NFL

Brees bricht Marino-Rekord!

Von SPOX
Saints-Quarterback Drew Brees lässt sich gemeinsam mit seiner O-Line feiern
© Getty

Drew Brees bricht beim Kantersieg der New Orleans Saints im Monday Night Game den Passing-Rekord von Dan Marino. Die Green Bay Packers sichern sich mit einem Sieg im Sunday Night Game gegen die Chicago Bears den Top-Seed in der NFC. Beim Sieg der Cincinnati Bengals gegen die Arizona Cardinals sorgt Jerome Simpson mit seinem Salto-Touchdown für ein Highlight-Moment, beim Sieg der Giants gegen die Jets in der Battle of New York ist Victor Cruz mit einem 99-Yard-Touchdown der Mann des Spiels. Tim Tebow erlebt derweil mit den Denver Broncos ein Debakel bei den Buffalo Bills. Die Detroit Lions stehen in den Playoffs. Außerdem unfassbar: Cam Newton.

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MNG: New Orleans Saints (12-3) - Atlanta Falcons (9-6) 45:16 (7:10, 14:0, 10:3, 14:3)

QB: Drew Brees (23/39, 307 YDS, 4 TD, 2 INT) - Matt Ryan (34/52, 373 YDS, TD)

RB: Pierre Thomas (9 CAR, 53 YDS, TD) - Michael Turner (11 CAR, 39 YDS)

WR: Marques Colston (7 REC, 81 YDS, TD) - Julio Jones (8 REC, 128 YDS, TD)

ER HAT IHN!!! Drew Brees hat den NFL-Passing-Rekord von Legende Dan Marino gebrochen. Der Saints-Quarterback warf gegen die Falcons für 307 Yards und 4 Touchdowns, mit seinem vierten TD-Strike aus 9 Yards Entfernung auf Darren Sproles 2:51 Minuten vor Ende stellte er die neue Bestmarke auf.

Es sollte Brees' letzter Pass des Spiels sein. Brees steht jetzt in der Saison bei 5087 Yards und hat noch ein Spiel zu absolvieren. Marino hatte seine Saison für die Miami Dolphins 1984 mit 5084 Yards beendet. "Ganz ehrlich, ich habe wirklich versucht, nicht an den Rekord zu denken. Ich wusste, dass ich knapp davor war. An der Seitenlinie haben mir ein paar Jungs etwas gesagt, aber ich wollte nichts hören. Es geht auch nicht um mich. Es geht um diese Mannschaft. Diese Stadt. Diese Fans. So viele Leute haben einen Anteil daran und ich bin so glücklich für alle", sagte Brees.

Wenige Minuten, nachdem er den Rekord gebrochen hatte, gratulierte Marino via Twitter: "Ein großartiger Job von einem solch speziellen Spieler." Brees ist auch der erste QB der NFL-Geschichte, der die 5000-Yards-Marke zweimal geknackt hat, 2008 hatte er schon mal 5069 Yards zu Buche stehen. Und Brees und die Saints könnten nächste Woche gleich noch einen NFL-Rekord brechen.

Die St. Louis Rams kamen 2000 auf 7075 Offensive-Yards in einer Saison, die Saints stehen jetzt schon bei 6857 Yards. Ach ja, ganz nebenbei gewannen die Saints durch den Sieg den Titel in der NFC South.

SNG: Green Bay Packers (14-1) - Chicago Bears (7-8) 35:21 (7:0, 7:3, 14:7, 7:11)

QB: Aaron Rodgers (21/29, 283 YDS, 5 TD) - Josh McCown (19/28, 242 YDS, TD, 2 INT)

RB: Ryan Grant (8 CAR, 44 YDS) - Kahlil Bell (23 CAR, 121 YDS)

WR: Jordy Nelson (6 REC, 115 YDS, 2 TD) - Roy Williams (6 REC, 81 YDS)

Den Erzfeind besiegt und endgültig aus dem Rennen um ein Playoff-Ticket geschmissen. Und sich selbst endgültig die Nummer-eins-Position in der NFC gesichert. Wer in den Super Bowl will in der NFC, der muss im Lambeau Field gewinnen. Es hätte kein besserer Tag für Green Bay sein können.

