NFL

Sam legt Manziel aufs Kreuz

Von SPOX
Michael Sam (l.) zeigte eine starke Vorstellung gegen Cleveland
© getty

Die Cleveland Browns kassieren gegen die St. Louis Rams die nächste Niederlage, vor allem Michael Sam hat etwas zu feiern. Während Drew Brees seine Rückkehr zelebriert und der MVP sich mit einem Gegenspieler anlegt, sind die Dallas Cowboys froh, dass Tony Romo den Abend übersteht. Beim Duell der Baltimore Ravens gegen die Washington Redskins treffen derweil Gegensätze aufeinander.

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Cleveland Browns (0-3) - St. Louis Rams (1-2) 14:33 (0:3, 7:17, 7:3, 0:10) BOXSCORE

Trotz des Sieges dürften die Rams den Abend wohl nicht in allzu guter Erinnerung behalten. Bereits im letzten Jahr hatte Quarterback Sam Bradford eine Operation am linken Kreuzband. Gegen die Browns machte eben jenes Knie erneut Probleme: Nach einem Hit von Clevelands Armonty Bryant griff sich Bradford direkt an das Knie und hatte im Anschluss beim Verlassen des Feldes sichtlich Schmerzen. Die genaue Diagnose steht noch aus, erste Berichte geben allerdings vorsichtig Entwarnung.

Neben Bradford erwischte es weitere Akteure der Rams. Vor allem die Kopfverletzung von Cornerback Trumaine Johnson, der das Feld jedoch auf eigenen Beinen verlassen konnte, sorgte für sorgenvolle Gesichter an der Seitenlinie. Zuvor waren bereits Kendall Langford und Rodger Saffold mit Knöchelverletzungen vom Rasen gehumpelt.

Deutlich besser lief es hingegen für Rookie Michael Sam. Der Draftpick der Rams zeigte eine starke Vorstellung und verbuchte unter anderem zwei Sacks gegen Browns-Backup Johnny Manziel. Als wäre dies für den exzentrischen Quarterback der Browns nicht schon genug, legte Sam auch noch Johnny Footballs Money-Geste nach - mit Sicherheit nicht das letzte Mal, dass er diese von einem Gegenspieler vorgeführt bekommt. Im Duell mit Starter Brian Hoyer gaben sich beide nicht viel, überzeugen konnte weder der eine noch der andere.

"Wenn du Johnny sackst, dann musst du das zumindest einmal machen", sagte ein sichtlich erheiterter Sam nach dem Aufeinandertreffen über seinen Jubel. Auch Rams-Backup Austin Davis konnte überzeugen und kam bei 198 Yards auf zwei Touchdown-Pässe. Die Interception des 25-Jährigen war dabei durchaus zu verschmerzen.

Indianapolis Colts (0-3) - New Orleans Saints (3-0) 17:23 (7:14, 3:6, 0:0, 7:3) BOXSCORE

Als wäre er nie weggewesen: Der Abend von Saints-Quarterback Drew Brees hätte bei seiner Rückkehr wohl kaum besser laufen können. Nur sechs Tage, nachdem er aufgrund einer Bauchmuskelverletzung wieder ins Training einstieg, zeigte der 35-Jährige eine bärenstarke Leistung und führte die Saints unter anderem mit zwei Touchdown-Pässen zum nächsten Sieg der Preseason.

Er spielte so stark, dass Coach Sean Payton bereits nach drei Serien genug gesehen hatte und seine Nummer eins noch im ersten Viertel vom Feld nahm. Trotz der Demonstration sieht dieser noch Luft nach oben: "Ich denke nicht, dass ich bereits bei 100 Prozent bin. Allerdings kommt das Gefühl für den Rhythmus und das Tempo langsam zurück."

Nicht nur die Offense machte gegen die Colts einen guten Job, auch die Defense war von Beginn an auf der Höhe. In der gesamten ersten Halbzeit ließ man nur 132 Yards Raumgewinn der Hausherren zu und brachte zudem Colts Quarterback Andrew Luck, der bei 103 Yards einen Touchdown-Pass sowie eine Interception verbuchte, unsanft zu Boden.

