NFL

Patriots wehren Falcons-Comeback ab

Von SPOX
Aqib Talib verhindert den Touchdown von Roddy White in den Schlusssekunden
© getty

Die Denver Broncos und die New England Patriots bleiben weiter ungeschalgen. Die Detroit Lions und die Chicago Bears liefern sich derweil einen irren Schlagabtausch. Am Ende geht das Team aus Motor City als Sieger vom Platz. Die Serie der Kansas City Chiefs geht mit einem Sieg über die New York Giants weiter. Dagegen hat die Krise in Pittsburgh kein Ende, weil die Steelers das Spiel der NFL International Series in London gegen die Minnesota Vikings verlieren.

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Kansas City Chiefs (4-0) - New York Giants (0-4) 31:7 (0:0, 10:7, 7:0, 14:0)

QB: Alex Smith (24/41, 288 YDS, 3 TD, 2 INT) - Eli Manning (18/37, 217 YDS, 1 TD, 1 INT)

RB: Jamaal Charles (18 CAR, 65 YDS, 1 REC-TD) - David Wilson (13 CAR, 55 YDS)

WR: Dwayne Bowe (4 REC, 58 YDS, 1 TD) - Victor Cruz (10 REC, 164 YDS, 1 TD)

Vierte Niederlage im vierten Spiel - die Negativserie der New York Giants hält an. Dabei ließen Quarterback Eli Manning, der Passangriff und besonders Wide Receiver Victor Cruz ihr Können immer wieder aufblitzen. Letztlich war Mannings achte Interception in dieser Saison und drei Sacks aber zu viel. "Die Defense hat einige Turnovers herausgeholt, aber wir waren nicht in der Lage, damit etwas anzufangen. Wir spielen offensiv einfach nicht gut", gestand der 32-Jährige.

Trotz des Einsatzes der Giants war die weiße Weste der Chiefs nie in Gefahr, obwohl Alex Smith sich sogar eine Interception mehr leistete als sein Gegenüber und die Offense ein Fumble verlor. Es waren die ersten Turnover für Kansas City in dieser Saison. Die Fehler glich Dexter McCluster aber aus. Seinen Punt-Return beim Stand von 10:7 im dritten Viertel beendete er in der Endzone. So hatten die Chiefs seit dem 13. September 2010 keinen Touchdown mehr geschafft.

Minnesota Vikings (1-3) - Pittsburgh Steelers (0-4) 34:27 (10:7, 10:3, 14:7, 0:10)

QB: Matt Cassel (16/25, 248 YDS, 2 TD) - Ben Roethlisberger (36/51, 383 YDS, 1 TD, 1 INT)

RB: Adrian Peterson (23 CAR, 140 YDS, 2 TD) - Le'Veon Bell (16 CAR, 57 YDS, 2 TD)

WR: Greg Jennings (3 REC, 92 YDS, 2 TD) - Jerricho Cotchery (5 REC, 193 YDS, 1 TD)

Adrian Peterson? Zwei Touchdowns! Greg Jennings? Zwei Touchdowns! So einfach lautete das Erfolgsrezept der Vikings in London. Minnesotas Duo ist es zu verdanken, dass das Team von Leslie Frazier nicht mehr ohne Sieg ist. Davon kann Pittsburgh nur träumen. Die Steelers sind weiterhin auf der Suche nach einem Erfolgserlebnis und müssen angesichts von vier Pleiten in den ersten vier Partien den schlechtesten Saisonstart seit 1968 verdauen.

Zwar lieferte auch der Rekord-Champion und besonders deren Rookie-Running-Back Le'Veon Bell, der bei seinem ersten NFL-Auftritt gleich zwei Touchdowns verbuchte, beste Unterhaltung für das europäische Publikum im Wembley-Stadion. Gegen Jennings und Peterson war jedoch kein Kraut gewachsen. Der Neuzugang von den Packers war auch für das größte Highlight verantwortlich. Mit einem 70-Yard-Catch-and-Run im ersten Viertel legte er den Grundstein für den Erfolg.