Aaron Rodgers fügte seiner ohnehin schon außerirdischen Saison die nächste Highlight-Performance hinzu - zum ersten Mal in seiner Karriere warf der Packers-Quarterback 5 (!) Touchdown-Pässe. Zweimal fand Rodgers James Jones (2 YDS, 7 YDS) in der Endzone, zweimal scorte Jordy Nelson (55 YDS, 2 YDS), und einmal war Tight End Jermichael Finley (2 YDS) der glückliche Empfänger eines Rodgers-Strikes.

Damit steht Rodgers jetzt für die Saison gesehen bei sage und schreibe 45 Touchdown-Pässen und nur 6 Interceptions. Irre. Rodgers warf außerdem zum zehnten Mal in dieser Saison mindestens drei TD-Pässe, das hatten vor ihm seit 1960 nur zwei andere Spieler geschafft: Dan Marino (10/1984), Tom Brady (12/2007). Beide wurden dann auch zum MVP gewählt. Und auch Rodgers wird zum MVP gewählt werden.

Backup Matt Flynn übernahm im letzten Viertel für Rodgers und könnte auch im für Green Bay bedeutungslosen Saisonfinale gegen Detroit zum Einsatz kommen, sollte man sich entscheiden, Rodgers zu schonen. Die Bears waren bis ins dritte Viertel hinein im Spiel (10:14), ehe sie Rodgers mit drei Touchdowns in Folge komplett auseinander nahm.

Seit Jay Cutler sich verletzte, hat Chicago alle fünf Spiele verloren. Dazu noch die Ausfälle von Matt Forte oder Johnny Knox - es war einfach zu viel für die Bears. Nachdem Caleb Hanie wochenlang grauenvoll gespielt hatte, durfte in Green Bay (das Lambeau Field war übrigens zum 300. Mal in Folge ausverkauft) Josh McCown ran.

Ein Quarterback, der in der letzten Saison gar nicht mehr in der NFL und halb zurückgetreten war. Das sagt wohl alles. Durch die Bears-Niederlage stehen die Atlanta Falcons sicher in den Playoffs.

New York Jets (8-7) - New York Giants (8-7) 14:29 (7:0, 0:10, 0:7, 7:12)

QB: Mark Sanchez (30/59, 258 YDS, TD, 2 INT) - Eli Manning (9/27, 225 YDS, TD, INT)

RB: Shonn Greene (14 CAR, 58 YDS) - Ahmad Bradshaw (15 CAR, 56 YDS, 2 TD)

WR: Dustin Keller (8 REC, 77 YDS) - Victor Cruz (3 REC, 164 YDS, TD)

Jets-Head-Coach Rex Ryan hatte die Atmosphäre vor der Battle of New York in seiner typischen Art und Weise während der ganzen Woche schon mit Trash-Talk angeheizt - und am Game Day legten die Jets noch nach. Sie verdeckten die vier Super-Bowl-Logos der Giants vor ihrer Kabine mit einem schwarzen Vorhang.

Nachdem die Giants in Person von Lawrence Tynes und Brandon Jacobs zweimal den Vorhang entfernt hatten, kam ein Offizieller der Jets und verdeckte die Giants-Logos erneut. Danach wurde ein Sicherheitsbeamter an der Stelle positioniert. Auch wenn die Jets betonten, dass sie das bei jedem Heimspiel machen würden, sorgte es für Schlagzeilen.

Fakt ist, dass den Jets ihre ganzen Spielchen am Ende nichts genutzt haben. Während sich die Giants ein Endspiel um die NFC East gegen die Dallas Cowboys erkämpft haben, haben es die Jets jetzt nicht mehr in der eigenen Hand, in die Playoffs zu kommen. Sie müssen in Miami gewinnen und brauchen dann noch viel Hilfe von anderen Teams. Bitter.

