NFL

Vier Teams an Rice interessiert

Von Adrian Franke
Ray Rice könnte bald schon wieder auf dem Platz stehen - Mehrere Vereine sollen Interesse haben
© getty

Nachdem dem Einspruch von Ex-Ravens-Running Back Ray Rice gegen seine zweite, unbefristete Sperre stattgegeben wurde, gibt es offenbar schon Interesse in der Liga - mehrere Teams haben angeblich ein Auge auf den 27-Jährigen geworfen. Marshawn Lynch spielt derweil mit Rücktrittsgedanken, das Ende von Jim Harbaugh in San Francisco rückt näher.

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Rice weckt Interesse: Nur zwei Tage nachdem verkündet wurde, dass Rice infolge seines gewonnenen Einspruchs ab sofort wieder spielberechtigt ist, gibt es offenbar schon erste Interessenten: Medienberichten zufolge haben rund vier bis fünf Teams ein Auge auf Rice geworfen.

Darunter sollen die New Orleans Saints sowie die Indianapolis Colts sein, deren Starting-RB Ahmad Bradshaw den Rest der Saison verletzt verpassen wird. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, dass Rice noch in dieser Saison ein neues Team findet, NFL-Insider Ian Rapoport zufolge nur sehr gering. Eine Verpflichtung nach Saisonende dagegen scheint offenbar denkbar.

Rice hatte Mitte Februar in einem Casino-Fahrstuhl in Atlantic City seine damalige Verlobte Janay Palmer bewusstlos geschlagen. In erster Instanz wurde er von der NFL für zwei Spiele gesperrt, nachdem ein Überwachungsvideo aus dem Fahrstuhl veröffentlicht worden war, sperrte ihn die Liga auf unbefristete Zeit. Gegen die Zweifachbestrafung war Rice erfolgreich vor Gericht gegangen.

Die Spielergewerkschaft NFLPA sprach daraufhin von einem "Sieg für das Disziplinarverfahren, das fair und transparent war". Darüber hinaus sprach sich die NFLPA erneut für eine neue, klare Politik von Seiten der Liga für persönliche Vergehen von Spielern aus.

Janay Rice meldet sich zu Wort: Im Zuge des Urteils hat sich auch Janay Rice, die Ray Rice trotz des Vorfalls wenig später heiratete, öffentlich zu Wort gemeldet. "Ich weiß, dass es da draußen so viele verschiedene Meinungen über mich gibt. Dass ich schwach wäre, dass ich Ausreden suche, oder dass ich Missbrauch vertusche", erklärte sie gegenüber "ESPN".

"Wir wissen", betonte Rice weiter", dass unser Vorfall zu wichtigen Diskussionen geführt hat. Wenn es unsere Situation gebraucht hat, um jedem klar zu machen, dass es in diesem Land häusliche Gewalt gibt, ist das eine positive Sache." Bezüglich des Vorfalls erinnere sie sich noch, dass sich beide gestritten hätten. Dann habe sie nach dem Handy ihres Verlobten gegriffen, woraufhin er sie anspuckte und sie ihm eine Ohrfeige verpasste.

"Was in dem Aufzug passiert ist, ist für mich immer noch verschwommen. Das einzige was ich noch weiß, und das ist nur das, was Ray mir gesagt hat, ist, dass ich ihn geohrfeigt habe und er mich daraufhin schlug. Ansonsten erinnere ich mich an nichts in dem Aufzug", erklärte Rice: "Danach waren wir in der Lobby, umringt von Polizisten. Ich habe zu einem Polizisten gesagt: 'Das sind wir nicht. Was meinen Sie?' In meinem Gesicht und an meinem Körper war nichts zu sehen und mir ging es gut. Es war ein Schock." Da es bisher noch nie zu einem ähnlichen Vorfall gekommen sei, betrachte sie sich zudem nicht als Opfer häuslicher Gewalt.

Harbaugh bald weg? Seit Monaten wird über den Abschied von Jim Harbaugh in San Francisco spekuliert, Harbaugh, dessen Vertrag ausläuft, soll sich mit einigen Spielern sowie Verantwortlichen zerstritten haben. Wie "ESPN" unter Berufung auf interne Quellen berichtet, werden die New York Jets und die Oakland Raiders die Möglichkeit eines Trades nach der Saison zumindest genau unter die Lupe nehmen.

Gleichzeitig aber soll es innerhalb der Niners auch andere Tendenzen geben. Demnach ist eine Vertragsverlängerung offenbar auch noch nicht vom Tisch, sollte San Francisco die Playoffs noch erreichen.

Lynch kokettiert mit Abschied: Schon die ganze Saison über halten sich Gerüchte, wonach Seattle Running Back Marshawn Lynch nach der Saison abgeben will. Der 28-Jährige würde andernfalls in sein letztes Vertragsjahr gehen, in dem er bis zu 7,5 Millionen Dollar kassieren könnte. Seahawks-Coach Pete Carroll dementierte die Meldungen zwar zuletzt, die Gerüchte halten sich allerdings dennoch hartnäckig.

Medienberichten zufolge könnte jetzt Lynch das Blatt sogar umdrehen: Demnach spielt er, wie schon in der Vorsaison, mit dem Gedanken, seine Karriere zu beenden - und würde einer möglichen Entlassung damit zuvorkommen. Sollte aber Seattles O-Line-Coach Tom Cable, zu dem er ein sehr gutes Verhältnis hat, einen Head-Coach-Job angeboten bekommen, würde Lynch ihm womöglich folgen.

Brees-Ära bald zu Ende? Die New Orleans Saints bereiten sich offenbar auf ein Leben nach Drew Brees vor. Der 35-jährige Quarterback spielt bislang eine durchwachsene Saison. Wie Ian Rapoport am Sonntag berichtete, macht sich im Klub die Haltung langsam aber sicher breit, dass Brees nicht mehr lange auf Topniveau spielen können wird. Demnach soll es schon jetzt Überlegungen geben, im kommenden Draft in einer frühen Runde einen Quarterback zu wählen, um ihn hinter Brees an die Liga heranzuführen.

Bills-Fans spenden für Talley: Die Fans der Buffalo Bills zeigen Engagement: Innerhalb von etwas mehr als zwei Tagen kamen bei einer Spendenaktion für Ex-Bills-Linebacker Darryl Talley, der laut eigenen Angaben unter Depressionen sowie Selbstmordgedanken leidet, über 100.000 Dollar zusammen. Bills-Fan Frank Croisdale hatte die Crowd-Funding-Aktion gestartet, über 2.200 Fans spendeten.

Saisonaus für Briggs: Die Chicago Bears müssen für den Rest der Saison ohne Lance Briggs auskommen. Der Linebacker wurde am Freitag aufgrund einer Leistenverletzung auf die IR-Liste gesetzt. Der Vertrag des 34-Jährigen läuft nach der Saison aus, seine Zeit bei den Bears geht damit nach zwölf Jahren wohl zu Ende.

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