Zwar kamen die Steelers im letzten Abschnitt noch mal heran. Defensive End Everson Griffen sorgte aber mit einem Sack gegen Steelers-Quarterback Ben Roethlisberger und dem dadurch resultierenden Fumble - ausgerechnet in aussichtsreicher Position an der Sechs-Yard-Linie der Vikings - für die endgültige Entscheidung.

Buffalo Bills (2-2) - Baltimore Ravens (2-2) 23:20 (6:0, 14:7, 3:7, 0:6)

QB: EJ Manuel (10/22, 167 YDS, 1 TD, 2 INT) - Joe Flacco (25/50, 347 YDS, 2 TD, 5 INT)

RB: Fred Jackson (16 CAR, 87 YDS, 1 TD) - Ray Rice (5 CAR, 17 YDS)

WR: Robert Woods (4 REC, 80 YDS, 1 TD) - Torrey Smith (5 REC, 166 YDS, 1 TD)

Null Interceptions hatte sich Joe Flacco vor dem Gastspiel bei den Buffalo Bills geleistet. Nach dem 20:23 und einem der schwärzesten Sonntage seiner Karriere stehen hinter dem Namen des Quarterbacks der Baltimore Ravens gleich fünf. Nicht nur Bills Rookie-Linebacker Kiko Alonso, auch Safety Aaron Williams war gleich zweimal am falschen Ende eines Flacco-Wurfs. Der Quarterback war trotz der Ballverluste jedoch die einzige Offensivwaffe Baltimores, weil die Running Backs Ray Rice und Bernard Pierce mit läppischen 24 Yards Raumgewinn von der Bills-Defensive komplett aus dem Spiel genommen wurden.

Dass das Spiel in Buffalo trotzdem erst in der letzten Minute mit Flaccos fünften Patzer entschieden war, müssen sich die Bills selbst zuschreiben: Sie konnten lediglich 13 Punkte nach den Turnovern verbuchen. Andererseits überzeugte erstmals auch die Ravens-Defense nicht: Nach nur 224 Yards Raumverlust durch Laufspielzüge in den ersten drei Spielen, leistete sich das Team gegen Buffalo 203 Yards in einem Spiel.

Detroit Lions (3-1) - Chicago Bears (3-1) 40:32 (3:3, 27:10, 7:3, 3:16)

QB: Matthew Stafford (23/35, 242 YDS, 1 TD, 1 INT) - Jay Cutler (27/47, 317 YDS, 2 TD, 3 INT)

RB: Reggie Bush (18 CAR, 138 YDS, 1 TD) - Matt Forte (14 CAR, 95 YDS, 1 TD)

WR: Calvin Johnson (4 REC, 44 YDS, 1 TD) - Alshon Jeffery (5 REC, 107 YDS, 1 TD)

Sechs Minuten besiegelten das Schicksal der Chicago Bears bei den Detroit Lions. In dieser Zeitspanne sorgte die Offensive um Quarterback Matthew Stafford für drei Touchdowns. Stafford hatte zunächst den eigenen Fumble in der gegnerischen Endzone in einen Touchdown verwandelt. Dann trug Glover Quinn den Ball nach einer bis zur Zwei-Yard-Linie der Bears. Calvin Johnson bedankte sich mit seinem Touchdown, ehe Running Back Reggie Bush seine 37 Yard lange Reise ebenfalls in sechs Punkte verwandelte. Das 9:10 war damit in ein 30:10 verwandelt.

Von diesen Schockminuten erholten sich die Bears erst, als es zu spät war. Cutlers Touchdown-Pässe auf Alshon Jeffrey und Brandon Marshall nebst Two-Point Conversions machte die Partie allerdings nur bis zum misslungenen Onside-Kick spannend. Cutler hatte das Schicksal der Bears durch seine eigenen Fehler jedoch bereits viel früher aus der Hand gegeben: Vier Ballverluste, dabei ein Fumble im dritten Viertel an der eigenen Endzone, den Lions-Verteidiger Nick Fairley dankbar zum Touchdown zurücktrug, sorgten für den Gleichstand der Bears mit den Lions in der NFC North.