Mit einem 5-YD-TD-Pass von Mark Sanchez auf Josh Baker hatten die Jets im ersten Viertel einen guten Start erwischt, im Prinzip kontrollierten sie auch fast die gesamte Zeit das Spiel. Aber die Giants machten immer die Big Plays. Und kein Play war wichtiger, als der wahnsinnige 99-Yard-Touchdown-Pass (!), den Eli Manning vom Ende der eigenen Endzone bei Third-and-10 zwei Minuten vor der Halbzeit auf Victor Cruz warf.

Cruz' TD (längste TD-Reception in der Giants-Geschichte, 13. 99-YD-TD-Pass in der NFL-Historie) brachte die G-Men zum ersten Mal in Führung, und sie sollten sie nicht mehr abgeben. Ryan, der gesagt hatte, dass die Jets das bessere Team in New York seien, musste nach dem Spiel zurückrudern. "Sie waren heute das bessere Team. Und sie sind in der gesamten Saison das bessere Team. Ganz klar, ich lag falsch", sagte Ryan.

Dallas Cowboys (8-7) - Philadelphia Eagles (7-8) 7:20 (0:7, 0:7, 0:3, 7:3)

QB: Stephen McGee (24/38, 182 YDS, TD) - Michael Vick (18/32, 293 YDS, 2 TD)

RB: Sammy Morris (13 CAR, 29 YDS) - LeSean McCoy (13 CAR, 35 YDS)

WR: Dez Bryant (6 REC, 62 YDS) - DeSean Jackson (5 REC, 90 YDS)

Ziemlich seltsames Spiel. Nachdem die Giants gewonnen hatten, waren nämlich zwei Sachen klar. Erstens: Die Eagles sind endgültig raus. Zweitens: Es kommt auf jeden Fall zum Endspiel um die NFC-East-Krone zwischen den Giants und Cowboys am letzten Spieltag in New York. Das Spiel war also plötzlich völlig bedeutungslos.

Zudem drehte sich bei den Cowboys schnell nur noch alles um den Gesundheitszustand von Tony Romo. Der Quarterback knallte mit seiner rechten Wurfhand gegen den Helm eines Eagles-Defenders und konnte nicht mehr weiterspielen. Wie sich herausstellte, handelt es sich aber nur um eine Prellung. Romo wird wohl für den Giants-Showdown fit werden. Seine Hand wird auf jeden Fall das Gesprächsthema der Woche sein in Dallas.

Letztlich feierten die Eagles angeführt von einem starken Michael Vick (TD-Pässe auf Brent Celek und Jeremy Maclin) einen völlig ungefährdeten Sieg (ein Austin-TD-Catch 7 Sekunden vor Schluss verhinderte den Shutout), der ihnen aber überhaupt nichts mehr bringt. Philly ist einfach zu spät aufgewacht.

Detroit Lions (10-5) - San Diego Chargers (7-8) 38:10 (10:0, 14:0, 7:10, 7:0)

QB: Matthew Stafford (29/36, 373 YDS, 3 TD) - Philip Rivers (28/53, 299 YDS, TD, 2 INT)

RB: Kevin Smith (15 CAR, 49 YDS, TD) - Ryan Mathews (11 CAR, 58 YDS)

WR: Calvin Johnson (4 REC, 102 YDS, TD) - Malcom Floyd (6 REC, 95 YDS, TD)

Die Lions machten ihre erste Playoff-Teilnahme seit 1999 perfekt. Und das absolut in Style! Die Lions-Offense nahm San Diego komplett auseinander. Nachdem Matthew Stafford kurz vor der Halbzeit aus 14 Yards Calvin Johnson in der Endzone fand, hatte der Lions-Quarterback schon drei TD-Pässe auf dem Konto und Detroit führte 24:0. Game over.

Während sich Detroit nach dem dritten Sieg in Serie über ein Wildcard-Ticket freuen darf, geht für San Diego nichts mehr. Die Chargers verpassen zum zweiten Mal in Folge die Playoffs, eine riesige Enttäuschung für das Team von Norv Turner, der jetzt wohl auch um seinen Job fürchten muss.

