NFL

Richardson droht Anklage

Von Adrian Franke
Richardson wurde zuletzt wegen Marihuana-Konsum für vier Spiele gesperrt
© getty

Sheldon Richardson hat sich mit einem groben Vergehen in eine heikle Lage gebracht, es droht ein ernsthaftes Nachspiel. Ryan Kerrigan hat derweil die erhoffte Vertragsverlängerung unterzeichnet und könnte in Washingtons Defense bald einen neuen Partner erhalten. Außerdem: Kam Chancellor will mehr Geld, James Jones geht nach New York und Ken Whisenhunt bestätigt Marcus Mariota als Starter.

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Richardson droht Anklage: Sheldon Richardson tut derzeit alles, um den eigenen Status bei seinen New York Jets zu verschlechtern. Richardson, der Anfang Juli von der Liga wegen Marihuana-Konsums für vier Spiele gesperrt worden war, leistete sich, wie jetzt rauskam, nur zwei Wochen später den nächsten schweren Fehltritt.

Berichten zufolge lieferte sich der D-Line-Man ein Autorennen auf einer Straße und wurde von der Polizei wegen grober Geschwindigkeitsübertretung (angeblich über 230 Kilometer pro Stunde) aufgefordert, anzuhalten. Doch Richardson versuchte offenbar, der Polizei zu entkommen, die ihn schließlich aber erwischte - mit einer geladenen Handfeuerwaffe unter dem Sitz und einem zwölfjährigen Kind auf dem Rücksitz. Es droht jetzt zumindest eine Anklage wegen Widerstands gegen die Polizei sowie womöglich eine weitere Sperre.

Die Meldung kam am Donnerstagabend raus, etwa eine Stunde vorher hatte Richardson noch angekündigt: "Die Jets müssen sich keine Sorgen mehr machen, meinen Namen in den Nachrichten zu lesen." Der 24-Jährige, dessen Rookie-Deal noch zwei Jahre läuft, könnte sich jetzt ins Abseits manövriert haben. Passend dazu erklärte D-Line-Kollege Muhammad Wilkerson am Donnerstag, dass er "zuversichtlich" sei, was die eigenen Vertragsgespräche angeht. Die Jets werden ihren finanziellen Fokus jetzt womöglich auf Wilkerson verlagern.

Neuer Deal für Kerrigan: Pünktlich zum Start des Training Camps am Mittwoch haben sich die Washington Redskins auf eine Vertragsverlängerung mit Ryan Kerrigan geeinigt. Der Outside Linebacker, dem in der Vorsaison 13,5 Sacks und 51 QB-Hurries gelangen, erhielt einen Fünfjahresvertrag über insgesamt bis zu 57,5 Millionen Dollar. Der Unterschriftsbonus beträgt 16 Millionen Dollar.

Die Verhandlungen hatten bereits im Mai begonnen, Kerrigan wäre andernfalls in sein letztes Vertragsjahr gegangen. "Es ist ein tolles Gefühl, die Chance zu erhalten, den Rest seiner Karriere bei dem Team zu verbringen, das dich gedraftet hat, in der Stadt und dem Team das du liebst. Jetzt ist es mein Job, die Redskins für das Vertrauen zu belohnen, indem ich gut spiele", kündigte der 26-Jährige auf der Team-Website an.

Chancellor will mehr Geld: Die Seattle Seahawks ernten langsam aber sicher den unausweichlichen Preis ihres Erfolges. Während Insidern zufolge eine Vertragsverlängerung mit Quarterback Russell Wilson vor Saisonstart unwahrscheinlich erscheint und auch die Gespräche mit Linebacker Bobby Wagner noch laufen, meldete sich zuletzt auch D-Line-Man Michael Bennett öffentlich zu Wort und forderte eine Gehaltserhöhung.