Immerhin feierte Reggie Wayne sein Comeback für Indianapolis. Der 35-jährige Wide Receiver stand zum ersten Mal seit seinem Kreuzbandriss vom letzten Oktober auf dem Feld - sehr zur Freude der Fans, die ihm einen lautstarken Empfang bereiteten. Einen Catch konnte er jedoch nicht verbuchen.

Baltimore Ravens (3-0) - Washington Redskins (2-1) 23:17 (0:3, 10:0, 3:7, 10:7) BOXSCORE

Während Ravens-Quarterback Joe Flacco den Start der Saison wohl kaum mehr erwarten kann, sieht dies bei seinem Gegenüber Robert Griffin III gänzlich anders aus. Für den Quarterback der Redskins standen am Ende einer erneut desolaten Leistung lediglich 20 Yards zu Buche. Zwar fanden fünf seiner acht Passversuche das Ziel, jedoch waren diese aufgrund der Kürze kein Problem. Darüber hinaus kassierte der 24-Jährige noch drei Sacks.

"Die Offense steht und fällt mit mir, deshalb muss ich besser spielen", zeigte sich RG3 nach der Partie selbstkritisch: "Wir haben uns allerdings die meiste Zeit selbst im Weg gestanden, einfach zu viele Fehler gemacht. Wenn wir es schaffen, dass alle elf Spieler harmonieren, dann sind wir in der Lage etwas Besonderes zu vollbringen. Wir arbeiten daran."

Bei den Ravens hingegen scheint dies schon zu funktionieren. Unter Gary Kubiak ist Flacco, der 180 Yards bei 16 komplettierten Pässen sowie einen Touchdown auf Torrey Smith für 24 Yards verbuchen konnte, nun in drei Partien bei insgesamt 345 Yards und keiner einzigen Interception. Zudem fanden 29 seiner 45 Versuche das Ziel. "Das ist mein siebtes Jahr, ich bin mehr als bereit", sagte der Super-Bowl-MVP von 2013 im Hinblick auf die bisherigen Partien der Preseason.

Richtig einstecken musste auf Seiten der Ravens hingegen Bernard Pierce. Der Running Back wurde zunächst von Redskins-Linebacker Keenan Robinson gestoppt und musste wenig später einen harten Hit von Brandon Meriweather einstecken. Die Folge: Pierce musste vom Feld und wurde im Anschluss auf eine mögliche Gehirnerschütterung untersucht.

Denver Broncos (2-1) - Houston Texans (2-1) 17:18 (3:0, 14:7, 0:3, 0:8) BOXSCORE

Trotz der knappen Niederlage der Broncos dürften die Fans aus Denver recht zufrieden mit dem dritten Preseason-Spiel ihrer Mannschaft gewesen sein. Vor allem die Leistung von Peyton Manning war mehr als solide: Nach Anfangsschwierigkeiten und einer Interception legte er in seinen 30 Miunten Spielzeit dank eines starken Schlussspurts vor der Pause 243 Yards auf. Innerhalb von 62 Sekunden fand er Neuzugang Emmanuel Sanders gleich zweimal für lange Scores.

Den Aufreger des Spiels erlebte Manning ebenfalls aus nächster Nähe. Nachdem Houstons Strong Safety D.J. Swearinger Receiver Wes Walker im zweiten Viertel übel erwischte, geigte der MVP im Anschluss an einen 29-Yard-Touchdown-Pass zu Sanders Swearinger ordentlich die Meinung - und kassierte zum ersten Mal in seiner Karriere eine Taunting-Penalty. "Er hat mich nicht gerade zum Essen eingeladen", so Swearinger. Und die Antwort? "Danke, das bedeutet mir viel. Ich wünsche dir auch alles Gute", war Manning nach dem Spiel wieder zu Scherzen aufgelegt.

Wie sich im Nachhinein herausstellte, erlitt Welker, der bereits in der Vergangenheit mit Kopfverletzungen zu kämpfen hatte, erneut eine Gehirnerschütterung und fällt auf unbestimmte Zeit aus.

Bei den Texans, bei denen Quarterback Ryan Fritzpatrick eine durchschnittliche Partie absolvierte, spielte Defensive End J.J. Watt nur eine Serie, gleiches galt für Denvers Linebacker Von Miller. Jadeveon Clowney durfte nach seiner starken Vorstellung der letzten Woche nicht eingreifen und beobachtete das Geschehen von der Seitenlinie.

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