Buffalo Bills (6-9) - Denver Broncos (8-7) 40:14 (0:7, 17:0, 6:7, 17:0)

QB: Ryan Fitzpatrick (15/27, 196 YDS) - Tim Tebow (13/30, 185 YDS, TD, 4 INT)

RB: C.J. Spiller (16 CAR, 111 YDS, TD) - Willis McGahee (15 CAR, 64 YDS)

WR: Steve Johnson (4 REC, 92 YDS) - Demaryius Thomas (4 REC, 76 YDS)

Was für ein absolutes Desaster für Tim Tebow! Es ging noch so gut los für den Broncos-Quarterback, als er sein Team im ersten Viertel mit einem 1-YD-TD-Run in Führung brachte. Aber danach ging es bergab für Tebow und die Broncos. Buffalo drehte das Spiel im zweiten Viertel dank eines 80-YD-Punt-Return-Touchdowns von Leodis McKelvin und eines 4-YD-TD-Runs von C.J. Spiller.

Ganz bitter wurde es für Tebow im letzten Viertel, als er innerhalb von nur 18 Sekunden zwei Interceptions warf, die auch beide zu Touchdowns zurückgetragen wurden. Am Ende hatte Tebow vier Interceptions auf dem Konto. Das sind doppelt so viele wie zuvor in der gesamten Saison.

Das Gute für Denver: Trotz der üblen Packung bei den Bills, die nach sieben Niederlagen in Serie mal wieder ein Spiel gewannen, haben die Broncos in Sachen Division Title weiterhin alles in der eigenen Hand. Ein Sieg zum Abschluss zuhause gegen Kansas City (ausgerechnet gegen Kyle Orton) reicht, um die AFC West zu gewinnen. Denver gewinnt den Tiebreaker gegen Oakland aufgrund einer besseren Win Percentage in Spielen gegen die gleichen Gegner.

Kansas City Chiefs (6-9) - Oakland Raiders (8-7) 13:16 OT (3:3, 0:0, 3:7, 7:3, 0:3)

QB: Kyle Orton (21/36, 300 YDS, TD, 2 INT) - Carson Palmer (16/26, 237 YDS, TD, 2 INT)

RB: Jackie Battle (14 CAR, 56 YDS) - Michael Bush (23 CAR, 70 YDS)

WR: Dwayne Bowe (6 REC, 80 YDS, TD) - Denarius Moore (4 REC, 94 YDS, TD)

Fast hätten die Raiders wie schon letzte Woche gegen Detroit in der Schlussphase einen Sieg weggeschmissen. Die Chiefs glichen eine Minute vor dem Ende durch einen 3-YD-TD-Pass von Kyle Orton auf Dwayne Bowe zum 13:13 aus. Und nach einem schnellen Three-and-Out der Raiders kam Kansas City sogar noch in Field-Goal-Range und hätte das Spiel entscheiden können.

Doch Ryan Succops Kick aus 49 Yards wurde geblockt. So ging es in die Overtime, in der Carson Palmer mit einem 53-YD-Pass auf Darrius Heyward-Bey schließlich den Game-Winner von Sebastian Janikowski (36 YDS) vorbereitete. Während die Chiefs nach der Pleite endgültig eliminiert sind, bleiben die Raiders in der AFC West im Rennen. Sie müssen allerdings auf eine Denver-Niederlage gegen Kansas City hoffen und gleichzeitig San Diego besiegen.

Ach ja, die Raiders, die sowieso schon auf Kurs sind, einen neuen Penalty-Saison-Rekord aufzustellen, handelten sich auch diesmal 15 Strafen (für 92 YDS) ein. Einfach Wahnsinn.

Cincinnati Bengals (9-6) - Arizona Cardinals (7-8) 23:16 (10:0, 10:0, 3:0, 0:16)

QB: Andy Dalton (18/31, 154 YDS, 2 TD) - John Skelton (23/44, 297 YDS, 2 TD, 3 INT)

RB: Cedric Benson (16 CAR, 57 YDS) - Beanie Wells (14 CAR, 53 YDS)

WR: Jermaine Gresham (5 REC, 56 YDS, TD) - Larry Fitzgerald (6 REC, 105 YDS, TD)

Wow! Einfach nur wow! Jerome Simpson sorgte in Cincinnati ohne Zweifel für einen der spektakulärsten Touchdowns, die man überhaupt so gesehen hat. Im zweiten Viertel fing der Bengals-Receiver einen Pass von Andy Dalton, lief an der Seitenlinie in Richtung Endzone, Cardinals-Linebacker Daryl Washington versperrte ihm aber den Weg.

