NFL

Galette-Ärger um Prügel-Video

Von Adrian Franke
Junior Galette soll in eine Schlägerei verwickelt gewesen sein
© getty

Junior Galette steht nach der OP-Erleichterung jetzt Ärger ins Haus, während Matt Cassel plötzlich um seinen Platz zittern muss. Odell Beckham Jr. zeigt sich währenddessen von seinen Mitspielern genervt und Russell Wilson bestätigt seine Versicherung. Außerdem: Montee Ball steht in Denver ein wichtiger Sommer bevor.

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Galette droht Ärger: Für Junior Galette geht eine ereignisreiche Offseason in die nächste Runde. Für den besten Pass-Rusher der New Orleans Saints schien die Saison nach einer Brustmuskelverletzung zunächst vorzeitig beendet, in der Vorwoche gab es dann Entwarnung: Galette muss nicht unters Messer und könnte bis zum Saisonstart wieder fit sein. Jetzt aber droht von anderer Seite Ärger.

Am Wochenende war ein Video, angeblich aus dem Jahr 2013, aufgetaucht, das eine Prügelei zeigt, in welcher sich mutmaßlich Galette an einem Strand mit mehreren anderen Leuten anlegt und eine Frau mehrfach mit einem Gürtel schlägt. Galettes Anwalt Ralph Whalen erklärte am Sonntag schließlich dem New Orleans Advocate: "Ich habe das Video mehrfach gesehen und ich bin definitiv nicht davon überzeugt, dass das Junior ist. Ich weiß nicht, wie man anhand dieses Videos davon ausgehen kann."

Galette selbst hat sich bislang überhaupt nicht geäußert, Commissioner Roger Goodell dürfte ihn schon bald zum Rapport bitten. Im schlimmsten Fall könnte dann eine Sperre drohen. Die Saints bestätigten, dass sie über das Video im Bilde sind und es direkt an die Liga weiter geleitet haben. Bereits im Januar stand gegen Galette der Vorwurf der häuslichen Gewalt im Raum, die polizeilichen Ermittlungen wurden aber eingestellt. Dennoch steht auch im Zuge der damaligen Verhaftung und Ermittlung noch ein Gespräch mit der Liga an.

Cassel muss zittern: Erst wenige Wochen ist es her, als der aus Minnesota verpflichtete Matt Cassel als klarer Favorit auf den Starting-QB-Posten in Buffalo galt. Inzwischen ist davon nicht mehr viel übrig: Medienberichten zufolge war Cassel innerhalb der QB-Gruppe beim Minicamp der klare Verlierer, ESPN-Bills-Berichterstatter Mike Rodak schreibt sogar, dass Cassel womöglich um seinen Kaderplatz bangen muss.

Bills-Coach Rex Ryan hatte aber stets angekündigt, dass der Quarterback für die kommende Saison "zu 99,9 Prozent" bereits im Kader ist. EJ Manuel und Tyrod Taylor gelten daher zunächst weiterhin als die Herausforderer von Cassel, entlässt Buffalo den Routinier tatsächlich vor Saisonende, würde das Team 4,15 Millionen Dollar sparen.

Beckham von Mitspielern genervt: Odell Beckham Jr. hat sich zum Wochenende etwas dünnhäutig gezeigt. Der Receiver der New York Giants hatte bereits die komplette Vorjahres-Saisonvorbereitung sowie die ersten vier Spiele aufgrund einer Oberschenkelverletzung verpasst - spielte dann aber eine unglaubliche Rookie-Saison und sein TD-Catch gegen die Cowboys wurde weltberühmt. Jetzt verhinderten erneute Probleme mit dem Oberschenkel seine Teilnahme am Minicamp, die folgenden Sticheleien machen ihm offenbar zu schaffen.

"Wegen der Verletzung im vergangenen Jahr und dann all dem Ruhm bekomme ich Sachen wie "Oh, bist du jetzt zu gut dafür" zu hören", berichtete Beckham bei ESPN: "Ich höre das und will es einfach ausblenden, aber nach einer Weile fängt es an, dich zu nerven. Ich liebe das Spiel und glaube, das ist meine Bestimmung. Deshalb kostet es mich viel Stärke, jeden Tag her zu kommen, nicht trainieren zu können und die kleinen Kommentare und Witze zu hören."

Wilson bestätigt Versicherung: Zuletzt waren Gerüchte aufgetaucht, wonach Russell Wilson eine Sonder-Versicherung abgeschlossen hat. Damit will er sich für den Fall absichern, dass er sich schwer verletzt, ehe er einen langfristigen Vertrag bei den Seahawks unterschrieben hat. Der Quarterback bestätigte jetzt laut der News Tribune: "Falls ich in dieser Saison ohne neuen Vertrag spielen muss, ist das einfach eine kluge Entscheidung. Mehr steckt da nicht dahinter."

Mays geht nach Detroit: Taylor Mays' Karriere schien nach der unerwartet frühen Entlassung in Minnesota am seidenen Faden zu hängen - doch der Safety hat schneller als erwartet ein neues Team gefunden. Der 27-Jährige einigte sich mit den Detroit Lions, Mays stand über die vergangenen vier Jahre in Cincinnati nur vier Mal in der Startformation. Vor allem die mangelnden Coverage-Fähigkeiten sind seine große Schwäche.

Und sonst so? Montee Ball erfährt gerade, wie schnell es in der NFL gehen kann. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr galt er als sicherer Nummer-1-RB der Broncos, doch nach einer enttäuschenden Vorsaison wird C.J. Anderson laut der Denver Post als unangefochtener Starter in die Saison gehen. Ball dagegen wird mit Ronnie Hillman und Juwan Thompson um den Backup-Platz kämpfen - und muss angeblich im schlimmsten Fall sogar um seinen Kader-Platz zittern.

Free-Agent-RB Chris Ogbonnaya hat indes mit seiner NFL-Karriere abgeschlossen. Nach sechs Jahren in der Liga verkündete der 29-Jährige am Freitag via Instagram sein Karriereende und schrieb: "Es war ein absolutes Privileg, dieses Spiel spielen zu dürfen, das ich liebe. Ich freue mich, auch in Zukunft weiter darin involviert zu sein." Der einstige Siebtrunden-Pick war im Mai von den New York Giants entlassen worden, die mit Abstand meisten Spiele absolvierte er von 2011 bis 2013 für die Cleveland Browns.

Markus Wheaton wird in der Steelers-Offense in der kommenden Saison primär im Slot zum Einsatz kommen, der Speedster muss dafür aber noch auf eine Wellenlänge mit QB Ben Roethlisberger kommen. 119 Routes lief er in der Vorsaison im Slot - fing dabei aber nur neun Pässe. Durch den Abgang von Lance Moore soll er jetzt noch verstärkter im Slot ran dürfen und der 24-Jährige kündigte in der Pittsburgh Tribune-Review an: "Ich muss da einige Dinge neu lernen. Letztes Jahr waren die Spielzüge auf mich abgestimmt und vereinfacht."

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