NFL

Seahawks zerstören 49ers - Peyton schlägt Eli

Von Henning Schulz
Marshawn Lynch schenkte dem Super-Bowl-Finalisten San Francisco drei Touchdowns ein
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Kansas City Chiefs (2-0) - Dallas Cowboys (1-1) 17:16 (7:10, 0:0, 7:3, 3:3)

QB: Alex Smith (21/36, 223 YDS, 57 Rush-YDS, 2 TD) - Tony Romo (30/42, 298 YDS, 1 TD, 1 FUM)

RB: Jamaal Charles (16 CAR, 55 YDS) - DeMarco Murray (12 CAR, 25 YDS)

WR: Dwayne Bowe (4 REC, 56 YDS, 1 TD) - Dez Bryant (9 REC, 141 YDS, 1 TD)

Zum ersten Mal seit Jahren spielen die Chiefs nahezu fehlerfrei und das Ergebnis ist ein überraschender Saisonstart mit zwei Siegen, womit sie die Gesamtanzahl der Erfolge in der vergangenen Saison bereits erreicht haben. Erst zum zweiten Mal seit 2005 konnten die beiden ersten Saisonspiele gewonnen werden.

Quarterback Alex Smith lieferte erneut genau das, was Headcoach Andy Reid von ihm verlangt - nämlich ein sehr sicheres Spiel ohne grobe Fehler. Die Chiefs produzierten in den beiden ersten Saisonspielen nicht einen einzigen Turnover und kassierten nur einen Touchdown.

Ganz in rot gekleidet, mit der Tradition der weißen Hosen brechend und einen Neuanfang symbolisierend, zeigte Kansas City von Beginn an, dass es in diesem Jahr nicht so leicht zu schlagen ist. Cowboys-Quarterback Tony Romo und Wide Receiver Dez Bryant kamen zwar auf sehr ordentliche Statistiken, das Laufspiel der Gäste funktionierte allerdings überhaupt nicht. Am Ende standen ernüchternde 37 Yards für die Texander zu Buche, die sich das Leben mit zwei Fumbles im dritten Viertel zusätzlich selber schwer machten.

Indianapolis Colts (1-1) - Miami Dolphins (2-0) 20:24 (3:14, 14:3, 3:7, 0:0)

QB: Andrew Luck (25/43, 321 YDS, 1 TD, 1 INT, 1 FUM) - Ryan Tannehill (23/34, 319 YDS, 1 TD, 3 FUM)

RB: Ahmad Bradshaw (15 CAR, 65 YDS, 1 TD) - Lamar Miller (14 CAR, 69 YDS, 1 TD)

WR: T.Y. Hilton (6 REC, 124 YDS) - Mike Wallace (9 REC, 115 YDS, 1 TD)

Schon einige Male hatte Colts-Quarterback Andrew Luck mit einem späten erfolgreichen Drive sein Team aus einem Rückstand noch auf die Siegerstraße gebracht. Doch die Defensive der Miami Dolphins hielt diesem Ansturm statt. Diesmal warf Luck zunächst drei Fehlpässe, bevor er beim vierten Down einen Sack hinnehmen musste, der es den Dolphins ermöglichte, die Uhr herunterzuspielen. Für die Colts war es die erste Heimniederlage seit einem Jahr und erst die zweite in der NFL-Karriere des Andrew Luck.

Die Dolphins hingegen sind nun mit zwei Auswärtssiegen in Folge in die Saison gestartet, nachdem es in der Vorsaison in fremden Stadien noch eine Bilanz von 2:6 gegeben hatte. Erst zum zweiten Mal seit 2004 startete Miami mit 2:0-Siegen in die Saison. Quarterback Ryan Tannehill zeigte eine solide Partie, warf 319 Yards für einen Touchdown, musste allerdings fünf Sacks hinnehmen.

Nach dem Sieg über die Browns hatte sich Dolphins-Wide Receiver Mike Wallace noch beschwert, er hätte den Ball zu selten bekommen. Dieser Streit wird zu den Akten gelegt werden können: Wallace fing neun Pässe für 115 Yards und einen Touchdown.

