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G.R.O.N.K.

Gronkowski und sein "Gronk Spike": Wie bringen die Pats ihren Tight End so oft in die Endzone?
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4. Brady profitiert

Eine wichtige Statistik vorweg: Tom Brady wirft kaum noch einen tiefen Ball - und wenn, dann wirft er ihn nicht besonders gut. 48 seiner Pässe waren 2014 länger als 20 Yards in der Luft. Davon kamen zwölf an, also 25 Prozent. Das ist Platz 16 unter den 20 QBs mit mindestens 14 Einsätzen. Bei Pässen über 30+ Yards schrumpelt die Quote auf knapp 19 Prozent.

Die Frage nach Gründen dafür ist wohl ein Mittelding aus Armstärke/fehlender Zeit in der Pocket/keine Deep Threats im Team. Aber Fakt ist: Die Gründe dafür, dass Brady immer noch einer der besten QBs ist, liegen in der kurzen und Mitteldistanz. Und damit auch bei Gronk. Er und Brady sind das perfekte Beispiel dafür, wie sich ein QB-Receiver-Duo gegenseitig befruchten kann.

Bradys kurze, schnelle Anspiele mit enormem Zug dahinter sind die perfekte Waffe, um einen beweglichen Tight End in der Mitte einer Zone Defense zu finden - je länger der Ball in der Hand des QBs und in der Luft ist, desto mehr Zeit bleibt den übrigen Verteidigern, auf Gronks Routen zu reagieren.

Gleichzeitig beweisen die Zahlen, dass Gronk aus Brady einen "neuen Menschen" macht. Schaut man sich die Spielzeiten 2010 bis 2013 an, ist der Unterschied erstaunlich: Mit seinem Tight End auf dem Feld legte der QB ein Total Quarterback Rating (QBR) von 78 auf, ohne Gronk sank dieser Wert auf 60. In der Red Zone war der Unterschied noch gravierender (94:67).

Gronk wichtiger als Brady?

2014 wurde Gronkowski nach seinem Kreuzbandriss in den ersten vier Partien noch oft geschont. Resultat: Bradys QBR belegte Platz 28 in der Liga, bei Yards pro Attempt lag er auf Rang 33. Dann war der "alte Gronk" zurück - und Brady spielte plötzlich auf MVP-Level.

Natürlich spielen hier andere Faktoren ebenfalls eine Rolle, etwa die umgebaute O-Line in der abgelaufenen Saison. Dennoch lässt sich nach fünf Jahren zweifelsfrei feststellen: Gronk macht aus einem "guten QB" einen "Elite-QB". Das zeigt sich auch auf dem Scoreboard: Mit einem fitten Gronk im Lineup 34,5 Punkte pro Partie, ohne/mit einem angeschlagenen Gronk gerade einmal 17,8 Punkte.

Besonders wertvoll ist der Tight End in der Red Zone - als Touchdown-Threat ist er schlicht und ergreifend nicht zu verteidigen. Slant, Fade-Route in der Ecke - oder einfach durch die Mitte. Ihm ist es zum Großteil zu verdanken, dass Brady in der Red Zone 30 TDs bei nur zwei Picks gelangen. 17 Touchdown-Pässe auf Tight Ends sind ebenfalls Liga-Höchstwert.

Gronk ist so gut, dass ihn einige Fans und Experten für den heimlichen MVP des Teams halten - und für noch wichtiger als Brady höchstpersönlich. Er macht das Running Game besser, er macht das Passing Game besser, er macht seinen Quarterback besser.

Doch wie macht man ihn schlechter?

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