NFL

Der Sheriff und sein Erbe

Von Adrian Franke
Peyton Manning und Andrew Luck treffen in den Divisional Playoffs aufeinander
© getty
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Deep Ball:

Manning ist nicht nur ein Meister der Line of Scrimmage, er ist auch ein absoluter Experte, was kurze Pässe angeht. Der Routinier legt - wie bereits angesprochen - viel Wert auf Effizienz und verfügt außerdem schlicht nicht (mehr) über die gleiche Armstärke wie etwa Luck, um konstant den Deep Ball zu versuchen.

Statistisch stellte er das in der Regular Season unter Beweis: Kein Quarterback warf mehr Pässe zu Receivern, die unter zehn Yards entfernt waren, als Manning (48 Prozent seiner Pässe). Luck rangiert in diesem Gebiet ligaweit mit 39 Prozent auf Rang 20.

Dreht man den Spieß um, sieht das Bild genau andersherum aus: Luck versucht deutlich mehr Pässe von über 20 Yards als Manning und führt die Liga mit 1.387 Yards aus eben solchen Würfen mit Abstand an. Doch auch hier schlägt Mannings Effizienz wieder zu: Obwohl zwölf Quarterbacks prozentual mehr Pässe von mindestens 20 Yards versuchen, bedeuten seine 1.098 Yards aus diesen Spielzügen den zweiten Platz hinter Luck.

Zugegeben, bei Mannings tiefen Pässen, besonders im zweiten Teil der Regular Season, waren einige hässliche Wackler und Underthrows dabei, diese Entwicklung wird in den Playoffs spannend zu beobachten. Trotzdem ist in Lucks erfolgreichen Deep Balls nicht nur Positives zu sehen, denn er verlässt sich wie nur wenige andere auf die tiefen Pässe - und ist umgekehrt somit auch davon abhängig.

Luck riskant - Manning effizient

Betrachtet man Lucks Net Expected Points (NEP), die sich, basierend auf Daten aus den letzten zwölf Jahren, aus dem durchschnittlichen zu erwartenden Raumgewinn je nach Down, Entfernung und Yard-Line errechnen, wobei dem Spieler, je nachdem ob er die Erwartungen übertrifft oder nicht erreicht, Punkte gutgeschrieben oder abgezogen werden, beendete Luck die Saison mit 110,33 Punkten und ligaweit dem sechsten Platz unter Quarterbacks.

Die Erfolgsrate seiner Pässe lag aber bei lediglich 47,6 Prozent, womit er der einzige Quarterback in der NEP-Top-Acht war, dessen Erfolgsrate unter 50 Prozent lag. Einfacher ausgedrückt: Luck verließ sich eher auf die tiefen Pässe und Big Plays, als konstante Completions zu werfen. Manning dagegen punktet in dieser Statistik einmal mehr durch seine Effektivität: Sein Passing-NEP von 167,47 war der zweitbeste Wert der Saison und seine Erfolgsrate (52,9 Prozent) bedeutet den vierten Platz.

Doch trotz dieser Statistiken haben die Colts, was die Deep Balls angeht, mittlerweile einen guten Mittelweg gefunden. Während seiner Rookie-Saison warf kein Quarterback mehr Pässe von mindestens 15 Yards als Luck, obwohl der Erfolg häufig ausblieb - kein QB warf gleichzeitig mehr Picks bei eben diesen Pässen.

2013 schraubte Indianapolis die weiten Pässe dann radikaler zurück, nur um sich in dieser Saison in der Mitte einzupendeln. Das Resultat: Luck hatte persönliche Bestwerte, sowohl was Completion Percentage (61,7 Prozent) als auch was Yards pro Pass-Versuch (7,7 Yards) angeht.

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