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Yeehaw! The Cowboys win!

Von Adrian Franke/Stefan Petri/Jan Höfling
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Oakland Raiders (0-5) - San Diego Chargers (5-1) 28:31 (7:7, 7:7, 7:7, 7:10) BOXSCORE

Lange Zeit sah es nach einem Traumdebüt für Oaklands Interimscoach Tony Sparano aus. Quarterback Derek Carr (18/34, 283 YDS, 4 TDs, INT) eröffnete das Spiel mit einem 77-Yard-TD-Pass zu Andre Holmes beim erst dritten Snap, nahm die Chargers-Secondary teilweise auseinander und wurde der erste Rookie in der Raiders-Geschichte mit vier TD-Pässen in einem Spiel. Nicht nötig zu erwähnen, dass 28 Zähler ein Punkte-Höchstwert für die zuletzt geprügelten Raiders in der laufenden Saison waren.

Doch so gut sich die Offense insgesamt auch präsentierte, die Probleme in der Secondary waren am Ende zu groß. Chargers-QB Philip Rivers (22/34, 313 YDS, 3 TDs) spielte einmal mehr groß auf und konnte sich wie schon am vergangenen Spieltag auf San Diegos dritten Running Back Branden Oliver (26 CAR, 101 YDS, TD) verlassen.

Obwohl Receiver Eddie Royal im dritten Viertel verletzt raus musste und die Raiders mit einer Führung in die Schlussminuten gingen, konnte San Diego auch ohne den verletzten DB Brandon Flowers einen schnellen Punt erzwingen - Oliver brachte die Chargers schließlich in Führung. Als Oakland am Ende die Chance hatte, per Field Goal zumindest die Overtime zu erzwingen, unterlief Carr sein einziger dicker Patzer: Carr übersah Rookie-CB Jason Verrett, der seinen Pass abfing - Game Over. Oakland hat damit seine letzten elf Spiele verloren.

Top- und Flop-Rookies: Watkins, Johnny und das Monster

Atlanta Falcons (2-4) - Chicago Bears (3-3) 13:27 (3:0, 0:13, 10:6, 0:8) BOXSCORE

Atlantas Probleme an der Line bleiben mehr als offensichtlich. Gegen Chicago, das bislang in der kompletten Saison nur einen Rushing-TD zustande gebracht hatte, ließen die Falcons 110 Rushing-Yards und zwei Touchdowns von Matt Forte zu. Auf der anderen Seite musste Atlantas Quarterback Matt Ryan (18/37, 271 YDS, TD, INT) vier Sacks einstecken. Zudem war das Running Game erneut mehr als enttäuschend (13 ATT, 42 YDS).

Da Bears-QB Jay Cutler (26/38, 381 YDS, TD) somit auch viel zu selten unter Druck geriet, konnte er die Falcons-Secondary anfangs nach Belieben auseinander nehmen: Zur Halbzeit stand Cutler bei 233 Passing-Yards, am Ende reichte den Bears eine durchschnittliche Leistung in der zweiten Halbzeit, um in Atlanta zu gewinnen.

Einziger Lichtblick aus Falcons-Sicht war erneut Antone Smith, der für sein nächstes Highlight sorgte: Einen Pass von Ryan trug er 41 Yards in die Endzone - sein kürzester Touchdown bleibt damit ein 38-Yarder.

Seattle Seahawks (3-2) - Dallas Cowboys (5-1) 23:30 (10:7, 0:10, 10:3, 3:10) BOXSCORE

Ladies and Gentlemen: The Cowboys are for real! I repeat: The Cowboys are for real! Unglaublich, dieses Spiel. Was hatte man vor der Saison nicht über die vermeintlich jämmerliche Defense der Cowboys abgelästert: Zu schlecht, zu langsam, zu dünn. In Seattle kam noch ein weiteres Attribut dazu: Zu gut!

Aber der Reihe nach: Nachdem Seattle schon im ersten Viertel einen Dallas-Punt geblockt und in Person von Mike Morgan in die Endzone getragen hatte, stand es 10:0. Eigentlich wie erwartet. Aber Tony Romo, der beim Third Down zuvor fast ausgeknockt wurde, schlug mit seiner Offense zurück: Der QB spielte an diesem Abend fast fehlerlos (21/32, 250 YDs, 2 TDs) und legte 17 Punkte in Serie auf, darunter ein Drive im zweiten Viertel, der fast zehn Minuten Spielzeit verschlang.

Als die Cowboys im dritten Viertel dann zuerst einen Punt fallen ließen - Russell Wilson sorgte für den schnellen Ausgleich - und dann auch noch ein Fumble an der eigenen 20-Yard-Linie verloren, schien der Champion zurück. Aber die Defense aus Dallas erwischte einen Sahnetag, ließ nur noch zwei Field Goals zu und war in allen Belangen bärenstark: Wilson (14/28, 126 YDS, INT, 2 Sacks) musste ständig vor den Rushern flüchten, Marshawn Lynch war mit 61 Yards ebenfalls kein X-Faktor.

Vorhang auf für die Offense der Gäste: Running Back DeMarco Murray (146 YDS, TD), sowie die Receiver Terrence Williams (70 YDS) und Dez Bryant (63 YDS) sorgten im letzen Viertel für gleich mehrere spektakuläre Plays, darunter ein Catch von Williams an der Seitenlinie, bei dem er auf Zehenspitzen die Seitenlinie vermied. Übrigens verließ Seahawks-Corner Richard Sherman an diesem Abend sogar seine angestammte linke Außenbahn, um Bryant zu verfolgen. Urteil: Unentschieden.