Houston Texans (2-2) - Seattle Seahawks (4-0) 20:23 OT (0:3, 20:0, 0:3, 0:14, 0:3)

QB: Matt Schaub (31/49, 355 YDS, 2 TD, 2 INT) - Russell Wilson (12/23, 123 YDS, 0 TD, 1 INT)

RB: Arian Foster (27 CAR, 102 YDS, 1 REC-TD) - Marshawn Lynch (17 CAR, 98 YDS, 1 TD)

WR: Andre Johnson (9 REC, 110 YDS) - Doug Boldwin (3 REC, 39 YDS)

Die Defense der Seahawks hat wieder zugeschlagen. Erst zwang Seattle die Houston in die Overtime, dann blieben zwei Posessions der Texans ohne Erfolg. Steven Hauschka sicherte Seattle letzlich durch sein 45-Yard-Field-Goal die entscheidenden Punkte, durch die die Seahawks erstmals in der Franchise-Geschichte mit vier Siegen in die Saison gestartet sind. Mitgeholfen hatte Kareem Jackson: Der Defensive Back wurde für Unnecessary Roughness bestraft und brachte Seattle damit überhaupt erst in die Nähe der Field-Goal-Reichweite.

Obwohl Andrew Luck weit weniger Raumgewinn warf, reichten selbst 355 Passing-Yards und zwei Touchdowns von Matt Schaub für Houston letztlich nicht zum zweiten Heimsieg im Reliant Stadium in dieser Saison. Der Texans-Quarterback leistete sich zudem im 4. Viertel die entscheidende Interception. Cornerback Richard Sherman fing den Pass auf Tight End Owen Wilson und glich mit dem 58-Yards-Return zum 20:20 aus. Zudem verloren die Texans Linebacker Brian Cushing, der sich eine Gehirnerschütterung zuzog.

Jacksonville Jaguars (0-4) - Indianapolis Colts (3-1) 3:37 (3:0, 0:20, 0:14, 0:3)

QB: Blaine Gabbert (17/32, 179 YDS, 0 TD, 3 INT) - Andrew Luck (22/36, 260 YDS, 2 TD, 1 INT)

RB: Maurice Jones-Drew (13 CAR, 23 YDS) - Trent Richardson (20 CAR, 60 YDS, 1 TD)

WR: Cecil Shorts III (7 REC, 61 YDS) - Reggie Wayne (5 REC, 100 YDS, 1 TD)

Nachdem sich vor zwei Wochen bereits ein TV-Sender für die Ausstrahlung eines Spieles der Jacksonville Jaguars entschuldigte, dürfte nach dem 3:37 gegen die Indianapolis Colts eine Entschuldigung der NFL selbst bevorstehen. Die Fans der Jaguars erhielten dabei von Colts-Quarterback Andrew Luck Anschauungsunterricht, wie ein Erstrunden-Pick im NFL-Draft spielen sollte.

Die ohnehin spärlich besetzten Zuschauerreihen leerten sich dabei spätestens zum Ende des dritten Viertels: Nachdem Luck zunächst seinen sträflich freistehenden Tight End Coby Fleener bedient hatte, war in der nächsten Angriffsserie Wide Receiver Reggie Wayne das Ziel. In derselben Zeitspanne hatte es Lucks Gegenüber Blaine Gabbert seinen Kritikern einfach gemacht, indem er gleich in drei Serien zu Boden gerissen wurde und sein Team zum punten gezwungen hatte.

