NFL

Kommt die PAT-Revolution?

Von Adrian Franke
Auf Justin Tucker (r.) und seine Kicker-Kollegen könnten Veränderungen zukommen
© getty

Der Extra-Punkt nach dem Touchdown bekommt wohl die dringend benötigte Auffrischung. Wie genau die aussieht, ist aber noch offen. Defensiv-Star Randy Gregory hat seinen Draft-Aktien geschadet, während die Eagles bei Sam Bradford nicht lange überlegen mussten. Außerdem: Jordy Nelson musste unters Messer - und Sean Payton äußerte sich zu den Trade-Gerüchten um Drew Brees.

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PAT wird wohl verändert: Zwar gab es bislang noch keine Einigung, doch übereinstimmenden Berichten zufolge wird der Extra-Punkt nach einem Touchdown in der kommenden Saison verändert werden. "Es gab eine sehr positive Diskussion mit der vorherrschenden Meinung, dass wir da in diesem Jahr etwas verändern wollen. Jetzt geht es darum, in den nächsten 30 Tagen einen Vorschlag zu entwickeln", berichtete Competition-Committee-Vizeboss Rich McKay.

Mehrere verschiedene Spielereien wurden offenbar bereits diskutiert. So könnte der Extra-Punkt komplett gestrichen und durch die Two-Point-Conversion ersetzt werden. Auch die Torstangen könnten enger zusammenrücken. Ein anderer Vorschlag sieht den Extra-Point von der 15-Yard-Line (statt von der 2-Yard-Line) oder aber eine Two-Point-Conversion von der 1 1/2-Yard-Line vor. Darüber hinaus kann künftig womöglich auch die Defense per Fumble, Block oder Pick-Six, wie im College bereits üblich, während eines solchen Versuchs einen Touchdown erzielen.

Gregory fällt durch Drogentest: Bislang wurde Outside Linebacker Randy Gregory weithin als Top-10-Draft-Pick gehandelt - jetzt dürfte seine Aktie fallen. Wie Gregory am Mittwoch gegenüber NFL.com mitteilte, wurde beim obligatorischen Combine-Test Marihuana in seinem Blut festgestellt. "Ich bin selbst schuld. Und ich weiß, dass das wie ein Klischee klingt, aber ich kann niemandem sonst die Schuld geben", gab Gregory zu.

Er gestand ein, schon seit längerem Marihuana zu konsumieren. Erstmals habe er nach seinem High-School-Abschluss geraucht, im Januar und im April 2014 wurde er in Nebraska ebenfalls positiv getestet. Die positiven Resultate bei der Combine im Februar seien durch den häufigen Konsum zustande gekommen, obwohl er seit Dezember kein Marihuana mehr konsumiert habe.

Darüber hinaus stellte Gregory klar: "Wenn Teams mich jetzt wirklich unter die Lupe nehmen, werden sie sehen, dass ich mich bessere, als Mensch und als Spieler. Ich wache nicht jeden Tag auf und denke mir, dass ich jetzt wirklich gerne etwas rauchen würde. Das ist für mich inzwischen kein Kampf mehr, wirklich nicht. In der Vergangenheit war es das. Natürlich mache ich mir jetzt Sorgen, aber ich bin auch zuversichtlich. Ich weiß, dass es letztlich alles gut ausgehen wird."

Bradford wie Manning? Der Quarterback-Tausch der Philadelphia Eagles, die neben Nick Foles auch mehrere Picks abgaben, um Sam Bradford von den St. Louis Rams loszueisen, war einer der großen Schocker der bisherigen Free Agency. Doch glaubt man den Eagles-Verantwortlichen, war es für Philly eine einfache Entscheidung.

Wie Eigentümer Jeffrey Lurie am Dienstag verriet, bewerteten die Eagles Bradford vor dessen Draft 2010 als "den besten jungen Quarterback, den wir mutmaßlich seit Peyton Manning im Draft gesehen haben". Head Coach Chip Kelly fügte hinzu: "Wir hatten das Gefühl, dass wir einen Spieler von Sams Kaliber nicht hätten bekommen können, wäre er nicht verletzt gewesen."

Nelson unters Messer: Wie Packers-Coach Mike McCarthy am Mittwoch verkündete, musste sich Jordy Nelson einer Operation an der Hüfte unterziehen. Die Rehabilitationszeit beträgt etwa sechs bis acht Wochen, zuvor waren Gerüchte über eine Knie-OP im Umlauf gewesen. Diese dementierte McCarthy, der Eingriff hatte nichts mit der Knie-Operation aus dem Jahr 2013 zu tun.

"Nichts dran" an Brees-Gerüchten: Durch die wilden Trades der New Orleans Saints in den vergangenen Wochen waren auch Gerüchte laut geworden, wonach Quarterback Drew Brees, der den Cap in den kommenden beiden Jahren mit 26,4 und 27,4 Millionen Dollar belasten wird, abgegeben werden könnte. Head Coach Sean Payton schob den Spekulationen am Mittwoch aber einen Riegel vor.

"Du kannst diese Gerüchte nicht kontrollieren. Was willst du denn machen, wenn da überhaupt nichts dran ist? Das stimmt nichtmal zu einem Prozent. Wenn das jemand schreibt, ist es entweder komplett aus dem Zusammenhang gerissen, oder aber erfunden", stellte Payton klar: "Ich denke, wir leben in einer Zeit, in der es viele spekulative Berichte gibt."

Berry kämpft: Der Kampf des an Krebs erkrankten Chiefs-Safeties Eric Berry verläuft offenbar positiv. "Jeder, der Eric Berry kennt, weiß, dass er sich Herausforderungen mit allem was er hat stellt", berichtete Chiefs-Geschäftsführer John Dorsey am Dienstag: "Genau das macht er. Alles, was ich höre klingt sehr positiv. Ich habe jetzt seit etwa sechs Wochen nicht mehr mit ihm telefoniert, aber er sendet mir Nachrichten. Er ist guten Mutes und er wird das packen."

Bei dem 26-Jährigen war im Vorjahr ein Hodgkin-Lymphom entdeckt worden, eine Krebserkrankung mit vergleichsweise guten Heilungschancen. Die Chiefs entließen Barry nach der Saison nicht.

Weniger Arbeit für Manning? Die Denver Broncos haben offenbar ihre Lehren aus der Vorsaison gezogen. Nachdem ein angeschlagener Peyton Manning in der zweiten Saisonhälfte sichtlich abbaute, wollen die Broncos dem 39-Jährigen in der kommenden Saison offenbar mehr Pausen gönnen.

Einem Bericht der Denver Post zufolge hat Head Coach Gary Kubiak mit Manning bereits darüber gesprochen, dass Backup Brock Osweiler mehr Snaps sehen soll, um Manning so zu entlasten. "Ich will das tun, was am besten für ihn ist", stellte Kubiak klar. Dabei weiß er aber um den Anspruch eines Superstars wie Manning: "Ich hatte eine ähnliche Situation mit John Elway spät in seiner Karriere und es war ein Kampf für mich und Mike Shanahan, ihn etwas zu entlasten."

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