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Dank Spiller - Saints gewinnen Thriller

Auf und davon: C.J. Spiller schenkt den New Orleans Saints den ersten Saisonsieg
© getty

Drew Brees ist zurück, schreibt Geschichte und führt die New Orleans Saints zu einem hart umkämpften 26:20-Heimsieg in der Verlängerung im Sunday Night Game gegen die Dallas Cowboys. Dallas kommt spät zurück, hat dann Glück, doch am Ende steht ein Geniestreich von C.J. Spiller.

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Die Saints sind nicht länger sieglos! In einem lange zähen Spiel wusste Drew Brees (33/41, 359 YDS, 2 TD) sein Team doch noch auf die Siegerstraße zu führen und erreichte auf dem Weg dahin gleich zwei statistische Meilensteine: Seine 5000. Completion und seinen 400. Touchdown-Pass in der NFL.

Die Cowboys, die nun auf 2-2 zurückgefallen sind, erwiesen sich jedoch trotz einiger Schlüsselausfälle stets als würdiger und gefährlicher Gegner. Brandon Weeden (16/26, 246 YDS, 1 TD) überzeugte gerade gegen Ende und hätte beinahe seine nunmehr zehn Spiele andauernde Niederlagenserie beendet. Großen Anteil daran hätte Saints-Kicker Zach Hocker gehabt, der den Sieg in der regulären Spielzug vergab. In der Overtime jedoch reichte Brees ein Geniestreich.

Die Reaktionen:

Drew Brees (Saints-Quarterback): "Ich habe schon vorher geglaubt, dass es Gottes Wille war, dass der 400. Touchdown einer sein würde, der uns ein Spiel gewinnt. Ein Dank an C.J.!"

Jason Witton (Cowboys-Tight-End): "Wenn dir zwei Franchise-Spieler wie Tony Romo und Dez Bryant fehlen, ist es schwer. Aber das passiert in dieser Liga. Wir müssen uns wieder fangen, wir werden nicht nach Entschuldigungen suchen."

C.J. Spiller (Saints-Running-Back, der Brees den Touchdown-Ball gab): "Er ist wahrscheinlich der beste Teamkollege, den ich je gehabt habe. Er hat es verdient."

Der Spielfilm:

Vor dem Kick-Off:

Die Saints bekommen gleich vier große Namen in der Defense zurück, die vor dem Spiel alle fraglich waren: Safety Jairus Byrd, Cornerback Keenan Lewis, Linebacker Dannell Ellerbe und Defensive End Cameron Jordan sind einsatzfähig. Brees' Einsatz war ohnehin schon seit Freitag klar.

Die Gäste aus Texas wiederum standen personell vor der Wahl zwischen La'el Collins oder Mackenzy Bernadeu. Man entschied sich gegen den Rookie. Die Defense wiederum bekommt Defensive End Jeremy Mincey zurück.

6.: Nach einem insgesamt sehr beeindruckenden ersten Drive der Cowboys (8 Plays, 74 Yards), hält die Defense der Saints. Es bleibt bei einem 30-Yard-Field-Goal von Dan Bailey. Der Schlüsselspielzug: Ein 45-Yard-Run von Lance Dunbar. 3:0 Cowboys.

11.: Die Antwort der Saints lässt nicht lange auf sich warten. Nachdem der erste Drive noch ein Three-and-out war, drehen Brees und die Saints nun auf. Am Ende steht ein 3-Yard-TD-Pass nach Play-Action-Spielzug zu Tight End Josh Hill, der links in der Endzone sträflich frei gelassen wurde. Es ist die 5000. Completion von Brees in der NFL, nur Peyton Manning und Rekordhalter Brett Favre haben mehr. 7:3 Saints.

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17.: Wir haben ein "Ballgame"! Dallas schlägt mit einem balancierten Mix aus Pass und Lauf zurück. Die entscheidenden Yards schenken die Saints aber mit zwei Strafen her: Erst eine Facemask, dann eine Pass Interference in der Endzone. Am Ende muss aber Instant Replay helfen: Joseph Randle versucht über die Massen von der 1-Yard-Linie zu springen, verliert jedoch den Ball - die Saints recovern. Doch die Videobilder machen deutlich: Randle hielt den Ball über die Goal Line bevor er ihn verlor. Touchdown! 10:7 Cowboys.

34.: Die Cowboys schießen sich selbst in den Fuß: New Orleans puntet, doch die Flagge fliegt - zwölf Mann in der Defense! Danach entscheidet Sean Payton auf Field-Goal-Versuch und Zach Hocker versenkt selbigen aus 51 Yards zum Ausgleich. 10:10.

