NFL

Was ist mit der Packers-Offense los?

Von SPOX
Aaron Rodgers hat in dieser Saison erst 3 Touchdown-Pässe geworfen
© Getty

Auf geht's ins vierte NFL-Wochenende (So., 19 Uhr im LIVESCORE und auf ESPN America). Aaron Rodgers' Green Bay Packers treffen auf Drew Brees' New Orleans Saints. Beide Superstar-Quarterbacks bleiben bislang weit hinter ihren gewohnten Stats zurück. In Philly kommt es zum NFC-East-Showdown zwischen den Eagles und Giants. Die New England Patriots stehen in Buffalo unter Druck. Drei Teams wollen weiter ungeschlagen bleiben. Und in St. Louis beeindruckt "Greg the Leg".

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Game of the Week: Green Bay Packers - New Orleans Saints (So., 22.25 Uhr)

Die 1-2-Packers empfangen die 0-3-Saints. Das hört sich nicht nur völlig komisch an, das hätte vor Saisonstart wohl niemand für möglich gehalten. Okay, während die Saints die Schuld für ihren 0-3-Start (sonst sind nur noch die Browns ohne Sieg!) nur bei sich selbst suchen müssen, würden die Packers ohne die Monday-Night-Referee-Schande von Seattle (Stichwort: Inaccurate Reception) jetzt bei einer 2-1-Bilanz halten.

Aber: Unabhängig davon ist es nicht von der Hand zu weisen, dass die so potente Packers-Offense bislang so überhaupt nicht ins Rollen gekommen ist. In drei Spielen hat Green Bay nur vier Touchdowns zustande gebracht. Aaron Rodgers ist weit weg von seinen MVP-Zahlen aus dem Vorjahr.

3 Touchdown-Pässen stehen aktuell 2 Interceptions gegenüber. Zum Vergleich: In der letzten Saison hatte er zum gleichen Zeitpunkt schon 8 TD-Pässe bei nur 1 Interception auf dem Konto. Seine Passing-Yards pro Spiel sind auch stark zurückgegangen (nur 248,3 in den ersten drei Spielen). Ein Grund: Protection. In der ersten Halbzeit wurde Rodgers in Seattle wahnsinnige achtmal gesacked.

Aber auch Brees (7 TD, 5 INT) ist weit von seinen Stats aus der letzten Saison entfernt. Er bringt vor allem aktuell nur 54,7 Prozent seiner Pässe an den Mann. Für einen Superstar-Quarterback wird es nach dem Showdown im Lambeau Field noch ungemütlicher. Entweder die Saints sind 0-4 und die Saison wird weiter zum Desaster, oder die Packers sind 1-3. In der letzten Saison verloren beide Teams 4 Spiele - zusammen!

Another Game of the Week: Philadelphia Eagles - New York Giants (Mo., 2.20 Uhr)

Es ist mal wieder Zeit für einen NFC-East-Kracher in Philly. Die Giants machten bei ihrem letzten Auftritt in Carolina einen famosen Eindruck, die Eagles waren dagegen in der letzten Woche bei der Pleite in Arizona unterirdisch schlecht.

Gut für Philly: Die Eagles sehen gegen die Giants traditionell gut aus. Sechs der letzten sieben Regular-Season-Duelle hat Philadelphia gewonnen. Sogar mit Vince Young als Starting-QB setzten sich die Eagles gegen das Coughlin-Team durch.

Schlecht für Philly: Die Turnover-Problematik (12 TO in 3 Spielen) bleibt. Die ersten beiden Spiele gewannen die Eagles trotz ihrer Ballverluste fast auf wundersame Weise trotzdem, aber klar ist auch, dass es auf Dauer nicht so weitergehen kann. QB Michael Vick muss viel zu viele Hits einstecken. Pro Spiel leistet er sich bislang 3 Turnover. Es wird schon darüber spekuliert, wie lange Head Coach Andy Reid noch an Vick festhält.

Upset Alert of the Week: St. Louis Rams - Seattle Seahawks (So., 19 Uhr)

Auf den ersten Blick spricht fast alles für die Seahawks. Seattle hat eine überragende Defense und gibt aktuell die wenigsten Punkte (13) in der NFL ab. Vor allem die Secondary verdient das Prädikat Extraklasse.

