NFL

Seattle ringt die Rams nieder

Von Henning Schulz
Die Defense der Seahawks war maßgeblich am Erfolg in St. Louis beteiligt
© getty

Die Seahawks haben den siebten Saisonsieg eingefahren. Beim Gastspiel in St. Louis hatte Seattle aber mehr Probleme als zuvor erwartet. Am Ende war die Defense der entscheidende Faktor.

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St. Louis Rams (3-5) - Seattle Seahawks (7-1) 9:14 (3:0, 0:7, 3:7, 3:0) (BOXSCORE)

Wirft man einen Blick auf die Spielstatistik, so hätte der Sieg eigentlich nur an die gastgebenden Rams gehen können: Über 38 Minuten Ballbesitz, 339:135 Yards und 23 gegenüber nur 7 First Downs für die Seahawks. Aber trotzdem konnte Seattle den besten Startrekord der Club-Geschichte weiter ausbauen.

"Wir haben sehr viel Glück gehabt", gab Seahawks-Coach Pete Carroll nach dem Spiel zu. "Unter diesem Umständen, mit einem neuen Quarterback, haben sie einen großartigen Job gemacht", sagte Carroll. "Wir sind in der Offensive einfach nicht ins Spiel gekommen. Glücklicherweise hat unsere Defensive zusammengehalten und uns die Möglichkeit zum Sieg gegeben."

Die Seahawks stoppten zunächst Rams-Running Back Daryl Richardson bei einem dritten Versuch ein Yard vor der eigenen Endzone und zwangen schließlich Quarterback Kellen Clemens zu einem überworfenen Pass auf Brian Quick. Clemens, der für den verletzten Sam Bradford gestartet war, beendete das Spiel mit 158 Yards, aber zwei Interceptions.

Nur 139 Yards von Wilson

Sein Gegenüber Russell Wilson kam nur auf 139 Yards, davon alleine 80 bei seinem zweiten Touchdown-Pass auf Golden Tate, aber seine beiden Touchdowns machten den Unterschied. Sieben Mal rissen ihn Rams-Verteidiger zu Boden, was einen neuen Karriere-Rekordwert für den 24-Jährigen bedeutete.

"Man kann nicht immer schön gewinnen", fand auch Cornerback Richard Sherman, der eine der Interception fing. "Du musst in der Lage sein, schmutzig zu siegen." Und ein "schmutziger Sieg" war es in der Tat: Die drittwenigsten Yards der Seahawks-Geschichte bei einem Sieg sowie die wenigsten First Downs überhaupt.

Das Spiel stand ganz im Zeichen der fünften Partie der Baseball World Series, in dem die Cardinals den Boston Red Sox mit 1:3 unterlagen. Viele Fans waren in den Farben des MLB-Teams erschienen und auf der Anzeigetafel wurden die Highlights der Partie gezeigt. Kein guter Abend für die Sportstadt St. Louis.

Clemens frustriert

Zumindest die Rams hätten aber etwas für die geschundene Sportfan-Seele der Stadt tun können. Hätte Kicker Greg Zuerlein sein Field Goal aus 50 Yards im vierten Spielviertel versenkt, wäre im abschließenenden Spielzug ebenfalls nur ein Field Goal nötig gewesen, um das Spiel zu gewinnen.

Mit noch über fünf Minuten zu spielen hatten die Rams ihre Angriffsserie an der eigenen 3-Yard-Linie gestartet und sich langsam über das Feld Richtung Seahawks-Endzone vorgearbeitet. Mit einer Minute auf der Uhr hatten sie ein First Down auf der 6-Yard-Linie Seattles.

Richardson trug den Ball bis zur 2-Yard-Linie und eine Encroachment-Entscheidung halbierte diese Distanz noch einmal, aber weiter als bis ein Yard an die gegnerische Endzone sollten die Rams an diesem Tag nicht herankommen. "Wir benötigten 97 Yards, wir schafften 96", zeigte sich Clemens frustriert nach der Partie.

Nächste Pflichtaufgabe: Tampa Bay

"Die Entschlossenheit im Huddle war deutlich zu spüren, sobald ich hineingetreten war. Jeder wusste es. Niemand musste etwas sagen. Wir hätten uns mit dem Sieg belohnen können, aber unglücklicherweise haben wir den Spielzug nicht gemacht."

Die St. Louis Rams müssen in der kommenden Woche gegen die Tennessee Titans (3-4) antreten, die aus einer spielfreien Woche kommen und die Seattle Seahawks haben gegen die Tampa Bay Buccaneers (0-7) beste Chancen, ihren Startrekord weiter auszubauen.

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