NFL

The Catch II, Joe Cool & Butterfinger

Von Sven Kittelmann
Terrell Owens (M.) spielte von 1996 bis 2003 für die 49ers
© getty

Das Wildcard-Wochenende in der NFL (So., 19.05 Uhr im LIVE-TICKER) hält echte Playoff-Dramen bereit, wie ein Blick in die Geschichte beweist. Dabei spielten nicht immer nur die großen Stars der Liga die Hauptrolle. So manches Mal schlugen auch Helden aus der zweiten Reihe zu.

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Außer Konkurrenz: Butterfinger Tony Romo

Jetzt noch einmal auf die Dallas Cowboys und Tony Romo einzuhacken, wäre angesichts des 22:24 im letzten Saisonspiel gegen die Philadelphia Eagles und Romos Verletzung fast schon gemein. Unerwähnt lassen darf man das Wildcard-Debakel von 2007 jedoch nicht, gilt der Romo-Fumble als Field-Goal-Holder doch als Musterbeispiel für das regelmäßige Winterversagen des Cowboys-Quarterbacks. Der Fehlgriff bedeutete schließlich die 20:21-Heimniederlage gegen die Seattle Seahawks und das Playoff-Aus.

Platz 5: Mach's noch einmal, Joe!

1994 sahen die Fans der Chiefs das letzte Hurra eines ganz großen Quarterbacks. Nachdem Steve Young in San Francisco den legendären Joe Montana verdrängt hatte, heuerte dieser in Kansas City an und führte die Chiefs trotz einiger Blessuren in die Playoffs. Bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt fand sich Joe Cool genau in einer solchen Situationen wieder, der er seinen Spitznamen verdankte: Kansas City lief lange einem Rückstand hinterher und Montana musste wegen einer Rückenverletzung zwischenzeitlich Backup Dave Krieg das Feld überlassen.

Der ebenfalls bei seinem alten Team geschasste Running Back Marcus Allen, der im Streit mit Raiders-Besitzer Al Davis Los Angeles verlassen hatte, sorgte im letzten Viertel für den Ausgleich. Doch Pittsburgh, mit einer 9-7-Bilanz gerade so in die Playoffs gekommen, ließ sich von der Lautstärke im Arrowhead Stadium nicht beeindrucken und ging erneut in Führung.

Ein geblockter Punt, der bis an die gegnerische Neun-Yard-Linie gebracht wurde, half Montana schließlich, das Spiel mit einem kurzen Pass auf Tim Barnett in die Verlängerung zu bringen. Dort spielte Montana schließlich seine gesamte Routine aus und brachte die Chiefs im zweiten Drive in Field-Goal-Reichweite, "Ein Teil des Spaßes am Spiel ist doch, mit Druck umzugehen", erklärte Joe Cool anschließend seine Herangehensweise an scheinbar aussichtslose Situationen.

Platz 4: Am Ende gewinnt immer die Defensive

Als die Green Bay Packers 2010 nach Phoenix reisten, erwarteten die Experten ein offensiv geführtes Spiel, trafen doch in den Quarterbacks Aaron Rodgers und Kurt Warner zwei der Besten ihrer Zunft aufeinander. Als sich der Rauch nach 60 intensiv geführten Minuten gelichtet hatte, stand das Spiel 45:45 unentschieden. Dabei hatten die Cardinals und Warner im dritten Viertel bereits 31:10 geführt.

Doch die Niederlage wollte Playoff-Newcomer Rodgers nicht auf sich beruhen lassen - Pässe zu Greg Johnson, Jordy Nelson, James Jones und Spencer Havner sowie ein Run von John Kuhn in den letzten 23 Minuten waren dabei nur der eine Teil des Offensivfeuerwerks, das Warner auf der anderen Seiten mit zwei weiteren Touchdown-Pässen beantwortete.

Doch Rodgers tolle Aufholjagd fand in der Verlängerung ein jähes Ende - zunächst verpasste er einen möglichen Touchdown-Pass auf Jennings, dann kam in einem Spiel der Offenses die Cardinals-Defensive zum Zuge: Michael Adams erzwang beim Sack den Fumble, Karlos Dansby sicherte nicht nur das Spielgerät, sondern brachte den Ball anschließend in die Endzone. "Er hat den Sack gemacht, der Ball flog in die Luft, ich hab mir ihn geschnappt", beschrieb Dansby den Defensiv-Spielzug, der letztlich für das mit insgesamt 96 Punkten punkthöchste Spiel in den NFL-Playoffs sorgte.

Platz 3-1: The Catch II, Music City Miracle und das Comeback

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