Es erscheint fraglich, wie die wenig furchterregende Rams-Offense um den unter mangelnder Protection leidenden Sam Bradford da was ausrichten soll. Aber: Head Coach Jeff Fisher hat die Mentalität der Rams komplett geändert. St. Louis spielt zuhause und könnte auf ein Seahawks-Team treffen, das nach dem emotionalen Monday-Night-Sieg etwas ausgelaugt sein könnte.

Seattle muss vor allem auf Danny Amendola aufpassen. Der Wide Receiver hat schon 25 Catches (Rang 2 in der NFL) und 296 Yards (Rang 3) auf dem Konto. Auch eine Waffe für die Rams: Rookie-Kicker Greg Zuerlein, der bislang absolut beeindruckend war. Spitzname: Greg the Leg.

Statement Game of the Week: Buffalo Bills-New England Patriots (So., 19 Uhr)

Die Patriots stehen bei einer Bilanz von 1-2. Zum ersten Mal seit 2001! Wenn New England auch in Buffalo verliert, hätten sie zum ersten Mal seit einem 4-Spiele-Losing Streak 2002 drei Spiele in Serie verloren. Und sie hätten nach vier Spielen so viele Spiele verloren wie in der gesamten letzten Regular Season.

Die Patriots haben zwei ganz bittere Pleiten hinter sich. Gegen Arizona vergeigte Kicker Stephen Gostkowski den Sieg, in Baltimore verspielten die Pats einen Vorsprung und verloren in letzter Sekunde durch ein Field Goal der Ravens. Eins ist klar: Tom Brady und die Patriots werden bereit sein und eine Antwort geben wollen. Und: 21 der letzten 23 Spiele haben sie gegen die Bills gewonnen.

Number of the Week: 3

Nach drei Wochen gibt es in der NFL noch drei ungeschlagene Teams. Die Atlanta Falcons, Arizona Cardinals und Houston Texans. Und alle drei Teams dürften auch in dieser Woche ihre perfekte Bilanz ausbauen.

Die Falcons empfangen die Carolina Panthers. Während Matt Ryan absolut on fire ist (bestes Passer-Rating der NFL), hat Cam Newton aktuell riesige Probleme (nur 2 TD-Pässe). Da wird für Carolina kaum was zu holen sein.

Dass die Cardinals for real sind, werden sie auch gegen die Dolphins zeigen. Angeführt von einer überragenden Defense (schon 12 Sacks) hat Arizona den besten Saisonstart seit 38 Jahren hingelegt. Die Cardinals haben insgesamt 10 der letzten 12 Spiele gewonnen, die Heim-Siegesserie steht bei 7 Spielen.

Auch die Texans (Markenzeichen: Top-Defense+Top-Running-Game) sollten ihre Bilanz mit einem Heimsieg gegen die Tennessee Titans auf 4-0 stellen. Gut möglich, dass sie dann in der AFC South schon jetzt drei Spiele Vorsprung haben. Den Division-Title kann man Houston im Prinzip jetzt schon geben.

Injury of the Week: Darrelle Revis

Der Kreuzbandriss von Superstar-Cornerback Darrelle Revis ist weiterhin das Gesprächsthema bei den New York Jets. Vor dem schwierigen Heimspiel gegen die San Francisco 49ers gab Head Coach Rex Ryan bekannt, dass man Revis noch nicht auf die Injured/Reserved-List setzen wird.

"Wenn es eine 0,0002 Prozent große Chance gibt, dass er im Super Bowl wieder spielen könnte, warum sollte man ihm diese Option nehmen?", so Ryan. Problem: Ohne Revis werden die J-E-T-S mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht im Super Bowl stehen.

Schon die Playoffs scheinen ohne Revis unrealistisch. So wichtig ist er für sein Team. Wenn Revis in den letzten zwei Jahren auf dem Feld stand, haben die gegnerischen QBs 62,5 Prozent ihrer Pässe an den Mann gebracht (7,9 YDS pro Versuch, keine Interception). Stand Revis auf dem Feld, sehen die Zahlen ganz anders aus (54,1 Prozent Completions, 5,4 YDS pro Versuch).

Die Situation ist nach dem Revis-Ausfall bei den Jets so schlimm, dass RB Joe McKnight widerwillig von der Offense zur Defense "getradet" wurde und sich als CB versuchen muss...

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