Beim Stand von 23:30 blieb Russell Willson dann noch etwas über eine Minute, um die Overtime zu erzwingen. Aber die Defense der Dallas Cowboys war zum wiederholten Mal auf dem Posten: Einen unvorsichtigen Pass von Wilson schnappte sich Rolando McClain - die Überraschung war perfekt!

Beim Stand von 23:30 blieb Russell Willson dann noch etwas über eine Minute, um die Overtime zu erzwingen. Aber die Defense der Dallas Cowboys war zum wiederholten Mal auf dem Posten: Einen unvorsichtigen Pass von Wilson schnappte sich Rolando McClain - die Überraschung war perfekt!

Arizona Cardinals (4-1) - Washington Redskins (1-5) 30:20 (7:0, 7:13, 3:0, 13:7) BOXSCORE

Einmal mehr hat Arizonas DC Todd Bowles in der Halbzeit die richtigen Worte und Umstellungen gefunden: Die Cardinals-Defense dominierte Washington nach der Pause, erzwang einen Fumble sowie drei Picks und war vor allem in der Schlussphase der Sieggarant für Arizona. Insgesamt nur 72 Rushing-Yards gelangen den Redskins, obwohl den Cards mit Calais Campbell und Matt Shaughnessy zwei wichtige Run-Verteidiger fehlten.

Doch zunächst konnte Washington die Cardinals überrumpeln, DeSean Jackson schlug Patrick Peterson per Slant zum 64-Yard-TD, Arizona machte sich zudem das Leben mit unnötigen Strafen selbst schwer - neun für 55 Yards waren es bereits Mitte des dritten Viertels. Doch der rechtzeitig fit gewordene Carson Palmer (28/44, 250 YDS, 2 TD) profitierte bei seinem Comeback von einem starken Larry Fitzgerald (6 REC, 98 YDS, TD) zudem konnte sich die Offense der Redbirds erneut auf Rookie-Kicker Chandler Catanzaro (3/3, 14/14 in der Saison) verlassen.

"Ich habe mich schon so gefühlt, als hätte ich einen Monat lang nicht gespielt", gab Palmer anschließend zwar zu, doch die Defense, bei der Tyrann Mathieu deutlich mehr Einsatzzeit bekam, hielt Stand: Als Washington durch Pierre Garcon verkürzte und die Chance auf den Ausgleich hatte, beendete Safety Rashad Johnson das Spiel mit einem Pick Six. Arizona führt damit die NFC West an und hat vor dem kommenden Auswärtsspiel in Oakland noch immer keine eigene Interception geworfen.

Philadelphia Eagles (5-1) - New York Giants (3-3) 27:0 (10:0, 10:0, 7:0, 0:0) BOXSCORE

Dass die Partie zwischen den Eagles und Giants kein durchschnittliches Aufeinandertreffen werden würde, zeigte schon der Trash-Talk im Vorfeld. Während den Hausherren durch New Yorks Defensive End Jason Pierre-Paul kurzerhand die Fähigkeiten abgesprochen wurden, zweifelte Philly-Center Jason Kelce gar an der grundlegenden Intelligenz des Teams aus dem Big Apple. Was in der Nacht auf Montag folgte, war eine Demonstration seitens der Eagles. Egal ob Offense, Defense oder Special Teams, die Giants sahen in keinem Bereich auch nur annährend Land.

Am Ende einer einseitigen Partie gelang dem Team von Head Coach Chip Kelly, das zum ersten Mal in der Franchise-Geschichte komplett in Schwarz antrat, beim 27:0-Erfolg der erste Shutout seit 18 Jahren. Zuletzt glückte dies im Jahr 1996 - und zwar ebenfalls gegen die Giants. "Wir haben als Einheit einen überragenden Job gemacht", resümierte Philadelphias Cornerback Cary Williams. Vor allem Quarterback Nick Foles (21/34, 248 Yards, 2 TD, 2 INT) und Running Back LeSean McCoy, der mit 149 Yards auf einen persönlichen Saisonbestwert kam, lieferten bei eigenem Ballbesitz eine starke Leistungen ab.

Giants-Quarterback Eli Manning (13/23, 151 Yards), dessen Offense in den letzten drei siegreichen Partien jeweils über 30 Punkte erzielen konnte, hatte gegen die starke Defense der Eagles deutlich weniger Freude und kassierte ganze sechs Sacks. "Es war eine gute Erinnerung, dass man nicht einfach auf das Feld gehen und darauf vertrauen kann, dass die Dinge schon für einen laufen werden", so der 33-Jährige, der in den fünf vorherigen Partien nur sieben Sacks hinnehmen musste, im Anschluss an das Debakel.

Als wäre der Rückschlag für die Gäste noch nicht schlimm genug, erwischte es im dritten Viertel auch noch New Yorks Victor Cruz. Der Wide Receiver zog sich ohne Einwirkung eines Gegenspielers beim Versuch einen Pass in der Endzone der Eagles zu fangen einen Riss der Patellasehne im rechten Knie und dürfte somit für den Rest der laufenden Spielzeit ausfallen.

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