NFL

Epischer Krimi in Dallas!

Von Kittelmann / Petri
So kurz vor dem vielleicht größten Sieg seiner Karriere schenkt Romo (M.) den Sieg her
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Green Bay Packers (2-2) - Detroit Lions (3-2) 22:9 (3:0, 3:3, 10:0, 6:6) (BOXSCORE)

Im Lambeau Field tanzen nur die Packers - zumindest wenn es gegen die Detroit Lions geht. Zum 23. Mal in Folge ging Green Bay in Wisconsin gegen den alten Rivalen als Sieger vom Feld. Aus dem Jahr 1991 datiert der letzte Erfolg der Lions bei den Packers. Dabei hatte die Packers-Offense diesmal einige Zeit gebraucht, um ins Spiel zu kommen. Die Defense bereitete ihr aber mustergültig den Boden.

Die Lions, vor dem Spiel sechstbestes Offensivteam der Liga, mussten sich mit einem einzigen Touchdown begnügen, und der kam erst spät im Schlussviertel, als die Partie beim Stand von 3:22 gute zwei Minuten vor dem Ende bereits entschieden war. Die Lions ließen zwar selbst auch nur einen Touchdown zu, aber Packers-Kicker Mason Crosby erwies sich als zuverlässig und verwandelte fünf Field Goals sicher.

Bei Detroit machte sich das Fehlen von Star-Receiver Calvin Johnson (Knieverletzung) stark bemerkbar, zumal die Packers-Defensive es auch schaffte, Reggie Bush auf insgesamt nur 69 Yards einzudämmen - 44 auf dem Boden, 25 durch die Luft.

Chicago Bears (3-2) - New Orleans Saints (5-0) 18:26 (0:6, 7:14, 3:3, 8:3) (BOXSCORE)

Mit dem Sieg in Chicago konnten die Saints nicht nur ihren perfekten Saisonstart fortsetzen, sondern auch einige ihrer Spieler Bestmarken aufstellen. Angefangen von Quarterback Drew Brees, der in seinem vierten Spiel im Soldier Field endlich seinen ersten Sieg einfahren konnte, dabei unglaubliche 29 seiner 35 Passversuche an den Mann brachte und noch ganz nebenbei seinem Tight End Jimmy Graham zu 135 Yards und seinem vierten Spiel in Serie mit mehr als 100 Yards verhalf. Graham ist nach Tony Gonzalez erst der zweite Tight End, dem dieses Kunststück gelang. Die vier Field Goals von Kicker Garrett Hartley waren auch noch Einstellung seiner Karriere-Bestmarke.

Bei so vielen Rekorden auf der Seite des Gegners hatten die Bears Mühe, im Spiel zu bleiben, auch wenn Quarterback Jay Cutler und Wide Receiver Alshon Jeffery alles taten, um ihr Team in Schlagdistanz zu halten. Und so waren die 358 Yards Cutlers und die 218 von Jeffery am Ende nette Statistiken, aber nicht genug, um die Saints zu gefährden.

Philadelphia Eagles (2-3) - New York Giants (0-5) 36:21 (3:7, 16:0, 3:14, 14:0) (BOXSCORE)

Spiel gewonnen, Michael Vick verloren: Michael Vick hat sich einen Namen als explosiver, aber gleichzeitig verletzungsanfälliger Quarterback gemacht - und gegen die Giants bestätigt. Kurz vor der Halbzeit verletzte sich Vick bei einem Scramble am Oberschenkel und musste von Backup Nick Foles ersetzt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Vick bereits 105 Passing und 79 Rushing Yards gegen eine erneut indisponierte Giants-Defensive gesammelt.

Foles führte seine Offense zu einem Field Goal vor der Pause, aber im dritten Viertel wachten die Giants auf. Reuben Randle wurde von Eli Manning ein 26-Yard-TD beschert, und plötzlich war auch das Publikum wieder da. Three-and-out Eagles, wenige Minuten später brachte ein weiterer Touchdown-Pass auf Randle die 21:19-Führung für die G-Men.

Aber die Giants in diesem Jahr sind einfach... verflucht? Nein, einfach schlecht. Nach einem Field Goal von Alex Henery warf Manning unter Bedrängnis seine zehnte Interception in diesem Jahr. Nur einen Spielzeug später fand Foles seinen Tight End Brent Celek mit einem Pass über 25 Yards in der End Zone. Der nächste Pick von Manning folgte sogleich, ein weiterer Touchdown von Foles zu Desean Jackson sorgte für die Entscheidung. Noch nie hat ein Team nach fünf Niederlagen zum Auftakt noch die Playoffs erreicht.