37.: Das könnte sich noch rächen: Nachdem Weeden Brice Butler, der einfach mal Brandon Browner stehen lässt, für einen 67-Yard-Pass trifft, stehen die Cowboys plötzlich an der 8. Doch es folgen zwei recht einfallslose Fades auf Terrance Williams - einmal nach links, einmal nach rechts mit Coverages von Delvin Breaux, die jeweils knapp an der Pass Interference vorbeigingen - beide incomplete. Beim dritten Versuch schafft dann Hau'oli Kikaha den Sack. Also bleibt nur ein Field Goal aus 38 Yards. 13:10 Cowboys.

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44.: Die Saints setzen verstärkt auf den Lauf und dringend bis tief in die Red Zone ein. Doch dort kommt die einstige Angriffsmaschine ins Stocken: Jack Crawford schafft den Sack gegen Brees. Dadurch wird es letztlich wieder nur ein Field Goal. Es ist bereits der vierte Sack des Abends für Dallas. 13:13.

52.: Die Saints gehen auf Spielkontrolle und setzen auf verstärkt auf den Lauf. Besonders Mark Ingram gibt den Ton an, läuft zwei Mal hintereinander für insgesamt 24 Yards bis Inches vor die Goal Line. Den Rest besorgt dann Khiry Robinson. Touchdown, 20:13 Saints.

58.: Weeden mit seiner besten Serie des Spiels. Die Cowboys überlassen ihm die Show, spielen mit Vier- und Fünf-Wide-Receiver-Sets und zwingen die Saints damit in Eins-gegen-Eins-Duelle. Weeden nutzt das besonders mit tiefen Pässen auf Jason Witten und Cole Beasley aus. Am Ende feuert er einen sehenswerten 17-Yard-Touchdown-Pass zu Terrance Williams, der im Sinkflug einen Wahnsinns-Catch in der Endzone schafft. Anschließend verbrennt Sean Payton ohne ersichtlichen Grund seine letzte Timeout. Dan Bailey versenkt den Extra-Punkt - 20:20.

60.: Die Saints marschieren nun doch mal in Windeseile übers Feld, lassen nahezu die komplette Zeit herunterlaufen und müssen nur noch das den Field-Goal-Versuch aus 30 Yards versenken. Doch nein! Hocker setzt das Ei an die linke Stange. Overtime! Die Saints gewinnen den Münzwurf und wollen zuerst den Ball.

61.: Das ging schnell! Schon mit dem zweiten Spielzug findet Brees Spiller, der seinem Gegenspieler Damien Wilson entwischt war und dann an der rechten Seitenlinie auf und davon ist. Ein verzweifelter Tackle-Versuch von Barry Church geht auch ins Leere und somit bringt der Running Back den Sieg über 80 Yards nach Hause. Ballgame! 26:20 Saints.

Der Star des Spiels: Drew Brees. Der angeschlagene Quarterback quälte sich lange durchs Spiel, kassierte drei Sacks und weitere Hits. Doch am Ende gelang ihm schon mit dem ersten Play der Verlängerung der Game-Winner. Zugleich sein 400. Touchdown-Pass. Er ist der fünfte QB, dem dieses Kunststück gelang. Und zugleich der schnellste: Er benötigte nur 205 Spiele für diesen Meilenstein. Eine vorbildliche Leistung des Leitwolfs.

Flop des Spiels: Damien Wilson. Das Leben ist hart! Rookie-Linebacker Damien Wilson machte eigentlich ein gutes Spiel mit neun Tackles und einem halben Sack. Doch am Ende war er es, der in der Deckung von C.J. Spiller geschlafen hat. Das kostete den Cowboys das Spiel.

Das fiel auf:

  • Die Verletzenmisere der Dallas Cowboys spitzt sich weiter zu: Running Back Lance Dunbar hatte sich das Knie bei einem Kick-Off-Return verdreht und kam nicht zurück. Zudem erlitt Sean Lee eine Gehirnerschütterung und Brice Butler verletzte sich bei seinem einzigen Catch des Spiels am hinteren Oberschenkelmuskel.
  • Nach der Verletzung von Lee übernahm Anthony Hitchens die Rolle des Play-Callers in der Defense. Ein klarer Beweis für den hohen Stellenwert des Linebackers, der eigentlich auf jeder Position in diesem Bereich der Defense spielen kann.
  • Die Saints betonten unter der Woche, dass sie physisch stärker auftreten müssen. Was damit gemeint war: Das Laufspiel sollte forciert werden, auch um Druck von Brees' lädierter Schulter zu nehmen. Nachdem es zur Pause noch wenig überzeugend aussah, steigerte man sich in der zweiten Hälfte merklich: Unterm Strich standen 103 Yards auf dem Boden, dadurch sieben First Downs, die zum Teil kritisch waren.
  • Auch wenn Weeden gerade gegen Ende deutlich besser wurde und gegen Man-Coverage zu überzeugen wusste, steht er nun bei zehn Pleiten in Serie als Starting Quarterback. Die heutige kann man ihm nun aber wirklich nicht ankreiden.

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