NFL

Goodell als Zeuge - Irvin meckert

Von Adrian Franke
Roger Goodell soll von seiner Rolle als Vorsitzender der Verhandlung zurücktreten
© getty

Das Deflate-Gate-Nachbeben geht wieder einmal in die nächste Runde, Roger Goodell soll von seiner Rolle als Vorsitzender der Verhandlung zurücktreten - weigert sich aber wohl. Auch sportlich gibt es aber Neuigkeiten: Bruce Irvin forciert seinen Wechsel nach Atlanta, während Zach Mettenberger bis zum Äußersten bereit ist. Die Bills überraschen derweil womöglich mit ihrer QB-Wahl.

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NFLPA will Goodell-Aussage: Tom Brady nimmt das Deflate-Gate-Urteil nicht kampflos hin. Der Quarterback der New England Patriots, der im Zuge des Skandals um die Spielbälle im AFC-Championship-Game für vier Spiele gesperrt worden war, hat gemeinsam mit der Spielergewerkschaft NFLPA Protest eingelegt - doch die Tatsache, dass Commissioner Roger Goodell denn Vorsitz der Anhörung übernehmen will, sorgt schon vor der Verhandlung für Ärger.

Der Spielerverband sowie Brady haben jetzt Goodell formal kontaktiert und dabei einen einfachen Grund angegeben: Goodell soll als Zeuge in der Anhörung befragt werden, weshalb er nicht als Vorsitzender auftreten soll. Insider-Quellen zufolge ist das aber wohl sehr unwahrscheinlich, allerdings würden die NFLPA und Brady Goodell wohl ablehnen und, laut einem Brief an die Liga, "alle verfügbaren Kräfte in die Suche nach einem neutralen Schiedsrichter" stecken.

In jedem Fall soll zumindest die Liga ihre Lehren aus dem Vorfall ziehen. Medienberichten zufolge will die NFL derartige Skandals künftig verhindern, indem die Bälle wohl vor dem Spiel strenger unter Verschluss gehalten werden. Die genauen Details sind noch nicht bekannt, der Vorschlag soll aber beim Eigentümer-Treffen in San Francisco in der kommenden Woche diskutiert werden.

Irvin rechnet mit Wechsel: Nachdem die Seattle Seahawks seine Vertragsoption auf ein weiteres Jahr nicht gezogen haben, ließ Bruce Irvin seinem Ärger bereits via Twitter öffentlich freien Lauf und schimpfte: "Ich habe schon stärkere Widerstände überwunden. Dieser Mist ist nichts. Scheiß auf diese Option." Der Linebacker geht somit in sein letztes Vertragsjahr bei den Hawks - und hat offenbar schon Pläne für danach.

"Ich werde in der folgenden Saison in Atlanta spielen. Ich bin bereit. Ich will in Atlanta sein, glauben Sie mir das", stellte Irvin im Gespräch mit Blacksportsonline.com klar. Die Verbindung ist in jedem Fall gegeben: Irvin stammt aus Atlanta und Dan Quinn, der ehemalige Defensive Coordinator der Seattle Seahawks, ist der neue Head Coach der Atlanta Falcons.

Mettenberger kündigt Kampf an: Auch wenn die Tennessee Titans mit Marcus Mariota im Draft wohl ihren Quarterback der Zukunft, zumindest aber den für die kommende Saison, geholt haben, wird Vorjahres-Rookie Zach Mettenberger den Posten nicht kampflos aufgeben. "Ich weiß nicht, wie die Stimmung so ist. Aber letztlich kann ich nur das kontrollieren, was ich selbst mache und ich habe extrem großes Selbstvertrauen", betonte Mettenberger bei ESPN.

Weiter fügte er hinzu: "Die Leute, die mich kennen, wissen, dass ich ohne bis zum Tod zu kämpfen nicht aufgeben werde." Gleichzeitig zeigt sich Mettenberger aber auch als guter Teamkollege und hilft Mariota derzeit mit dem Titans-Playbook.

Bills: Cassel nur Backup? Matt Cassel galt weithin als Favorit auf den QB-Posten in Buffalo, EJ Manuel und Tyrod Taylor sind für viele Experten nur als Backups eingeplant. Doch geht es nach Vic Carucci, Bills-Insider der Buffalo News, sieht die Wahrheit anders aus: Demnach sei Cassel nur als erfahrene Absicherung eingeplant, bei Manuel geht Carucci dagegen von einer Entlassung vor Saisonstart aus.

Stattdessen soll Taylor, langjähriger Backup von Joe Flacco in Baltimore, intern der heiße Favorit sein. Der neue Coach Rex Ryan gab jüngst zu, dass er noch bei den Jets bereits versucht hatte, Taylor zu holen. Er sehe, so Ryan weiter, ein bisschen von Russell Wilson in dem 25-Jährigen.

Tomsula entspannt: Die Rücktritte von Chris Borland und Patrick Willis haben im ILB-Corps der San Francisco 49ers große Lücken hinterlassen, welche die FA-Neuzugänge Desmond Bishop, Philip Wheeler und Nick Bellore nicht einfach so füllen können. Obwohl im Draft kein weiterer Inside Linebacker geholt wurde, ist der neue Head Coach Jim Tomsula tiefenentspannt.

"Im Moment sind wir wirklich gut aufgestellt. Ich rede über die Jungs auf dem Platz, über Michael Wilhoite und Navorro Bowman. Ein anderer Spieler, der sich wirklich gut bewegt und die Defense versteht ist Nick Moody. Er arbeitet wirklich hart. Ich habe mit den Jungs auf dem Platz ein wirklich gutes Gefühl", erklärte Tomsula bei CSN Bay Area. Bowman, der die komplette Vorsaison nach seiner schweren Knieverletzung verpasst hat, trainiert zunehmend intensiv mit.

Und sonst so? Running Back Robert Turbin musste offenbar unters Messer. Informationen von Fox Sports zufolge wurde bei dem Backup von Marshawn Lynch nach der Super-Bowl-Pleite ein Eingriff an der Hüfte vorgenommen. Laut der Seattle Times soll er aber die Vorbereitungen auf die kommende Saison ungehindert absolvieren können.

Steven Jackson hat derweil mit seiner Karriere noch nicht abgeschlossen. Nachdem der 31-jährige Running Back von den Atlanta Falcons infolge einer durchwachsenen Saison (3,6 Yards pro Run, sechs Touchdowns) entlassen worden war, sucht er allerdings noch ein neues Team. Gegenüber ESPN erklärte Jackson jetzt, dass es gerne ein Titelanwärter sein darf: "Ich war noch nie in einem Team, das mehr als acht Spiele gewonnen hat. Deshalb schaue ich definitiv nach einer Chance auf diese Gelegenheit in meinem nächsten Kapitel."

Johnny Manziel lässt derweil nichts unversucht. Nachdem der Browns-QB seine Reha überstanden hat, ließ er den Worten prompt Taten folgen: Manziel gab seine Wohnung im Stadtzentrum auf und zog in eine Wohnanlage außerhalb Clevelands - wo er künftig Nachbar von Teamkollege Paul Kruger sein wird. Der Outside Linebacker berichtete im Cleveland Plain Dealer: "Es ist das krasse Gegenteil. Es ist nett, überall sind alte Leute. Wenn du dein Hemd nicht in der Hose hast, weisen sie dich darauf an. Also ja. Es ist ziemlich anders."

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