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Rodgers-Show auch gegen KC?

Aaron Rodgers hat zuhause eine unfassbare Serie - können die Chiefs Rodgers stoppen?
© getty

Die Green Bay Packers laden in der zweiten Woche in Folge zum Prime-Time-Heimspiel und wollen nach dem Sieg über Seattle auch die Kansas City Chiefs in die Schranken weisen. Aaron Rodgers schraubt an seiner unfassbaren Serie, während Kansas City die Fehler abstellen muss. Im SPOX-Coin-Toss dürfen die User das Wort ergreifen - Redakteur Adrian Franke hält heute dagegen. Den Kracher zum Abschluss des dritten Spieltages gibt es bei SPOX im kostenlosen LIVESTREAM!

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Green Bay Packers (2-0) - Kansas City Chiefs (1-1) (Di., 2.30 Uhr im LIVESTREAM)

mySPOX-User Chris_93: "You don't win by making sensational plays; you win by not making mistakes." Dieses Zitat von Bum Phillips (ehemaliger Coach der Houston Oilers) passt perfekt zum letzten Chiefs-Spiel gegen die Broncos. Fünf KC-Turnover waren es insgesamt, darunter der entscheidende 27 Sekunden vor dem Ende, der in Denvers Game-Winning-TD endete. Innerhalb von 9 Sekunden wurde aus einem 24:17 ein 24:31 und aus einem guten ein sehr bitteres Spiel. Doch trotzdem bin ich optimistisch, wenn es am Montagabend gegen die Packers geht.

Warum? Da wäre zunächst die Defense, die in den beiden bisherigen Spielen die meiste Zeit starke Leistungen gezeigt hat. Gegen die Texans haben sich erst am Ende aufgrund der hohen Führung Nachlässigkeiten eingeschlichen, gegen die Broncos waren die letzten zwei Minuten beider Halbzeiten nicht optimal. Herausragend war bislang vor allem Rookie-CB Marcus Peters, der in beiden Spielen jeweils eine Interception fing und stark spielte.

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Hinzu kommt die starke Front Seven rund um Justin Houston, die Druck auf Aaron Rodgers ausüben und ihm so das Leben schwer machen wird - immerhin fehlt Green Bay Right Tackle Bryan Bulaga. Acht Sacks in zwei Spielen sprechen für sich. Wichtig ist zudem die Rückkehr von Safety Eric Berry. Gegen die Texans nach krankheitsbedingter Pause zunächst noch dosiert eingesetzt, stand er gegen Denver bei 71 von 73 Snaps auf dem Feld. Er befindet sich auf einem guten Weg und das genau zur richtigen Zeit. Auf die Secondary wartet mit Rodgers eine schwere Aufgabe.

Run, Run, Run!

Wichtig ist es daher, erneut ein gutes und effektives Running-Game auf den Platz zu bringen. Davon profitiert das Passing-Game, was auf diese Hilfe angewiesen ist und in dieser Saison noch zu wünschen übrig lässt (Ligaweit nur Platz 29). Auch die Third-Down-Conversion-Rate ist ausbaufähig (3/20). Für Freude sorgt TE Travis Kelce, der die Chiefs was REC, YDS und TDs angeht anführt (10, 164, 2). Gegen Denver war er zunächst blass, doch im vermeintlich entscheidenden Drive fing er wichtige Pässe.

Charles verliert den Ball nicht erneut zweimal und wird an die ansonsten starke Leistung der Vorwoche anknüpfen. Alex Smith steigert sich im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls. Dass er es besser kann hat er in der ersten Hälfte gegen die Texans bewiesen, als viel Raumgewinn durch Pässe erzielt wurde und die Offense gut harmonierte. Dann wird auch das WR-Corps rund um den bisher soliden Maclin mehr Einfluss auf das Spiel haben. Ein gutes, konstantes Running Game in Verbindung mit dem berühmten Smith-Passing-Game und starker Defense wird den Ausschlag zugunsten der Chiefs geben.

Adrian Franke (SPOX): Keine Frage: Kansas City hat eine der besseren Defenses der Liga und Marcus Peters hat mich bisher mehr als nur beeindruckt - erster heißer Kandidat für die Auszeichnung des Defensive Rookie of the Year! Aber: Cornerback-Partner Sean Smith fehlt noch für ein Spiel gesperrt und Vertreter Jamell Fleming war, abgesehen von eigenen Turnovern, die vielleicht größte Schwachstelle gegen die Broncos. Mit Green Bay kommt jetzt eine deutlich stärkere Passing-Offense, und das in ihrer Arena.

Hier waren die Packers zuletzt nahezu unbesiegbar. 9,4 Yards pro Pass-Versuch, 38 TD-Pässe und kein (!) Pick stehen über die letzten 14 Heimspiele auf dem Resümee von Aaron Rodgers, der genau wissen wird, wie er mit James Jones oder auch Ty Montgomery Fleming auf dem falschen Fuß erwischen kann. Darüber hinaus wird Green Bay, im Gegensatz zu Kansas Citys ersten beiden Gegnern, eine ausbalancierte Offense aufs Feld führen.

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Eddie Lacy kann trotz Knöchelverletzung wohl spielen, die O-Line ist überdurchschnittlich stark und Lacy läuft auch in dieser Saison effizient und hart. Um den Pass-Rush der Chiefs in den Griff zu bekommen und die Line zu unterstützen, wird das Running Game ähnlich wichtig sein wie Rodgers schnelle Pässe zu Slot-Receiver Randall Cobb. Sollte es Green Bay schaffen, dass Kansas City blitzen muss, haben die Chiefs ein großes Problem.

Raji als Hoffnungsträger

Umgekehrt wird es für die Packers darauf ankommen, das gegnerische Running Game zu stoppen, nachdem Green Bay über die ersten beiden Spiele im Schnitt 154 Rushing-Yards sowie unentschuldbare 5,37 Yards pro Carry bei First Down zugelassen hat. Aber: B.J. Raji steigerte sich zuletzt und sollte die Mitte der D-Line stabilisieren. "Das Zeichen einer guten Defense ist es, die Offense in schwierigen Situationen vom Platz zu bekommen. Und ich glaube, das ist uns bisher gelungen", hat Raji selbst unter der Woche betont.

Ich traue es Green Bays Secondary zu, die Chiefs-Receiver häufiger in Manndeckung zu nehmen und so mehr Spieler in die Box zu stellen, damit Jamaal Charles nicht explodiert. Um hier aber an deine Fumble-Prognose anzuschließen: Über die letzten 48 Spiele hat sich Charles 16 Fumbles geleistet und acht verloren - mehr als jeder andere Nicht-Quarterback. Am Montagabend dürfte er Outside Linebacker Clay Matthews wieder häufiger über die Mitte antreffen. Das dürfte ein extrem spannender Zweikampf, womöglich sogar ein Schlüsselduell, werden.

Green Bay wird es aber in jedem Fall schaffen, defensiv genug zu machen, um das ohnehin durchschnittliche Passing Game zu stören - die Hawks-Tight-Ends Luke Willson und Jimmy Graham (zusammen 3 REC, 47 YDS in der Vorwoche) waren zuletzt ebenfalls kein großes Hindernis. Das in Kombination mit Matthews in der Mitte und einem wiedererstarkten Raji wird für den ein oder anderen kostspieligen Turnover sorgen. Und die Chiefs haben hinter ihrer beeindruckenden Defensiv-Front nicht genügend Firepower, um es mit Rodgers und der gut geölten Packers-Maschine aufzunehmen. Deshalb bleibt die Festung Lambeau Field bestehen.

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