Green Bay Packers (1-1) - Washington Redskins (0-2) 38:20 (10:0, 14:0, 14:7, 0:13)

QB: Aaron Rodgers (34/42, 480 YDS, 4 TD) - Robert Griffin III (26/40, 320 YDS, 3 TD, 1 INT)

RB: James Starks (20 CAR, 132 YDS, 1 TD) - Alfred Morris (13 CAR, 107 YDS)

WR: James Jones (11 REC, 178 YDS) - Pierre Garcon (8 REC, 143 YDS, 1 TD)

Hatte man sich vor dem Spiel der beiden mit einer Niederlage gestarteten Teams noch die Frage gestellt, wer wohl das Duell der beiden Quarterbacks Aaron Rodgers und Robert Griffin III für sich entscheiden würde, so war die Antwort darauf schnell gefunden.

Bereits zur Pause hatte der Packers-Quarterback den Zweikampf und auch das Spiel klar für sich entschieden. 335 Yards und drei Touchdowns konnte er in diesem Zeitraum bereits verbuchen und Green Bay mit 24:0 in Führung bringen. Rodgers war auf Kurs, sich in die NFL-Geschichtsbücher zu spielen.

Dass es damit am Ende doch nicht klappte, lag zu großem Teil an den Redskins, die sich im zweiten Durchgang deutlich verbessert zeigten und Green Bay nicht mehr so viel Angriffszeit überließen. Immerhin schaffte Rodgers mit 480 geworfenen Yards seinen persönlichen Karriererekord. Griffin III konnte seinte katastophalen Statistiken aus der ersten Halbzeit etwas aufhübschen, wodurch die Niederlage für Washington am Ende nicht mehr ganz so niederschmetternd aussah.

Baltimore Ravens (1-1) - Cleveland Browns (0-2) 14:6 (0:3, 0:3, 7:0, 7:0)

QB: Joe Flacco (22/33, 211 YDS, 1 TD) - Brandon Weeden (21/33, 227 YDS)

RB: Bernard Pierce (19 CAR, 57 YDS, 1 TD) - Trent Richardson (18 CAR, 58 YDS)

WR: Torrey Smith (7 REC, 85 YDS) - Jordan Cameron (5 REC, 95 YDS)

Nach dem Debakel bei den Denver Broncos zum Saisonauftakt hatte man sich in Baltimore auf den Saison-Heimauftakt gefreut, schließlich kam mit den Cleveland Brows doch ein vermeintlicher Selbstgänger als Gast zu den Ravens.

Doch es schien als sei der Champion der vergangenen Saison durch das Hochziehen der Super Bowl-Fahne vor der Partie wie gelähmt. Die Browns erspielten sich zur Pause eine 6:0-Führung und im Stadion herrschte gruseliges Schweigen.

Vielleicht war auch Ravens-Quarterback Joe Flacco durch die Geburt seines zweiten Sohnes anderthalb Stunden vor dem Spiel so abgelenkt, dass ihm heute kaum etwas gelingen wollte. Erst nach der Pause konnten die Gastgeber die Verkrampfung ablegen und das Spiel mit zwei Touchdowns noch für sich entscheiden.

Zu allem Überfluß musste auch noch Baltimores Running Back Ray Rice zu Beginn des Schlussviertels humpelnd das Spielfeld verlassen und konnte nicht mehr eingesetzt werden. Für die Ravens war es der elfte Sieg in Serie gegen die Browns, was derzeit die längste NFL-Siegesserie eines Teams gegen ein anderes beduetet.

Buffalo Bills (1-1) - Carolina Panthers (0-2) 24:23 (0:0, 3:7, 11:7, 10:9)

QB: E.J. Manuel (27/39, 296 YDS, 1 TD, 1 INT, 1 FUM) - Cam Newton (21/38, 229 YDS, 2 TD, 1 INT)

RB: C.J. Spiller (16 CAR, 103 YDS) - DeAngelo Williams (22 CAR, 85 YDS)

WR: Steve Johnson (8 REC, 111 YDS, 1 TD) - Greg Olsen (7 REC, 84 YDS, 1 TD)

Nach dem starken Auftakt mit der Beinahe-Sensation bei den New England Patriots konnten die Buffalo Bills am zweiten NFL-Spieltag an ihre Leistung anknüpfen und den verdienten ersten Saisonsieg feiern. Und auch diese Partie wurde erst in den letzten Sekunden entschieden. Bills-Rookie-Quarterback EJ Manuel bewies erneut, dass er zumindest die Nerven für die NFL hat und warf zwei Sekunden vor dem Ende einen Zwei-Yard-Touchdown-Pass auf seinen Wide Receiver Steve Johnson.

