NFL

Offensive? Touchdowns? Aber sicher!

Von SPOX
Ob er nun passt oder selbst in die Endzone stürmt: Drew Brees ist derzeit nicht zu stoppen
© Getty

In Woche 13 sind Touchdowns garantiert! Schließlich treffen die beiden Top-Offensivreihen der New Orleans Saints und Detroit Lions aufeinander. Die Green Bay Packers sind auf Kurs, eine perfekte Saison zu spielen. Doch die New York Giants haben ein Händchen dafür, Siegesserien zu knacken. Die New England Patriots werden den Indianapolis Colts eine Tracht Prügel verpassen.

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Game of the Week: New Orleans Saints - Detroit Lions (Mo., 2.20 Uhr)

Ihr liebt es, wenn die Punktetafel sich ordentlich füllt und ein Touchdown nach dem anderen fällt? Ausgezeichnet! Das ist nicht nur vollkommen normal, sondern in diesem Spiel auch absolut garantiert. Schließlich treffen mit New Orleans (362) und Detroit (316) die Teams mit den zweit- und viertmeisten Punkten in der laufenden Saison aufeinander.

New Orleans - Detroit, NY Giants - Green Bay, Pittsburgh - Cincinnati: live bei ESPN America!

Die Saints gehen dabei als Favoriten in das Spiel. Einerseits, weil sie zuletzt drei Siege in Serie eingefahren haben und Quarterback Drew Brees in überragender Form ist. Zum anderen, weil Pro Bowl-Defensive Tackle Ndamukong Suh für seinen Stampfer gegen Green Bays Evan Dietrich-Smith nach dem Pfiff des Schiedsrichters vergangene Woche eine Zwei-Spiele-Sperre absitzen muss.

"Es schmerzt offenkundig immer, einen Spieler für zwei Partien zu verlieren. Ganz zu schweigen von einem Spieler vom Kaliber eines Ndamukong Suh", ärgert sich Lions-Coach Jim Schwartz. "Zwischen dem Snap und dem Pfiff wollen wir so hart und physisch wie möglich spielen. Aber alles, was anschließend passiert, bringt unser Team in eine schlechte Lage und wir müssen die Konsequenzen tragen."

Wie heiß Brees derzeit ist, bewies er letzten Montag beim 49:24-Sieg gegen die New York Giants. Er passte für 363 Yards und 4 Touchdowns, zudem erlief er einen 8-Yard-Touchdown selbst. Am Ende standen 577 Yards für die Saints zu Buche - die zweitmeisten in der Franchise-Geschichte.

"Wir haben eine Menge Selbstvertrauen und spielen sehr aggressiv", so Brees, der bei 38 Spielen in Folge mit mindestens einem Touchdown-Pass steht. Damit hält er die zweitlängste Serie der NFL-Geschichte nach Johnny Unitas (47). Während in New Orleans derzeit alles nach Plan läuft, ging es bei den Lions nach dem starken 5-0-Saisonstart steil bergab.

Vier der letzten sechs Partien verloren sie. Einer der Gründe ist ihr schwächelnder Quarterback Matthew Stafford, der in den letzten drei Spielen satte 9 Interceptions warf. Fraglich ist auch, ob die Defensive Backs Chris Houston, Louis Delmas und Brandon McDonald wieder einsatzbereit sind - gegen die Packers musste im vierten Viertel sogar Wide Receiver Rashied Davis aushelfen.

Another Game of the Week: New York Giants - Green Bay Packers (So., 22.15 Uhr)

Nur noch Fünf! Nur noch Fünf! Noch fünf Siege trennen die Packers davon, eine perfekte Spielzeit hingelegt zu haben. Saisonübergreifend haben sie sogar die letzten 17 Partien gewonnen und sind somit sogar nur noch vier Erfolge entfernt vom Bestwert, den die New England Patriots 2003/04 aufstellten.

"Es ist motivierend, jede Woche da raus zu gehen und eine bessere Leistung abzuliefern als in der letzten", findet Green Bays Quarterback Aaron Rodgers, der bislang 33 Touchdown-Pässe bei nur 4 Interceptions geworfen hat. Passenderweise begann der Packers-Lauf in der Vorsaison mit einem 45:17-Sieg gegen die Giants, mit dem sie diese aus den Playoff-Rängen kickten.