Was machte also Simpson? Er hob ab, machte einen Salto über den Defender hinweg und landete in bester Turnermanier perfekt auf beiden Füßen in der Endzone. Touchdown! Der absolute Wahnsinn!

Dalton erreichte mit seinen beiden TD-Pässen die 20-TD-Marke. In der Geschichte der NFL ist Dalton (wie auch Cam Newton) nach Peyton Manning erst der zweite Rookie, der in seiner ersten Saison 20 TD-Pässe geworfen und über 3000 Passing-Yards auf dem Konto hat. Nachdem Cincy schon 23:0 geführt hatte und sogar noch höher hätte führen können (zwei verschossene FGs von Mike Nugent) profitierte Arizona, als Comeback-Team bekannt, im letzten Viertel von zwei Fumbles von Cedric Benson und machte es noch einmal spannend.

Letztlich brachten die Bengals den Sieg aber nach Hause und haben dadurch jetzt ihre dritte positive Bilanz in den letzten 21 Jahren sicher. Mehr noch: Mit einem Sieg am letzten Spieltag gegen Baltimore kann Cincinnati den Playoff-Einzug als Wildcard-Team perfekt machen. Umso trauriger, dass die Fans mal wieder nicht kamen. Gegen Arizona (41.273 Zuschauer) blieb ein Drittel der Plätze leer.

Baltimore Ravens (11-4) - Cleveland Browns (4-11) 20:14 (10:0, 7:0, 3:7, 0:7)

QB: Joe Flacco (11/24, 132 YDS, 2 TD, INT) - Seneca Wallace (19/33, 147 YDS, TD, INT)

RB: Ray Rice (23 CAR, 87 YDS) - Peyton Hillis (24 CAR, 112 YDS)

WR: Ray Rice (3 REC, 48 YDS, TD) - Evan Moore (5 REC, 35 YDS, TD)

Den Ravens (8-0 zuhause) fehlt nur noch ein Sieg am letzten Spieltag in Cincinnati, dann haben sie die AFC North gewonnen und sich für die Playoffs ein First-Round-Bye gesichert. Joe Flacco warf Touchdown-Pässe auf Tight End Ed Dickson (5 YDS) und Running Back Ray Rice (42 YDS) - Baltimore führte bereits mit 20:0, ehe die Browns noch einmal herankamen.

Dank eines 84-YD-Punt-Return-Touchdowns von Joshua Cribbs und einer 6-YD-TD-Reception von Evan Moore verkürzten die Browns auf 14:20, am Ende setzte es aber dennoch die fünfte Niederlage in Folge. Und das auch völlig verdient, denn Cleveland machte so ziemlich alles falsch, was man in Sachen Play Calling, Clock Management und Penaltys nur falsch machen kann. Bezeichnend war es, wie sich Defensive Tackle Phil Taylor zwei Minuten vor Schluss ins Offside locken ließ, obwohl jeder im Stadion wusste, dass die Ravens genau das im Sinn hatten.

Pittsburgh Steelers (11-4) - St. Louis Rams (2-13) 27:0 (3:0, 7:0, 3:0, 14:0)

QB: Charlie Batch (15/22, 208 YDS, INT) - Kellen Clemens (9/24, 91 YDS)

RB: Rashard Mendenhall (18 CAR, 116 YDS, TD) - Steven Jackson (24 CAR, 103 YDS)

WR: Mike Wallace (4 REC, 82 YDS) - Brandon Lloyd (3 REC, 29 YDS)

Wenn es ein Spiel gab, bei dem die Steelers Ben Roethlisberger und seinen lädierten Knöchel ohne Probleme schonen konnten, dann war es das Spiel gegen die Rams. Denn bei St. Louis weiß man: Die haben die schlechteste Offense der NFL, die scoren ja eh nie. Da spielen wir eben heute mit Charlie Batch.