Damit krönte der Erstrunden-Pick der Bills einen letzten Drive, in dem er mit neun Spielzügen 80 Yards überwunden hatte, von denen er selber 51 mit sechs Pässen warf. Unglücksrabe für die Panthers war Linebacker Luke Kuechly, der sich 14 Sekunden vor dem Ende eine Pass Interference einhandelte und so Manuel erst in die sehr gute Ausgangsposition brachte.

Carolina hingegen kassierte erneut eine knappe Niederlage und verschlechterte seine Bilanz auf 2:14 in den etwas mehr als zwei Spielzeiten unter Headcoach Ron Rivera, wenn das Spiel mit weniger als sieben Punkten entschieden wird.

Chicago Bears (2-0) - Minnesota Vikings (0-2) 31:30 (14:7, 10:14, 0:3, 7:6)

QB: Jay Cutler (28/39, 290 YDS, 3 TD, 2 INT, 1 FUM) - Christian Ponder (16/30, 227 YDS, 1 TD, 1 INT)

RB: Matt Forte (19 CAR, 90 YDS, 71 Rush-YDS) - Adrian Peterson (26 CAR, 100 YDS)

WR: Brandon Marshall (7 REC, 113 YDS, 1 TD) - Greg Jennings (5 REC, 84 YDS)

Erst zehn Sekunden vor Schluss sorgte Jay Cutler mit seinem 16-Yard-Pass auf seinen Tight End Martellus Bennett für den entscheidenden Touchdown der Bears. Zuvor war das Spiel wie so viele an diesem denkwürdigen NFL-Spieltag hin- und hergegangen und kein Team hatte sich entscheidend absetzen können.

Bereits im ersten Saisonspiel gegen Cincinnati hatte Cutler einen Elf-Punkte-Rückstand der Bears noch in einen Sieg ummünzen können. Diesmal übernahm er 3:15 Minuten vor dem Ende an der eigenen 34-Yard-Linie und führte sein Team noch zum Sieg.

Davor hatte der Bears-Quarterback aber nicht seinen besten Tag gehabt, warf zwei Interceptions und verlor nach einem Sack den Ball, den Brian Robison für 61 Yards in die Endzone Chicagos zurücktrug. Dies wird ihm aber am Ende herzlich egal sein, ist Chicago doch mit zwei Siegen in die Saison gestartet. Minnesota erwies sich als überraschend starker Gegner, der - auch wenn noch ohne Saisonsieg - in dieser Spielzeit so manchem Team Probleme bereiten wird.

Houston Texans (2-0) - Tennessee Titans (1-1) 30:24 OT (7:7, 0:3, 7:0, 10:14, 6:0)

QB: Matt Schaub (26/48, 298 YDS, 3 TD, 2 INT) - Jake Locker (17/30, 148 YDS, 2 TD, 1 FUM)

RB: Arian Foster (19 CAR, 79 YDS, 1 TD) - Chris Johnson (25 CAR, 96 YDS)

WR: DeAndre Hopkins (7 REC, 117 YDS, 1 TD) - Kendall Wright (7 REC, 54 YDS, 1 TD)

Besser als die Cowboys machten es die texanischen Rivalen aus Houston. Wobei auch die hoch gehandelten Texans sich erst spät in der Verlängerung gegen die Tennessee Titans durchsetzen konnten. Ein 1-Yard-Lauf von Star-Running Back Arian Foster mit erfolgreicher 2-Point-Conversion hatte Houston erst 1:53 Minuten vor dem Ende den Ausgleich ermöglicht. In der Overtime war es dann Rookie-Wide Receiver DeAndre Hopkins, der den entscheidenden 3-Yard-Pass von Quarterback Matt Schaub fangen konnte.

Houston erzielte insgesamt 452 Yards, entschied alle wichtigen Statistiken für sich und profitierte immer wieder vom desaströsen Angriffsspiel der Titans, die insgesamt neun Strafen für 70 Yards kassierten. Zu selten konnten die Texans ihre Angriffe wirklich erfolgreich zu Ende spielen. Zudem warf Matt Schaub den Ball zweimal zum Gegner, was dieser zu einem Touchdown und einem Fieldgoal nutzen konnte.

Der NFL-Spielplan