St. Louis Rams (2-3) - Jacksonville Jaguars (0-5) 34:20 (7:10, 17:0, 0:3, 10:7) (BOXSCORE)

Es hatte so gut angefangen für die Jacksonville Jaguars: Es waren noch keine fünf Minuten gespielt, da fand Blaine Gabbert Receiver Justin Blackmon, der sein Saisondebüt feierte. 67 Yards, Touchdown, Führung. Dummerweise fand Gabbert sieben Minuten später auch noch Defensive Back Matt Giordano: Interception, 82 Yards, Touchdown, Ausgleich.

Ein Field Goal legte Josh Scobee für die Gäste noch vor, dann fiel das Jaguar-Kartenhaus in sich zusammen: Zwei Touchdown-Pässe von Sam Bradford sorgten für eine komfortable 24:10-Führung zur Halbzeit. Als Gabbert im dritten Quarter eine Interception von der gegnerischen Zwei-Yard-Linie warf, war sein Arbeitstag kurze Zeit später beendet.

Backup Chad Henne durfte sich versuchen und brachte die Jags im vierten Viertel mit einem TD-Pass auf Cecil Shorts noch einmal auf 20:27 heran. Ein 31-Yard-Score von Bradford zu Austin Pettis machte die Comeback-Hoffnungen Jacksonvilles zunichte. In der kommenden Woche müssen die noch sieglosen Jaguars nach Denver reisen...

Miami Dolphins (3-2) - Baltimore Ravens (3-2) 23:26 (3:3, 10:3, 0:10, 10:10) (BOXSCORE)

Dass die Dolphins in dieser Saison vielleicht doch noch kein Kandidat für die Playoffs sind, zeigte das Spiel gegen Super Bowl-Sieger Baltimore Ravens. Die Ravens, aufgrund einiger Abgänge selber nur schwer in die neue Saison gekommen, zeigten dem Heimteam aus Florida, dass man ein funktionierendes Laufspiel haben muss, um in der NFL als Spitzenteam angesehen zu werden.

Insgesamt 22 Yards bei elf Versuchen waren für Miami zu wenig um die Gäste zu knacken. Statistiken, über die Ray Rice von den Ravens nur lachen konnte, kam der Running Back doch selber auf 74 Yards und zwei Touchdowns. Nicht ein einziges First Down konnte das Team aus Florida erlaufen, Rice hatte zehn.

Angeführt vom starken Quarterback Ryan Tannehill hätten die Dolphins aber beinahe noch ein fulminantes Comeback hingelegt, doch die 57 Yards waren für Kicker Caleb Sturgis 33 Sekunden vor Spielende zu weit für ein erfolgreiches Field Goal. Während sich Baltimore über den ersten Auswärtssieg der Saison freuen durfte, kassierte Miami die zweite Niederlage in Folge.

Oakland Raiders (2-3) - San Diego Chargers (2-3) 27:17 (14:0, 3:0, 7:3, 3:14) (BOXSCORE)

Es war ein Start-Ziel-Sieg der Raiders. Nach drei Vierteln führte der Gastgeber im Coliseum schon souverän mit 24:3, als San Diegos QB doch noch aufwachte. Innerhalb von fünf Minuten warf Philipp Rivers 2 TD-Pässe auf Danny Woodhead und Keenan Allen - und ließ den Rückstand noch einmal auf sieben Zähler schmelzen.

Rivers hätte seinen in dieser Saison überzeugenden Leistungen mit 36/49 Pässen für 411 YDS Raumgewinn also eine ordentliche hinzufügen können, wäre da nicht der Rückfall längst vergangene Zeiten gewesen: 3 Interceptions leistete sich Rivers gegen die Chargers, in den letzten beiden Spielzeiten hatte er mit 35 dieser Ballverluste nicht immer wie ein Pro Bowler ausgesehen.

Der QB-Vergleich ging daher klar an Terrelle Pryor (18/23, 221 YDS, 2 TD). Der Raiders-QB kehrte nach seiner Gehirnerschütterung mit 2 TD-Pässen im ersten Viertel glänzend zurück, Rod Streater (44 YDS) und Denarius Moore (2 YDS) scorten.

Als die Chargers am Ende doch noch aufzukommen drohten, war es erneut Pryor, der den Gegner ausbremste. Der Spielzug der Raiders schien bereits versemmelt, als er einen drohenden Sack 4:24 Minuten vor dem Ende in eine Third-and-Long-Conversion drehte und damit das entscheidende Field Goal zum Endstand auflegte.

"Das ist seine große Stärke", lobte Coach Dennis Allen seinen Matchwinner. "Terrelle bringt diese Fähigkeit mit. Wenn Dinge schief laufen, das Spiel zusammenzubrechen droht, dann macht er Punkte daraus." Sebastian Janikowski verwandelte sein 4. FG zum 27:17.

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