NFL

Tebowing war gestern...

Von SPOX
Robert Griffin III lieferte in der Vorwoche ein starkes NFL-Debüt ab
© Getty

Nach seinem starken Debüt will Robert Griffin III auch das zweite NFL-Wochenende (So., 19 Uhr im LIVESCORE und auf ESPN America) rocken. Eine Jubelpose ist bereits für ihn reserviert. In Atlanta steht der No-Huddle-Bowl an und Tim Tebow ist mittlerweile gefundenes Fressen für Satirezeitschriften. Außerdem: der Handshake of Doom.

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Game of the Week: Atlanta Falcons - Denver Broncos (Die., 2.30 Uhr)

Monday Night Game, und was für eines! In den amerikanischen Medien ist schon vom No-Huddle-Bowl die Rede. Woher diese Bezeichnung kommt? Ganz einfach: Sowohl Peyton Manning als auch Matt Ryan können im Eiltempo ein Offensiv-Feuerwerk abbrennen. Eigentlich deutet alles auf einen Shootout hin.

"In Sachen No-Huddle-Offense ist keiner besser als Peyton. Es macht einfach Spaß, ihm zuzuschauen", gibt sich der Falcons-Quarterback im Vorfeld demütig.

Das braucht er aber eigentlich gar nicht. Kurz zur Erinnerung: In der Vorwoche zerstörte Ryan Kansas City mit 299 Yards und drei Touchdown-Pässen. Comebacker Manning war im Duell mit den Steelers nur unwesentlich schlechter (253 Yards, 2 TD).

Der elffache Pro Bowler wird im zweiten Spiel nach seiner Rückkehr erneut unter besonderer Beobachtung stehen. Bei den Broncos-Fans ist Manning dagegen schon jetzt der neue Volksheld und inspiriert die Anhänger, Gedichte über den Quarterback zu schreiben. Kostprobe aus der "Denver Post" gefällig?

In the humble city of Denver

The people are cheerful and glad

That their storied football team

Finally isn't so bad

Go Peyton! Win the football game!

Go Peyton! Play with all your soul!

Go Peyton! Throw it down the field!

Go Peyton! Win the Super Bowl!

Deja Vu of the Week: Pittsburgh Steelers - New York Jets (So., 22.25 Uhr)

Als Tim Tebow in den letztjährigen Playoffs die Steelers mit einem 80-Yards-TD-Pass in der Overtime eliminierte, war der Höhepunkt der Tebow-Mania erreicht.

Das ist mittlerweile acht Monate her. Am Sonntagabend geht es für Tebow erneut gegen Pittsburgh - doch die Vorzeichen haben sich deutlich verändert. Der 25-Jährige trägt inzwischen das Trikot der Jets und fristet - bis auf wenige Ausnahmen - bislang ein Backup-Dasein.

Dass er trotzdem noch für die eine oder andere nicht ernst gemeinte Schlagzeile gut ist, bewies die Satirezeitschrift "The Onion", die nach dem Auftakterfolg der Gang Green titelte: "Tim Tebow führt die Jets mit 11 Rushing Yards zum 48:28-Sieg gegen die Bills."

Gegen die Steelers dürfte Rex Ryan erneut auf Mark Sanchez setzen, auch wenn Pittsburghs Coach Mike Tomlin von Tebow zuletzt als "begabtem Quarterback" sprach. Ein Schelm, wer Böses denkt.

Handshake of the Week: Jim Harbaugh vs. Jim Schwartz

Die Szene der Jims aus dem letzten Jahr hat wohl jeder 49ers- und Lions-Fans noch vor Augen. Harbaugh freute sich im Oktober 2011 über den 25:19-Erfolg überschwänglich, schüttelte seinem Gegenüber Schwartz die Hand, klopfte ihm auf den Rücken und zog weiter.

So weit, so gut. Eigentlich. Denn der Lions-Coach rannte Harbaugh danach wie von der Tarantel gestochen hinterher und gab ihm im Kabinentunnel noch ein paar nette Worte mit.

Ob man dem Unterlegenen einen Sieg so unter die Nase reiben muss, ist die eine Sache. Doch angeblich hat der Niners-Coach Schwartz auch noch etwas Unfeines ins Gesicht gemurmelt. Das soll laut Schwartz der Auslöser für die folgende Rudelbildung gewesen sein.

Nur das Einschreiten von einigen Spielern hat damals wohl einen Faustkampf verhindert. Nun kommt es also zum Wiedersehen - inklusive Handshake?

Hype of the Week: Robert Griffin III

RG3 hatte wohl den besten Saisonauftakt von allen NFL-Spielern. Der Redskins-Quarterback legte gegen die Saints los wie die Feuerwehr und stellte mit zwei Tochdowns bei keiner Interception und mehr als 300 geworfenen Yards einen neuen Rookie-Rekord auf.

Ein One-Hit-Wonder? Wohl kaum. Trotzdem muss Griffin gegen St. Louis die Leistung bestätigen. Rams-Coach Jeff Fisher ahnt bereits, mit was er sich bei seinem Heim-Debüt herumschlagen muss: "Wir werden alle Hände voll mit ihm zu tun haben."

Der Hype ist also in vollem Gange. Selbst ein eigenes "Tebowing" hat RG3 bereits. Und es gibt auch schon einige Nachahmer des "Griffining", wie"FOX"-Moderatorin Erin Andrews über Twitter bewies.

Sack of the Week: New York Giants - Tampa Bay Buccaneers (So., 19 Uhr)

Lang, lang war's her. Zuletzt schaffte das Trio Justin Tuck, Jason Pierre-Paul und Osi Umenyiora am 28. November 2011, keinen Sack zu verbuchen. Doch dann kam die neue Saison, es kamen die Cowboys, es kam Tony Romo. Oder eben nicht.

Dallas' Quarterback bewegte sich geschickt und entging so den Angriffen der Defensive Ends. Das soll sich gegen die Bucs ändern. "Wir dürfen einfach nicht zu viel wollen. Immer nur den 'Homerun', den Sack im Kopf zu haben, macht keinen Sinn", betonte Pierre-Paul.

Nach der Auftaktpleite sollte es der Champ tunlichst vermeiden, mit einer 0-2-Bilanz in die Saison zu starten. Seit 1990 haben schließlich nur 22 von 184 Teams, die die Saison mit zwei Niederlagen begonnen haben, am Ende die Playoffs erreicht.

Quote of the Week: Pat Shurmur

"Brandon Weeden ist unser Starting-Quarterback und er wird besser werden." Schlechter geht es auch kaum. Trotzdem dürften einige Browns-Fans den Optimismus von Pat Shurmur nicht unbedingt teilen.

Weeden lieferte in der letzten Woche gegen Philly eine historische Negativleistung ab. Die Stats zu seinem NFL-Debüt: 12/35, 118 Yards, 4 Interceptions. Insgesamt ergibt das ein Quarterback-Rating von gerade einmal 5,1.

Dass einige Anhänger bereits gegen die Bengals einen Einsatz von Backup Colt McCoy fordern, spricht Bände. Aber wer weiß: Vielleicht erhebt sich Weeden ja wie Phönix aus der Asche...

Der Spielplan der neuen NFL-Saison

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