Und der Backup-Quarterback der Steelers führte sein Team dann auch zum lockeren Pflichtsieg. Gegen die Steelers-Defense sah die Rams-Offense wie erwartet ganz alt aus. Und wenn St. Louis, das die sechste Pleite in Serie kassierte, dank Star-Running-Back Steven Jackson mal an Punkten schnupperte, dann verschoss Kicker Josh Brown zweimal ein Field Goal.

Für die Steelers-Touchdowns sorgten Rookie John Clay bei seinem allerersten Carry in der NFL (10-YD-TD-Run), Rashard Mendenhall und Isaac Redman. Receiver Antonio Brown stellte mit 2048 Yards einen neuen Steelers-Saison-Rekord in Sachen "all-purpose yards" (Receiving, Rushing, Returns) auf. Die Steelers müssen nun in Cleveland gewinnen und hoffen, dass Baltimore in Cincinnati verliert, dann würden sie die AFC North noch für sich entscheiden.

Seattle Seahawks (7-8) - San Francisco 49ers (12-3) 17:19 (7:0, 3:3, 0:10, 7:6)

QB: Tarvaris Jackson (15/28, 163 YDS, TD) - Alex Smith (14/26, 179 YDS)

RB: Marshawn Lynch (21 CAR, 107 YDS, TD) - Frank Gore (23 CAR, 83 YDS, TD)

WR: Ricardo Lockette (1 REC, 44 YDS) - Michael Crabtree (5 REC, 85 YDS)

Die 49ers gaben zwar im letzten Viertel ihres 15. Saisonspiels ihren ersten Rushing-Touchdown der Saison ab (4-YD-Run von Marshawn Lynch, der jetzt elf Spiele in Folge gescort hat), aber am Ende erkämpfte sich San Francisco ganz knapp den 12. Saisonsieg. Ein First-Round-Bye rückt damit immer näher.

Der Held des Tages hieß aus 49ers-Sicht David Akers. Der Kicker verwandelte vier Field Goals und steht damit jetzt in der Saison bei 42 Field Goals, neuer NFL-Rekord!

New England Patriots (12-3) - Miami Dolphins (5-10) 27:24 (0:3, 0:14, 17:0, 10:7)

QB: Tom Brady (27/46, 304 YDS, TD) - Matt Moore (17/33, 294 YDS, 3 TD, INT)

RB: Stevan Ridley (13 CAR, 64 YDS), Tom Brady (9 CAR, 17 YDS, 2 TD) - Reggie Bush (22 CAR, 113 YDS)

WR: Wes Welker (12 REC, 138 YDS) - Brandon Marshall (7 REC, 156 YDS, TD)

17:0 Dolphins? Nach der ersten Halbzeit musste man sich verwundert die Augen reiben. Miami dominierte überraschend das Spiel und lag nach Touchdown-Pässen von Matt Moore auf Brandon Marshall und Charles Clay klar in Führung. Aber Tom Brady wäre nicht Tom Brady, wenn er nicht trotz der Katastrophen-Halbzeit ruhig bleiben und sein Team zum Comeback-Sieg führen würde.

Brady warf einen 1-YD-TD-Pass auf Deion Branch und erlief zwei weitere Touchdowns aus einem Yard Entfernung selbst. Dazu noch zwei Field Goals von Stephen Gostkowski, schon hatten die Patriots aus dem 0:17 ein 27:17 gemacht. Mit dem Sieg bleibt New England auf Kurs, als Nummer eins der AFC in die Playoffs zu gehen. Man muss jetzt nur noch zum Abschluss zuhause gegen Buffalo gewinnen. Ein First-Round-Bye hat man nach dem siebten Sieg in Folge jetzt schon mal sicher.

Bemerkenswert bei Miami: Reggie Bush machte sein viertes 100-Yards-Rushing-Spiel in Serie und hat zum ersten Mal in seiner Karriere die 1000-Rushing-Yards-Marke geknackt.

