NFL

Hernandez wegen Mordes angeklagt

Von Stefan Petri
Aaron Hernandez wird verdächtigt im Juni einen seiner Freunde erschossen zu haben
© getty

Aaron Hernandez, bis vor kurzem noch gefeierter Tight End der New England Patriots, ist von einer Grand Jury des vorsätzlichen Mordes angeklagt worden. Der 23-Jährige wird verdächtigt, im Juni einen seiner Freunde erschossen zu haben. Tim Tebow muss um seinen Platz bei den Pats zittern, die Buccaneers und Redskins-Quarterback RGIII haben ebenfalls Ärger. Und dann ist da noch der Kongress, der der NFL ganz genau auf die Finger schaut.

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Schlinge um Hernandez zieht sich zu: Bisher wurde Aaron Hernandez unter dringendem Mordverdacht ohne Kaution festgehalten. Jetzt steht fest: Der Tight End wird wegen vorsätzlichen Mordes und illegalen Waffenbesitzes angeklagt und muss sich vor einer Jury verteidigen. Hernandez soll Mitte Juni einen Freund in der Nähe seines Hauses erschossen haben und wurde am 26. Juni festgenommen. Wenige Stunden später entließen ihn die Patriots aus dem Team, ihm droht eine lebenslängliche Haftstrafe.

Hernandez könnte zudem in zwei weitere Fälle verwickelt sein. Im Juli des letzten Jahres wurden zwei Männer in Boston erschossen, der Ex-Footballer, der seinen Vertrag 2012 für 40 Millionen Dollar verlängert hatte, gilt als Verdächtiger. Außerdem soll er im Februar einen Mann in einem Strip Club angeschossen hatten, der daraufhin ein Auge verlor.

Tebow muss um Kaderplatz zittern: Beim 9:40 gegen die Detroit Lions in der Nacht auf Freitag bekamen die Patriots so richtig auf die Mütze. Interessanter als das Ergebnis des Preseason-Games könnten aber die Folgen für Tim Tebow sein. Der Quarterback, der wie kaum ein anderer die Gemüter der Fans spaltet, kam nämlich keine Sekunde lang zum Einsatz.

Superstar Tom Brady spielte die komplette Erste Hälfte, danach kam nur noch Ersatz-QB Ryan Mallett zum Einsatz. Das bedeutet, dass Tebow sich nur noch in der vierten und letzten Preseason-Partie am 29. August gegen die New York Giants empfehlen kann, bevor die gefürchteten Cuts anstehen: Am 31. August muss der Kader auf 53 Spieler verkleinert werden, momentan haben die Pats 84 Spieler in Uniform.

"Man bereitet sich einfach auf das Spiel vor und ist bereit, wenn man gebraucht wird. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen", erklärte Tebow nach der Partie. Coach Bill Belichick lieferte keine Begründung für seine Entscheidung.

Geldstrafe für RG III: Der Quarterback der Washington Redskins wurde von der NFL mit einer Strafe von 10.000 Dollar bedacht. Grund: Vor der Partie am Montag gegen die Pittsburgh Steelers machte sich Robert Griffin III, dessen Jersey die höchsten Verkaufszahlen überhaupt aufweist, mit einem "Operation Patience" T-Shirt warm. Damit verstieß er gegen die Regeln der Liga, die nur offizielle NFL-Gear erlaubt.

Bei dem Shirt handelt es sich wohl um eine Anspielung auf den vermeintlichen Krach zwischen RGIII und seinem Chefcoach Mike Shanahan. Diverse Medien hatten über ein gestörtes Verhältnis zwischen den beiden berichtet, nachdem Shanahan seinen Star in der Vorbereitung mehr in Watte gepackt hatte als diesem lieb ist. Nach seiner Knie-Operation im Januar befindet sich der "Rookie des Jahres 2012" nun aber wieder auf dem Vormarsch, ein Einsatz im Eröffnungsspiel gegen die Philadelphia Eagles ist möglich.

Buccaneers kämpfen gegen Infektion: Die Franchise aus Tampa Bay hat laut "ESPN" ihr komplettes Trainingszentrum desinfizieren müssen. Grund ist eine Staphylokokkeninfektion bei mehreren Spielern. Das MRSA-Bakterium, das gegen herkömmliche Antibiotika resistent ist, wurde bei Guard Carl Nicks gefunden, Kicker Lawrence Tynes muss sich sogar an einem infizierten Zeh operieren lassen.

"Wir haben eine Firma kommen lassen, die im Trainingsgebäude eine Atombombe gezündet hat", scherzte GM Mark Dominik. "Das war eine Vorsichtsmaßnahme, aber wir wollten das nicht auf die leichte Schulter nehmen." Für Tynes hat das Team Rian Lindell verpflichtet.

Immer noch keine Tests auf Wachstumshormone: Doping ist beim American Football wohl allgegenwärtig, die Tests hinken aber hinterher: Die Spielergewerkschaft der NFL "hält einen Dopingtest auf Wachstumshormone als Geisel", sagte ein führender demokratischer Politiker am Donnerstag. Er drohte damit, dass sich der Kongress einschalten könnte.

Eigentlich wurde eine prinzipielle Einigung über solche Tests schon 2011 erzielt. Jetzt ergehen sich die Verantwortlichen beider Seiten in gegenseitigen Schuldzuweisungen. "Diese Tests weiterhin abzublocken wird den Kongress mehr oder weniger zum Eingreifen zwingen, und das will niemand", so Elijah Cummings aus Maryland. Adolpho Birch, Senior Vice President der NFL, will die Hoffnung aber noch nicht aufgeben: "Es gibt noch eine Chance, dass es in dieser Saison klappt." Das habe er aber auch schon im Oktober 2011 gesagt.

Der NFL-Spielplan 2013/2014 im Überblick