NFL

Die Pats melden sich zurück

Von Adrian Franke, Stefan Petri
Tom Brady (l.) führte die Pats zum Sieg gegen Cincinnati
© getty
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Dallas Cowboys (4-1) - Houston Texans (3-2) 20:17 OT (0:0, 3:0, 7:7, 7:10, 3:0) BOXSCORE

Den Rückfall in ganz schlimme Muster verhinderte Dallas - auch wenn es die Cowboys spannender als nötig machten. Nach einer schwachen Offense-Serie bekamen die Texans im letzten Viertel den Ball zurück, marschierten das Feld herunter und glichen aus. Dallas spielte seinen letzten Drive in unter einer Minute zwar souverän aus, doch drei Sekunden vor Schluss setzte Dan Bailey das Game-Winning-FG daneben - Overtime! Hier stand Dallas' Defense dann ihren Mann und nach einem sensationellen Pass zu Dez Bryant machte es Bailey besser.

Dass die Cowboys auf dem Weg dahin erneut auf DeMarco Murray bauen würden, um die schwache Run-Defense der Texans auszunutzen und J.J. Watt aus dem Spiel zu nehmen, kam wenig überraschend. Dass Murray schon wieder fumbelte, dagegen schon - es war bereits sein vierter Fumble im fünften Saisonspiel. Allerdings sorgte er auch für ein positives Novum: Mit seinen 136 Rushing-Yards wurde er der erste Spieler der Team-Geschichte mit mindestens 100 Rushing Yards in fünf aufeinanderfolgenden Spielen.

Ansonsten dominierten die Defenses, vor allem weil die Texans-Offense zu harmlos war - 16 Sekunden vor der Halbzeit erst gab es die ersten Punkte. Einziger Lichtblick war der rechtzeitig fit gewordene Arian Foster, dem auch Houstons Touchdown gelang. Houstons Defense dagegen schnappte sich Murrays Fumble und interceptete Romo in der Red Zone zu ihrem zwölften Turnover in dieser Saison. Doch als Dallas wie schon so oft in den vergangenen Jahren im entscheidenden Moment zu patzen drohte, war das Glück diesmal auf der Seite von Romo und Co.

Detroit Lions (3-2) - Buffalo Bills (3-2) 14:17 (7:0, 7:3, 0:3, 0:11) BOXSCORE

Detroits Kicker-Probleme ziehen sich weiter wie ein roter Faden durch die Saison. Alex Henery, schon Detroits zweiter Kicker in diesem Jahr, verzog gegen Buffalo gleich drei Mal, darunter ein möglicher Game-Winner 26 Sekunden vor Ende. Henery dürfte in der kommenden Woche nicht mehr in Detroit sein, ein möglicher Ersatz ist der in Denver entlassene Matt Prater.

Buffalo schlug in jedem Fall daraus Kapital: Direkt nach Henerys drittem Fehlschuss brachte Buffalos neuer Starting-QB Kyle Orton (30/43, 308 YDS, TD, INT), der EJ Manuel ersetzte, die Bills mit zwei Plays in FG-Reichweite - darunter ein unfassbarer Catch von Rookie Sammy Watkins. Aus 58 Yards machte Bills-Kicker Dan Carpenter es schließlich besser als sein Gegenüber und entschied das Spiel.

Doch es waren nicht nur die Field Goals, insgesamt brachen die Lions im dritten Viertel schlicht ein. Nach einem Touchdown von Golden Tate und einem Pick-Six von Orton lief eigentlich alles für die Lions, doch Quarterback Matthew Stafford (18/31, 221 YDS, TD, INT) fand überhaupt nicht ins Spiel, darüber hinaus bleibt eine zweite Sorge omnipräsent in Motor City: Receiver Calvin Johnson musste erneut angeschlagen raus.

Indianapolis Colts (3-2) - Baltimore Ravens (3-2) 20:13 (3:0, 3:3, 7:0, 7:10) BOXSCORE

Von wegen Shootout - das Duell in Indianapolis war lange Zeit eine Defense-Show. Bei den Colts spielte Björn Werner groß auf und verzeichnete zwei Sacks - und das gegen die Ravens, die zuvor drei Spiele hintereinander keinen Sack zugelassen hatten. Insgesamt vier Mal ging Quarterback Joe Flacco (22/38, 235 YDS, 1 INT) zu Boden und konnte kein konstantes Passspiel aufziehen. Zu allem Überfluss musste Left Tackle Kelechi Osemele noch mit einer Knieverletzung raus.

Doch auch die Ravens-Defense überzeugte in dem von Turnovern aller Art geprägten Spiel, Haloti Ngata sicherte sich seinen bereits zweiten Pick in dieser Saison und die Defense ließ gegen die explosive Colts-Offense mehrfach tief in der eigenen Hälfte nur Field Goals zu.

So brauchte es Baltimores dritten Turnover, um den ersten Touchdown des Spiels vorzubereiten - nach Flaccos Pick fand Andrew Luck (32/49, 312 YDS, 1 TD, 2 INTs) Dwayne Allen zum Touchdown. Nach weiteren Turnovern beider Teams lief Luck schließlich selbst in die Endzone und sorgte so für die Vorentscheidung. Passend zu dem überraschend defensiv geprägten Spiel beendeten die Colts die Partie schließlich mit einem Defensive Stand beim letzten Ravens-Drive.

Jacksonville Jaguars (0-5) - Pittsburgh Steelers (3-2) 9:17 (3:0, 3:10, 3:0, 0:7) BOXSCORE

Nach der Pleite gegen Tampa Bay jetzt auch noch gegen die Jaguars und Rookie Blake Bortles? Eigentlich unvorstellbar für ein stolzes Steelers-Team - doch leicht machte es ihnen der Underdog nicht. Bortles (191 YDS, 2 INT ) war über drei Viertel gerade so gut, dass drei Field Goals heraussprangen, die Defense gerade so gut, dass Big Ben und Co. gerade einmal einen Punkt mehr machten.

Als zu Beginn des vierten Viertels in der eigenen Redzone dann noch ein Sack-Fumble gegen Roethlisberger gelang, war die Chance zur Führung da. Nur kurz, wohlgemerkt: Zwei Spielzüge später segelte Bortles' Pass in die Arme von Brice McCain - Pick Six! Der Steel Curtain war zumindest kurzzeitig wieder in die Höhe gezogen. Die Defense der Steelers erzwang danach zwei Punts, die Offensive ließ die Uhr herunterlaufen.

Der Sieg ging insgesamt in Ordnung, Pittsburgh war in den meisten Belangen eben ein bisschen besser, wenn auch nicht wirklich gut. Eine Ausnahme war Le'Veon Bell, der es bei 15 Rushes auf 82 Yards brachte. Wenn man dem eigenen Quarterback noch etwas besser beschützen könnte - Roethlisberger wurde gleich viermal gesackt - könnte es aufwärts gehen für das Team von Mike Tomlin. Die kommenden Aufgaben (Cleveland und Houston) könnten schwerer sein.

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