Ein Sieg für New York hätte hingegen den späteren Super-Bowl-Champ die Teilnahme gekostet. Entsprechend heiß dürften die Giants auf dieses Spiel sein. Auch, weil sie nach der Niederlage gegen New Orleans am Montag einen Sieg hinter den Dallas Cowboys liegen und somit Gefahr laufen, die Postseason zum dritten Mal nacheinander zu verpassen.

"Wir werden zurück kommen, davon bin ich überzeugt", gibt sich Coach Tom Coughlin optimistisch. "Es ist an der Zeit, die Kritik der Journalisten an sich abprallen zu lassen und sich dem Kampf auf dem Feld zu stellen." Es wird auch höchste Zeit, denn mit einer weiteren Niederlage müssten sie die Playoffs wohl abhaken.

Nicht helfen können wird ihnen aufgrund einer Knöchelverletzung voraussichtlich Defensive End Osi Umenyiora. Dafür könnte Running Back Ahmad Bradshaw nach vier Spielen Pause ins Aufgebot zurückkehren. Doch auch die Packers haben mit Josh Sitton, A.J. Hawk, Desmond Bishop und James Starks einige angeschlagene Spieler.

Die größte Hoffnung dürfte den Giants aber ihre Historie machen: Schließlich beendeten sie 1998 Denvers Siegesserie bei 13-0 und im Super Bowl XLII sogar den sensationellen 19-0-Lauf der New England Patriots.

Beatdown of the Week: New England Patriots - Indianapolis Colts (So., 19 Uhr)

Der arme Dan Orlovsky kann einem Leid tun. Am Sonntag soll der Quarterback anstelle des weiterhin verletzten Peyton Manning und des grottigen Curtis Painter für die nach wie vor sieglosen Colts starten. Ausgerechnet gegen die Patriots, das Nummer-Eins-Team der AFC.

Auch die Defensive bietet den Indianapolis-Fans nicht mehr Anlass zu hoffen: Mit 327 Punkten hat sie bislang die meisten der Liga zugelassen, New England mit 331 die drittmeisten erzielt. Da ist eine ordentliche Tracht Prügel vorprogrammiert.

Noch nicht überzeugend genug? Vergangene Woche gegen Philadelphia brachte Tom Brady 24 von 34 Pässen für 361 Yards und drei Touchdowns an den Mann. Deion Branch holte bei nur 6 Catches 125 Yards raus und Wes Welker erlief bei 8 Receptions 115 Yards und erzielte 2 Touchdowns.

Ganz nebenbei hat Brady im Dezember auch noch eine Bilanz von 33-5 - es ist traditionell sein Zuckermonat. Und was fällt einem bei den Colts ein? Dass sie Defensive Coordinator Larry Coyer gefeuert und den Quarterback ausgetauscht haben. Reicht das, um die Pats zu stoppen? Sicher nicht, wir erwarten eine saftige Abreibung.

Matchball of the Week: San Francisco 49ers - St. Louis Rams (So., 22.15 Uhr)

Neun lange Jahre ist es her, seit die 49ers zuletzt in den Playoffs standen. Vergangene Saison reichte es gerade mal zu einer 6-10-Bilanz. Aber jetzt! Diese Spielzeit ist es wohl endlich wieder soweit, San Francisco (9-2) freut sich auf die Postseason. Auch der NFC West-Titel ist in greifbarer Nähe.

Was dazu noch fehlt, ist ein Sieg am Sonntag. Praktischerweise gibt sich mit den Rams ein Gegner die Ehre, der in der laufenden Saison annähernd nichts gerissen hat (2-9). Eines müssen sie dafür aber dringend abstellen: nämlich, dass Quarterback Alex Smith pausenlos gesackt wird.

9 Stück kassierte er während der 6:16-Niederlage bei den Baltimore Ravens und stellte somit einen Franchise-Negativrekord ein. Die Pleite war gleichzeitig auch die erste nach 8 Siegen in Serie - dem besten Lauf seit einem Elf-Siege-Lauf 1997. "Die Männer haben sich das Ganze sehr zu Herzen genommen", gab Coach Jim Harbaugh zu. "Aber sie werden zurückschlagen. Dieses Team kann einiges einstecken und wir werden daraus lernen."