Galgenhumor zeigte dagegen ein Pilot eines Propellerflugzeugs, der per Banner die Frage stellte: "Warum es nicht mit Tim Tebow versuchen?" Der derzeit arbeitslose und in der NFL umstrittene Tebow, im College bei den Florida Gators gefeierter Star, soll nach dem Willen einiger Jacksonville Fans zu den Jaguars geholt werden. Ein Statement für seinen eigenen Verbleib lieferte Gabbert gegen die Colts jedenfalls nicht ab.

Tampa Bay Buccaneers (0-4) - Arizona Cardinals (2-2) 10:13 (7:0, 3:0, 0:0, 0:13)

QB: Mike Glennon (24/43, 193 YDS, 1 TD, 2 INT) - Carson Palmer (21/38, 248 YDS, 1 TD, 2 INT)

RB: Doug Martin (27 CAR, 45 YDS) - Rashard Mendenhall (12 CAR, 21 YDS)

WR: Mike Williams (4 REC, 38 YDS, 1 TD) - Larry Fitzgerald (6 REC, 68 YDS, 1 TD)

Es sah nach einem gelungenen Debüt für Tampa Bays Rookie-Quarterback Mike Glennon aus, dem Coach Greg Schiano den Starting Job unter der Woche übergeben hatte. Der 23-Jährige hatte einen Touchdown geworfen und befand sich dank der ordentlichen Bucs-Defensive nach 49 Spielminuten auf dem Weg zu einem Zu-Null-Sieg und damit dem ersten Bucs-Erfolg.

Ein Field Goal von Arizona-Kicker Jay Feely brachte die Verteidigung erstmals zum Wanken, für richtiges Ungemach sorgte jedoch Glennons Gegenüber Carson Palmer nach der ersten Interception des jungen Kollegen. Der Cardinals-Quarterback fackelte nicht lange, sein Wide Receiver Larry Fitzgerald konnte sich endlich entscheidend von Cornerback Darrelle Revis absetzen und sorgte für den Ausgleich. Jay Feely kickte anschließend den 13:10-Endstand, den Glennon selbst mit seiner zweiten Interception des Tages besiegelte.

Cleveland Browns (2-2) - Cincinnati Bengals (2-2) 17:6 (7:0, 0:3, 3:3, 7:0)

QB: Brian Hoyer (25/38, 269 YDS, 2 TD) - Andy Dalton (23/42, 206 YDS, 0 TD, 1 INT)

RB: Willis McGahee (15 CAR, 46 YDS) - Giovani Bernard (10 CAR, 37 YDS)

WR: Josh Gordon (4 REC, 21 YDS) - A.J. Green (7 REC, 51 YDS)

Als kleines Kind hat sich Brian Hoyer genau das vorgestellt: Seine geliebten Browns zum Sieg zu führen. Nun hat sich der Quarterback diesen Traum erfüllt. Vor 70.000 frenetischen Fans wurde er bei seinem ersten NFL-Start im heimischen FirstEnergy Stadium mit zwei TD-Pässen zum Hometown Hero.

"Es ist unglaublich, vor diesen Leuten zu spielen. Ich bin 15 Minuten vom Stadion entfernt aufgewachsen", so Hoyer, der zum zweiten Mal in Folge den verletzten Starting-QB Brandon Weeden ersetzte.

Bereits in der Vorwoche behielt er in der Endphase gegen Minnesota die Nerven. Auch diesmal fiel die Entscheidung gegen die Bengals erst knapp fünf Minuten vor dem Ende. Mit einem 1-Yard-Pass auf Chris Ogbonnaya machte Hoyer den Deckel auf die Partie und ließ sich im Anschluss ausgelassen feiern.

Allerdings trugen auch die Bengals ihren Teil zu diesem Happy End bei. Cincinnati war in der Offense schlicht nicht existent. Neben einem enttäuschenden Andy Dalton kam auch das Running Game nie auf Touren (nur 63 Rushing Yards). Auch Wide Receiver A.J. Green machte gegen Cornerback Joe Haden kaum einen Stich.

Seite 2: Die Spiele aus der Nacht

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