NFL

Die Monster AG

Tom Brady und Rob Gronkowski messen sich mit Russell Wilson und Marshawn Lynch
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Special Teams

Steven Hauschka (Kicker)/Jon Ryan (Punter) vs. Stephen Gostkowski (Kicker)/Ryan Allen (Punter)

Was die Kicker angeht, schenken sich beide Teams nicht viel, auch wenn New England hier über mehr Playoff-Erfahrung verfügt. Hauschka und Gostkowski sind beide enorm zuverlässige Kicker, nur Adam Vinatieri (96,8 Prozent) hatte in der Regular Season eine bessere Trefferquote als Gostkowski (94,6 Prozent). Hauschka (83,8 Prozent) folgt mit etwas Abstand dahinter, beide verwandelten zudem ihren bislang je nur einen Versuch in der diesjährigen Postseason.

Die beiden Punter sind noch näher beieinander, beim Net-Punting-Durchschnitt (also Returns mit eingerechnet) liegt Allen (39,9 Yards) knapp vor Ryan (38,3 Yards). Beide hatten zudem einen geblockten Punt. Mehr Gefahr, was Punt-Returns angeht, strahlt aber spätestens seit dem Harvin-Trade New England aus: Von allen aktiven Spielern haben nur Darren Sproles (5), Adam Jones (5) und Devin Hester (14) mehr Punt-Return-TDs auf dem Konto als Julian Edelman (4).

Vorteil: New England.

Coaches

Pete Carroll vs. Bill Belichick

Ein enorm spannendes Duell zweier extrem gegensätzlicher Trainertypen. Da wäre zum einen der knorrige Bill Belichick, der laut Pats-Tackle Vince Wilfork zwar "weicher geworden" ist, das aber nach außen hin zumindest gut versteckt.

Unter Belichick, der mehr Freiheiten und Macht genießt als jeder andere Head Coach in der NFL, hatten die Patriots seit 2000 nur eine Saison mit mehr Pleiten als Siegen. Für Belichick, der defensiv wohl nach wie vor kaum übertroffen ist, ist es bei den Pats die sechste Super-Bowl-Teilnahme.

Belichick vs. Carroll: Brüder im Geiste

"Du hast da gar keine Option. Du wirst ihm deine bestmögliche Leistung geben und er erwartet auch nichts anderes von dir. Und wahrscheinlich hat er noch größere Erwartungen an dich, als du selbst", bringt Receiver Brandon LaFell Belichicks Ansatz auf den Punkt. Carroll, der die Patriots von 1997 bis 1999 selbst trainierte, ist dagegen ein absoluter Spieler-Coach, der nah am Team dran ist und an der Seitenlinie regelmäßig explodiert.

Carroll erlaubt Musik in den Meeting Rooms, lädt auch mal einen Comedian in die Kabine ein und hat, trotz möglicher Verletzungsrisiken, Basketballkörbe auf dem Trainingsgelände aufstellen lassen.

"Das ist ein weiteres Mittel, um uns ein wenig abzulenken und damit wir ein bisschen Spaß haben. Es ist einfach etwas losgelöster", erklärt Linebacker K.J. Wright. Carrolls lange Leine funktioniert in Seattle und mental macht den Seahawks wohl keiner etwas vor. Doch der leichte Vorteil geht hier an Trainerfuchs und Schlitzohr Belichick.

Vorteil: New England.

Prognose

Können die Seahawks erneut, wie im Vorjahr gegen Denver, eine Top-Offense ausschalten? Zuzutrauen ist es der schnellen, aggressiven Defense, die wie wohl kein anderes Team die theoretischen Mittel hat, Gronkowski auszuschalten und das Spiel für Tom Brady ohne zu Blitzen in der Pocket unangenehm zu machen. Dazu kommt Seattles unfassbare Statistik von zehn Siegen in zehn Spielen gegen QBs, die bereits den Super Bowl gewonnen haben. Doch New England ist ein ganz anderes Team als Denver im Vorjahr.

Zwar fehlt es den Patriots an einem Star-WR, doch die Frage ist, ob das gegen Seattle überhaupt der beste Ansatz ist. Stattdessen verfügt New England über die beste Short-Pass-Kombination bestehend aus Gronkowski, Shane Vereen und Julian Edelman.

Mit LeGarrette Blount haben die Pats zudem den physischen Runner, den es gegen Seattle braucht - auch wenn New England das erste Team überhaupt ist, das den Super Bowl ohne einen Spieler mit mindestens 100 Rushing-Versuchen in der gleichen Saison erreicht.

Die variable Patriots-Offense wird Seattle Probleme bereiten, auch wenn es ein enges Spiel werden dürfte, das durchaus mit einem kritischen Pick enden könnte. Defensiv hat New England außerdem mit Collins eine mögliche Antwort auf Wilson, der mit seinen 849 Rushing-Yards in dieser Saison bei 16 Teams der Top-Rusher gewesen wäre. Kurzum: Am Ende gibt es Ring Nummer vier für Brady und den Titel für das komplettere Team.

Tipp: 24:17 New England. MVP LeGarrette Blount.

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