NFL

Jones nimmt Cowboys-Krise auf sich

Von Adrian Bohrdt
Jerry Jones hat zugegeben einige Spieler wohl überbezahlt zu haben
© getty

Cowboys-Eigentümer Jerry Jones gab sich in einem Interview enorm selbstkritisch und baut auch in Zukunft auf Quarterback Tony Romo. Die Miami Dolphins arbeiten weiter ihren Mobbing-Skandal auf, während die San Francisco 49ers Head Coach Jim Harbaugh unbedingt halten wollen. Die Zeit von Thomas DeCoud bei den Atlanta Falcons geht wohl zu Ende und Jordan Gross beendet seine Karriere.

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Jones übt sich in Selbstkritik: Seit 25 Jahren gehören die Cowboys Jones, 1992,1993 und 1995 holte America's Team unter ihm den Super Bowl. Doch Dallas gelang seit 2009 nur ein Playoff-Sieg und verpasste die Postseason in den letzten vier Jahren. "Wir haben es vermasselt und es in den letzten Jahren nicht hinbekommen. Wenn man so gut besetzt ist, muss man es schaffen. Man kann seine Zeit nicht verpassen, wenn man einen Quarterback und gute Spieler um ihn herum hat", erklärte Jones bei "KRLD-FM Dallas".

Weiter erklärte er, mit Romo noch keinen Super Bowl gewonnen zu haben, bereue er mit am meisten. Allerdings sei er selbst dafür verantwortlich: "Wir hätten nah dran kommen sollen, aber haben es nicht geschafft. Ich habe keine Entschuldigung dafür, bei mir fängt es an. Ich weiß, dass unsere beste Chance, zurück in den Super Bowl zu kommen, ein gesunder Romo ist."

Allerdings müssen die Cowboys auch Gehalt sparen und so könnte Pass-Rusher DeMarcus Ware entlassen werden. In jedem Fall soll der Vertrag des 31-Jährigen umstrukturiert werden, um die Gehaltsobergrenze einhalten zu können. "All das hängt mit dem Verwalten der Gehälter zusammen", gab sich Jones auch hier selbstkritisch: "Wenn ich zurückschaue, haben wir wahrscheinlich einige Leute bezahlt, die wir wohl lieber nicht bezahlt hätten."

Dolphins-Eigentümer trifft sich mit Martin: Seit Monaten beschäftigt der Mobbing-Skandal um Richie Incognito und Jonathan Martin die Miami Dolphins, jetzt will Dolphins-Eigentümer Stephen Ross die Sichtweise des Opfers direkt hören. "Ich durfte während der Untersuchung nicht mit ihm sprechen. Jetzt da der Bericht vorliegt, werden die Anwälte ein Treffen, das soweit ich weiß bald stattfinden soll, arrangieren", erklärte Ross am Dienstag.

Martin hatte von Mitspieler Incognito Droh-Nachrichten erhalten und verließ das Team kurz darauf aufgrund der psychischen Belastung. Bei dem Gespräch, so Ross weiter, werde es nicht um Football gehen, wenngleich Martin noch zwei Jahre in Miami unter Vertrag steht und seine Zukunft weiter offen ist.

"Ich habe seine Gefühle noch nicht gehört, ich habe nur den Bericht gelesen", betonte Ross: "Er will genauso dringend mit mir sprechen wie ich mit ihm. Ich bin bereit, zuzuhören. Wenn man sich mit etwas beschäftigt ist es schön, es direkt von der Person zu hören."

49ers wollen Harbaugh halten: Die San Francisco 49ers haben allen Gerüchten um einen Abgang von Head Coach Jim Harbaugh einen Riegel vorgeschoben. Eigentümer Jed York bestätigte in einem Interview am Montag in der "Sacramento Bee" die Anfrage der Cleveland Browns, betonte aber, dass San Francisco den Vorschlag schnell zurückgewiesen habe: "Die Gespräche gingen überhaupt nicht weit. Wir hatten keinerlei Interesse daran, in diese Diskussionen einzusteigen."

Am Freitag hatte "Pro Football Talk" berichtet, dass beide Klubs kurz vor einer Einigung stehen würde, die Harbaugh nach Cleveland und im Tausch mehrere Draft Picks nach San Francisco bringen soll. York dementierte umgehend via Twitter und legte mit seinem Interview nochmals nach. Stattdessen, so York weiter, wolle er seinen Trainer langfristig binden.

Falcons entlassen offenbar DeCoud: Erst vor zwei Jahren verlängerten die Atlanta Falcons mit Safety Thomas DeCoud um fünf weitere Jahre, jetzt geht die Zeit des 28-Jährigen in Atlanta offenbar zu Ende. DeCoud, der seit 2008 89 Spiele für die Falcons absolvierte und in den letzten fünf Jahren bis auf eine Partie in jedem Spiel der Falcons auf dem Platz stand, erlebte in der Vorsaison sein schlechtestes Jahr in der NFL.

Medienberichten zufolge soll er deshalb in den kommenden Wochen entlassen werden. Die Entlassung des Safetys würde Atlanta in der kommenden Saison drei Millionen Dollar an Gehalt einsparen, gleichzeitig aber auch die ohnehin löchrige Defense um einen Starter erleichtern.

Gross beendet Karriere: Die Carolina Panthers müssen künftig ohne Left Tackle Jordan Gross auskommen. Das Team bestätigte am Dienstag, dass der 33-jährige Pro Bowler seine Karriere beenden wird. "Wir müssen herausfinden, welcher unserer jungen Spieler die Lücke füllen kann. Sind sie die Antwort, oder müssen wir in der Free Agency und im Draft einen Offensive Tackle suchen?", so Head Coach Ron Rivera.

"Jordan war ein toller Spieler und wir werden ihn vermissen", betonte Geschäftsführer Dave Gettlemann gegenüber "ESPN" und Quarterback Cam Newton stimmte bei der "Associated Press" zu: "Es war toll für mich, mit Jordan zu spielen. Er hat gut auf mich aufgepasst und wird uns fehlen." Seitdem er 2003 in der ersten Runde des Drafts von den Panthers gewählt worden war, spielte Gross für Carolina.

Daher hatte der Left Tackle schon im Vorfeld auf der Teamwebsite angekündigt, gerne weiter in der Organisation zu bleiben und gab zu Protokoll: "Ich habe hier viel Football gespielt und viele Jungs kommen und gehen gesehen. Manchmal endet es gut, manchmal nicht so wie sie es sich vorgestellt haben. Ich wusste, dass es die Zeit für mich ist, um zurück zu treten. Glücklich, gesund und mit schönen Erinnerungen."

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