NFL

Kaepernick zerlegt Rams

Von Jan Höfling
Colin Kaepernick lieferte gegen die Rams eine Demonstration ab
© getty

Die San Francisco 49ers feiern im Monday Night Game gegen die St. Louis Rams einen wichtigen Erfolg und bauen ihre Siegesserie weiter aus. Zum Mann des Spiels avancierte 49ers-Quarterback Colin Kaepernick, der sein Team nahezu im Alleingang zum Triumph führte.

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St. Louis Rams (1-4) - San Francisco 49ers (4-2) 17:31 (14:0, 0:10, 0:14, 3:7) BOXSCORE

Die Rams blieben auch gegen San Francisco ihrer Linie treu - etwas Positives lässt sich diesem Umstand jedoch kaum abgewinnen. Ähnlich wie beispielsweise gegen die Dallas Cowboys, als man zur Halbzeit mit 21:0 in Front lag, spielte sich die Mannschaft von Head Coach Jeff Fisher auch gegen die Niners einen ordentlichen Vorsprung heraus, vergab diesen dann jedoch innerhalb kürzester Zeit.

Direkt im ersten Drive der Partie führte Rams-Quarterback Austin Davis sein Team zum ersten Touchdown der Partie, den Benjamin Cunningham mit einem 1-Yard-Run sicherte. Damit allerdings nicht genug. Während sich die 49ers vor allem zu Beginn schwer taten das so wichtige Laufspiel über Running Back Frank Gore (16 CAR, 38 YDS), welches in den letzten beiden Spielen der Hauptgrund für die Siege über die Philadelphia Eagles und die Kansas City Chiefs war, zu etablieren, tat die Defense der Rams ihr Übriges.

Die Folge: Kurz vor Ende des ersten Viertels erhöhte Lance Kendricks nach einem Pass von Davis (21/42, 236 YDS, 1 TD, 1 INT) auf 14:0 für die Hausherren. Alles schien auf Kurs, bis die Niners Ende des zweiten Abschnitts ordentlich aufdrehten. Da das Running Game auch zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich funktionierte, war es Kaepernick, der die Partie an sich riss.

Kaepernick? Kaepernick!

Was folgte war eine Demonstration des 26-Jährigen. Drei Touchdowns bei 343 Yards sprechen eine eindeutige Sprache. "Wir wollten einfach gewinnen", so Kaepernick im Anschluss an seine grandiose Leistung. "Meine Jungs haben den Charakter eines Champions bewiesen", fügte Head Coach Jim Harbaugh, der aktuell nicht unumstritten ist, hinzu: "Ich bin sehr stolz auf die Art und Weise, wie sie zurückgekommen sind."

Wählerisch war Kaepernick bei seinen Zielen nicht. Der Quarterback bediente zunächst Wide Receiver Brandon Lloyd, der Rams-Cornerback Janoris Jenkins alles andere als gut aussehen ließ und einen 80-Yard-Touchdown verbuchen konnte - zudem ein neuer Karriere-Höchstwert für Kaepernick. Danach folgten Pässe auf die Anquan Boldin und Michael Crabtree, welche zusammen mit einem Field Goal die 24:14-Führung der Gäste bedeuteten.

Trotz der kompletten Dominanz in der Mitte der Partie, die Defense San Franciscos ließ bei den ersten sechs Drives der Rams in Halbzeit zwei lediglich ein einziges First Down zu, hatten auch die Hausherren im letzten Abschnitt nach einem Field Goal von Greg Zuerlein mit einem letzten Drive die Chance auf den Ausgleich. Unter Druck traf Davis jedoch eine schlechte Entscheidung, sein Pass wurde von Niners Defensive End Dontae Johnson entsprechend antizipiert und die Interception in die Endzone der Rams zurückgetragen. Die Entscheidung war gefallen.

Hoffen auf die Zukunft

"Wir hatten in jedem Spiel am Ende den Ball und die Chance auf einen Sieg oder zumindest ein Unentschieden", sagte Davis, der über die Partie fünf Sacks durch die Defense der Niners einstecken musste: "In Zukunft wird mir hoffentlich meine wachsende Erfahrung helfen, diese Situationen auch nutzen zu können. Man muss in der Lage sein solche Spiele am Ende für sich zu entscheiden."

Während San Francisco mit mächtig Rückenwind in das Duell mit den Denver Broncos (4-1) am nächsten Sonntag geht, erwartet die Rams mit den Seattle Seahawks direkt der nächste dicke Brocken.

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