpfer, die Heimpleite gegen St. Louis war genauso selbstverschuldet wie unnötig - erstmals strauchelte das Team in der Red Zone und leistete sich einfache Turnover. Dennoch überwiegen bei den Cardinals bislang die positiven Aspekte: Die Passing Offense ist eine der explosivsten der NFL, Carson Palmer in bestechender Form. Gleiches gilt für Larry Fitzgerald und Chris Johnson, die einen Jungbrunnen gefunden haben müssen. Die Offensive Line ist mittlerweile endlich in Bestbesetzung zusammen und sollte sich bald besser einspielen. Defensiv hat der Coordinator-Wechsel wenig verändert (was zweifellos als Lob zu verstehen ist), ein fitter Tyrann Mathieu sowie Calais Campbell in Topform sind die Stars des ersten Viertels. Aus den kommenden vier Spielen sind allerdings mindestens drei Siege Pflicht, ehe die beiden Duelle mit Seattle in Sichtweite sind.

4. Denver Broncos (4-0)

(@Raiders, @Browns, Packers, @Colts)

Die Broncos haben mal eben einen kompletten Identitätswechsel vollzogen. Nicht mehr die rekordjagende Offense, sondern die herausragende Defense ist das unangefochtene Rückgrat des Teams. Der Pass-Rush (18 Sacks, Ligaspitze) ist schlicht eine Augenweide und die Secondary um Aqib Talib und Chris Harris dominiert bislang. Warum also dennoch der (leichte) Abstieg im Ranking? Die Offense funktioniert (noch) nicht, wie erwartet. Das gilt vor allem für das Running Game, von dem deutlich mehr erwartet wurde. Und Peyton Manning... es ist klar, dass der 39-Jährige das Team nicht mehr tragen kann. Spannend wird es in einigen Wochen, wenn die Offense (und die Defense) mit Aaron Rodgers und Co. mithalten muss.

3. Cincinnati Bengals (4-0)

(Seahawks, @Bills, @Steelers, Browns)

Wo Miami und Philadelphia über das erste Saisonviertel gnadenlos abgestürzt sind, haben die Bengals ihre Kritiker Lügen gestraft. Cincinnati ist das vielleicht kompletteste Team der Liga, die Defense (elf Sacks, drei Picks) ist stark, das Running Game wird auf Gio Bernard und Jeremy Hill aufgeteilt und funktioniert. Vor allem aber spielt Andy Dalton bislang eine konstant gute Saison, wenngleich die ersten Prime-Time-Spiele, in den vergangenen Jahren die große Bengals-Schwäche, noch ausstehen. Mit Seattle und Buffalo warten in jedem Fall die bis dato größten Herausforderungen auf Dalton und Co., doch angesichts der schwächelnden Konkurrenz könnte Cincinnati den Division-Sieg frühzeitig perfekt machen.

2. New England Patriots (3-0)

(@Cowboys, @Colts, Jets, Miami)

Ein wütender Tom Brady ist für die Konkurrenz selten eine gute Idee - wem das noch nicht klar war, der weiß es spätestens jetzt. Brady dominiert die Liga bislang nach Belieben und steht nach drei Spielen (die Pats hatten bereits ihre Bye-Week) bei 1.112 Passing-Yards, neun Touchdowns und keinem Pick. 72,2 (!) Prozent seiner Pässe kommen an den Mitspieler. Mit Running Back Dion Lewis hat Bill Belichick einen weiteren Diamanten ausgegraben und bislang konnte keine Defense der Pats-Offense Probleme bereiten. Die Front Seven wurde den Vorschusslorbeeren mehr als gerecht (13 Sacks über drei Partien), was der in der Offseason so dezimierten Secondary enorm hilft. New England kommt hier variabel daher und die Fans dürfen sich schon jetzt auf den Kracher gegen Denver in Week 12 freuen!

1. Green Bay Packers (4-0)

(Rams, Chargers, @Broncos, @Panthers)

Aaron Rodgers. Reicht nicht? Sollte es zwar, aber nungut. Neben dem besten Quarterback der NFL, der sich in unfassbarer Form befindet, haben die Packers schließlich noch mehr zu bieten. Das Running Game über Bulldozer Eddie Lacy beeindruckt, der Pass Rush um Clay Matthews und Julius Peppers dominiertund sammelte bereits 17 Sacks. Zudem hat sich B.J. Raji offenbar wieder gefangen, was der Run-Defense im Zentrum gut tut. In Lambeau scheint Green Bay ohnehin nach wie vor unschlagbar, die einzige Frage: Bislang konnte der Ausfall von Jordy Nelson gut kompensiert werden. Wie das aussieht, wenn die Spiele wirklich eng werden, bleibt abzuwarten.

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