Das Mittel zum Sieg gegen die Rams, die auf ein Comeback von Receiver Danario Alexander nach fünf Spiele Pause hoffen, ist derweil klar: laufen, laufen, laufen! St. Louis stellt schließlich mit durchschnittlich 159 erlaubten Yards die mieseste Rushing Defense der Liga.

Um wieder in Tritt zu kommen, muss für die 49ers ein Erfolg her. Für den NFC-West-Titel hingegen reicht möglicherweise schon eine Niederlage. Voraussetzung ist, dass auch Seattle und Arizona sieglos bleiben.

Upset Alert of the Week: Cleveland Browns - Baltimore Ravens (So., 22.05 Uhr)

Eine 8-3-Bilanz, die Playoffs fest im Blick - sieht doch alles gut aus bei den Ravens. Dumm nur, dass der Spitzenreiter der AFC North einen Hang dazu hat, nach wichtigen Siegen gegen vermeintliche Gurkenteams zu verlieren. Ein paar Beispiele gefällig?

Auf den dominanten Auftaktsieg gegen Pittsburgh folgte eine Schlappe gegen die Titans. In Woche 6 fuhren sie einen Sieg gegen Houston ein - und verloren in der Folgewoche gegen Jacksonville. Zur Krönung sweepten sie am 6. November die Steelers und holten sich anschließend eine Pleite in Seattle ab.

Jetzt müssen sie also zu den Browns nach Cleveland, deren Bilanz bei 4-7 steht. Und das ausgerechnet nach dem wichtigen Erfolg gegen San Francisco vergangene Woche Donnerstag. "Uns ist durchaus bewusst, dass wir bei diesen drei Niederlagen nach wichtigen Siegen nicht gut gespielt haben", so Ravens-Coach John Harbaugh.

"Diese Woche steht uns eine ähnliche Herausforderung bevor, aber sogar eine schwerere, da wir gegen ein Team aus unserer Division ran müssen." Streicht Baltimore also schon die Segel? Müssen sie doch gar nicht, schließlich haben sie die letzten sechs Begegnungen gewonnen und Clevelands Quarterback Colt McCoy hat ein mieses 66,6 Passer-Rating gegen sie.

Einziger Schlüssel zum Erfolg der Browns kann die Defensive sein, die ligaweit auf Platz sechs rangiert. Allerdings fällt der erfahrene Linebacker Scott Fujita, der sich in der Vorwoche die rechte Hand brach, für den Rest der Saison aus. Eine Pleite wäre also ganz schön peinlich, liebe Ravens!

Question Mark of the Week: Houston Texans - Atlanta Falcons (So., 19 Uhr)

Erst verletzte sich Starting Quarterback Matt Schaub schwer am Fuß, zwei Wochen später brach Matt Leinart sich das linke Schlüsselbein. Beide fallen für die restlichen Saisonspiele aus, ein schweres Los für die Houston Texans. Dabei haben sie in Atlanta die Chance, die längste Siegesserie ihrer noch jungen Franchise-Geschichte weiter auszubauen.

Dafür soll nun Rookie T.J. Yates, der nach Leinarts Verletzung vergangenen Woche gegen Jacksonville erstmals aufs Feld durfte, sorgen. Seine Bilanz dabei: 8 von 15 Pässen für 70 Yards kamen an, dazu unterlief ihm ein Fumble. "Ich halte eine Menge von dem Jungen, das wisst ihr alle", lobt Trainer Gary Kubiak. "Es ist eine große Aufgabe, aber wir haben ein gutes Team, das ihn unterstützen wird."

Als Ersatz wurde nach Kellen Clemens vergangenen Dienstag auch Oldie Jake Delhomme verpflichtet. Während die Houston-Offensive also weiterhin voller Fragezeichen ist, bleibt die Defensive eine Mauer. Pro Spiel lässt sie 16,3 Punkte zu, dazu 268,4 Yards - beides ligaweit absolute Topwerte.

Aber auch die Falcons präsentierten sich zuletzt in starker Verfassung: Fünf der letzten sechs Spiele gewannen sie, nur gegen New Orleans setzte es eine Niederlage. Derzeit liegen sie einen Sieg hinter den Saints und gleichauf mit Chicago und Detroit im Rennen um zwei Wild-Card-Plätze. Eine spannende Partie ist also garantiert.

Week 13 im Überblick