Das neueste Mitglied im Bunde ist Kam Chancellor. Der Safety hatte 2013 eine Vertragsverlängerung um vier Jahre bis einschließlich 2017 für 28 Millionen Dollar unterzeichnet, in der kommenden Saison würde er 4,55 Millionen kassieren. Jetzt soll er den Hawks mitgeteilt haben, dass er mehr Geld will. Mehreren Berichten zufolge wird Chancellor zumindest den Start des Training Camps schwänzen.

Whisenhunt bestätigt Mariota als Starter: In den Wochen nach dem Draft hatte es vereinzelt noch Stimmen gegeben, die ein QB-Duell in Tennessee zwischen Rookie Marcus Mariota und Vorjahres-Starter Zach Mettenberger erwartet hatten. Davon kann spätestens jetzt keine Rede mehr sein.

Titans-Coach Ken Whisenhunt antwortete am Donnerstag laut dem Tennesseean auf die Frage nach der internen QB-Hackordnung: "Ihr meint nach Marcus?" Darüber hinaus stellte Whisenhunt aber klar, dass Mariota nicht überfordert werden soll: "Wie jedes andere Team auch haben wir sehr viele Spielzüge, von denen du denkst, dass sie funktionieren. Aber es hilft dir nichts, wenn es zu viele sind. Du musst die richtige Balance finden."

McFadden auf PUP-Liste: Darren McFadden wird die ersten Tage des Cowboys-Training-Camps verpassen. Der Running Back wurde aufgrund einer Oberschenkelzerrung auf die PUP-Liste gesetzt, die Verletzung hatte ihm schon in den vergangenen Wochen Probleme bereitet. "Wir denken nicht, dass es etwas ernstes ist. Aber wir wollen einfach von Tag zu Tag schauen", betonte Coach Jason Garrett.

Es ist in jedem Fall ein schlechter Start in die heiße Phase der Saisonvorbereitung für McFadden, zumal Boys-Eigentümer Jerry Jones am Mittwoch seinen internen Konkurrenten Joseph Randle ausdrücklich gelobt hatte: "Er hat das Potential, die Lücke zu füllen und unser Nummer-1-Back zu werden. Wäre er nicht hier, hätte ich kein so gutes Gefühl."

Jones zu den Giants: James Jones bekommt noch eine Chance. Der Receiver, der Anfang Mai von den Oakland Raiders entlassen worden war, einigte sich mit den New York Giants und wird übereinstimmenden Berichten zufolge einen Einjahresvertrag unterschreiben. Giants-OC Ben McAdoo kennt Jones noch aus gemeinsamen Jahren in Green Bay, doch der 31-Jährige wird im WR-tiefen Kader der G-Men um seinen Kaderplatz kämpfen müssen.

Und sonst so? Erst wenige Tage nachdem die New Orleans Saints Junior Galette aufgrund von Problemen abseits des Platzes frühzeitig entlassen hatten, könnte der Pass-Rusher bereits ein neues Team gefunden haben: Am Donnerstag traf sich Galette mit den Washington Redskins und hat sogar schon den Medizincheck bestanden. Er blieb über Nacht in der Hauptstadt, eine zeitnahe Einigung ist wohl wahrscheinlich.

Auch Santonio Holmes sucht derzeit ein neues Team, muss sich aber vorerst weiter umschauen. Der ehemalige Super-Bowl-MVP durfte am Donnerstag genau wie David Nelson und Greg Little bei den Cincinnati Bengals vorspielen, von den drei WR-Kandidaten erhielt allerdings Little einen Einjahresvertrag.

Keith Rivers hängt die Pads dagegen an den Nagel. Der Linebacker, einst der neunte Overall-Pick im 2008er Draft, hatte erst in dieser Offseason bei den Dallas Cowboys unterschrieben. Am Donnerstag verkündete der 29-Jährige das Ende seiner verletzungsgeplagten Karriere, in der er bei 50 Starts 291 Sacks, drei Sacks und zwei Interceptions verzeichnete.

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