Tennessee Titans (8-7) - Jacksonville Jaguars (4-11) 23:17 (10:7, 7:3, 3:0, 3:7)

QB: Matt Hasselbeck (24/40, 350 YDS, TD, 2 INT) - Blaine Gabbert (21/42, 198 YDS, INT)

RB: Chris Johnson (15 CAR, 56 YDS) - Maurice Jones-Drew (24 CAR, 103 YDS, TD)

WR: Jared Cook (8 REC, 169 YDS, TD) - Jarett Dillard (5 REC, 61 YDS)

Die Titans wahren mit dem Sieg ihre kleinen Playoff-Chancen. Star des Spiels war Tight End Jared Cook, der eine 55-YD-TD-Reception hatte und insgesamt auf 169 Receiving-Yards kam, das hat in der Titans-Geschichte noch kein Tight End geschafft.

Carolina Panthers (6-9) - Tampa Bay Buccaneers (4-11) 48:16 (10:0, 10:10, 21:0, 7:6)

QB: Cam Newton (12/17, 171 YDS, 3 TD) - Josh Freeman (28/38, 274 YDS, TD, INT)

RB: DeAngelo Williams (7 CAR, 66 YDS, 2 TD), Cam Newton (6 CAR, 65 YDS, TD) - Kregg Lumpkin (7 CAR, 24 YDS)

WR: Brandon LaFell (3 REC, 103 YDS, TD) - Kellen Winslow (6 REC, 63 YDS)

Was soll man sagen? Dieser Cam Newton ist einfach unfassbar stark. Beim Sieg gegen die peinlichen Bucs, die ihre neunte Niederlage nacheinander kassierten, brach der Number-1-Pick des letzten Drafts den Rookie-Passing-Yards-Rekord von Peyton Manning. Nicht schlecht! Newton warf drei TD-Pässe, darunter einen 91-Yarder auf Brandon LaFell, Franchise-Rekord!

Außerdem erzielte Newton einen weiteren Touchdown mit einem atemberaubenden 49-YD-Run durch die Mitte gleich selbst. Damit steht Newton für die Saison bei insgesamt 34 Touchdowns. Die Panthers haben vier der letzten fünf Spiele gewonnen. Wenn man bedenkt, wie viele Spiele sie gerade Anfang der Saison im letzten Viertel nach Führungen noch verloren, dann sieht es doch sehr danach aus, dass man Carolina in den kommenden Jahren auf dem Zettel haben muss.

Washington Redskins (5-10) - Minnesota Vikings (3-12) 26:33 (0:3, 10:7, 10:13, 6:10)

QB: Rex Grossman (26/41, 284 YDS, 2 TD, INT) - Christian Ponder (8/13, 68 YDS), Joe Webb (4/5, 84 YDS, 2 TD)

RB: Evan Royster (19 CAR, 132 YDS) - Toby Gerhart (11 CAR, 109 YDS), Adrian Peterson (12 CAR, 38 YDS, TD)

WR: Jabar Gaffney (6 REC, 77 YDS, TD) - Percy Harvin (5 REC, 65 YDS, TD)

Zu Beginn der zweiten Halbzeit kam es für die Vikings knüppeldick. Erst musste Star-Running-Back Adrian Peterson nach einem Hit von Redskins-Safety DeJon Gomes mit einer schweren Knieverletzung vom Feld (der Verdacht auf Kreuzbandriss hat sich inzwischen leider bestätigt), und nur ein Play später erwischte es Rookie-Quarterback Christian Ponder, der nach einem Sack (Verdacht auf Gehirnerschütterung) ebenfalls nicht mehr weitermachen konnte.

Dass dann ihre Ersatzleute die Vikings zum ersten Sieg nach sechs Niederlagen in Serie führten, hätte auch niemand gedacht. Toby Gerhart bereitete mit einem 67-YD-Run einen Touchdown vor, Joe Webb warf zwei TD-Pässe und erlief einen weiteren gleich selbst. Die Redskins, bei denen mal wieder Turnover-Maschine Rex Grossman (Fumble, Interception) am Werk war, verloren ihr sechstes Heimspiel in Serie.

Thursday Night Game: Und plötzlich gewinnen die Colts!

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