NFL

Muhammad Ali vs. Joe Frazier

Von SPOX
Die Pittsburgh Steelers treffen zum zweiten Mal in dieser Saison auf die Baltimore Ravens
© Getty

Week 9 in der NFL ist die Woche der Division-Duelle. Im direkten Vergleich kämpfen die Steelers gegen die Ravens, die Bills gegen die Jets und die Saints gegen die Bucs um gute Karten im Playoff-Rennen.

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Game of the Week: Pittsburgh Steelers - Baltimore Ravens (Mo., 2.20 Uhr)

"Wie Ali vs. Frazier". So beschreibt "ESPN"-Experte John Clayton die Mutter aller Rivalitäten in der NFL. Genauer gesagt in der AFC North. Muhammad Ali Pittsburgh gegen Joe Frazier Baltimore - oder umgekehrt. Auf jeden Fall haben sich beide Teams schon epische Defensiv-Schlachten geliefert.

Diesmal geht es für die Steelers (6-2) um die Vorherrschaft in der Division, für die Ravens (5-2) um das Momentum im Playoff-Rennen. Denn da sind ja auf Platz zwei noch die lästigen, weil unerwartet starken Bengals (ebenfalls 5-2).

Mut wird den Ravens machen, dass sie das erste Duell gegen Pittsburgh am ersten Spieltag haushoch mit 35:7 gewonnen haben. Nur leider sind die Steelers zu Hause noch ungeschlagen und blicken außerdem auf vier Siege in Folge zurück.

"Wir können so gut sein, wie wir es wollen. Wenn wir uns nicht selbst töten und uns im Weg stehen, dann sind wir ein ziemlich gefährliches Team", sagte Steelers-QB Ben Roethlisberger. Sein Coach Mike Tomlin warnte jedoch vor Ravens, "die Leute erschlagen".

Alles richtig martialisch, wie bei Ali vs. Frazier eben.

Another Game of the Week: New England Patriots - New York Giants (So., 22.15 Uhr)

Die zu Saisonbeginn hoch gelobten Patriots (5-2) stehen nach ihrer Pleite gegen Pittsburgh gehörig unter Druck. In der Neuauflage des Super Bowls von vor knapp vier Jahren sollte Tom Brady sein Team schon zum Sieg führen, um den Sieg in der AFC East gegen die Bills und die Jets nicht in Gefahr zu bringen.

Helfen werden ihm dabei mehrere Faktoren. Zum einen die unfassbare Heimstärke der Patriots, die seit 20 Spielen in der Regular Season nicht mehr zu Hause verloren haben.

Zweitens sind die Giants arg vom Verletzungspech gebeutelt. Sowohl der Einsatz von RB Ahmad Bradshaw als auch der von Top-Receiver Hakeem Nicks ist sehr fraglich. Wobei es eigentlich unglaublich ist, dass Bradshaw trotz gebrochenen Fußes einen Einsatz noch nicht komplett abgehakt hat.

Homecoming of the Week: San Diego Chargers - Green Bay Packers (So. 22.15 Uhr)

Aaron Rodgers kommt sicher gerne aus dem gewöhnlich zu dieser Jahreszeit kalten Green Bay zurück in seine Heimat Kalifornien. Umso lieber, wenn er eine Bilanz von 7-0 und die Meriten als zurzeit bester QB der NFL im Gepäck hat.

"Es wird Spaß machen, Familie und ein paar Freunde zu treffen", sagte Rodgers, der die Packers mit einem Sieg zum besten Saisonstart seit der Saison 1962 führen könnte. Schon jetzt hat er saisonübergreifend 16 Spiele in Folge gewonnen - inklusive des Super Bowls.

Umgekehrt ist die Stimmungslage bei seinem Gegenüber Philip Rivers. Ein Star-QB ist auch er, aber seine Form war zuletzt lausig. Mit elf Interceptions führt er die wenig ruhmreiche NFL-Statistik an. Am vergangenen Montag kostete sein Fumble kurz vor Schluss die Chargers (4-3) den Sieg gegen Division-Rivale Kansas City.

Doppelt bitter, aber es hilft nichts, meinte Rivers: "Wir haben keine Zeit, auf die Vergangenheit zu schauen, die wir ohnehin nicht ändern können. Wir spielen gegen ein Team, das seit Dezember nicht mehr verloren hat. Da müssen wir nach vorne schauen."

Last Chance of the Week: Buffalo Bills - New York Jets (So., 19 Uhr)

Die Jets (4-3) stehen nach ihrer spielfreien Woche vor den beiden Partien, die ihre Saison wahrscheinlich entscheiden werden. Es sind die Division-Duelle gegen die Bills und kommende Woche gegen die Patriots.

Los geht's in Buffalo zu einem "Must-Win-Game", so nannte es Cornerback Darrelle Revis unverhohlen. Coach Rex Ryan ergänzte: "Klar hätten wir gerne eine bessere Bilanz, aber wir haben die Teams, die wir schlagen müssen, genau vor unserer Brust. Die kommenden Wochen werden kritisch für uns."

Die Zahlen sprechen jedoch klar für die Bills. Sie haben bisher alle vier Heimspiele gewonnen, während die Jets alle drei Auswärts-Partien verloren haben.

Comeback of the Week: LeGarrette Blount

Der RB der Tampa Bay Buccaneers (4-3) könnte im Duell um Platz 1 in der NFC South gegen die New Orleans Saints (5-3) zum Joker werden. Nach zwei Spielen Pause wegen einer Knieverletzung soll Blount wieder dabei sein und die Saints-Defense aufmischen.

"LeGarrette bringt eine Menge mit. Er ist einer der Spieler, die reinkommen und uns helfen können, unser Spiel zu spielen", sagte Bucs-Coach Raheem Morris.

Die Saints haben nicht nur Blount im Kopf, sondern bestimmt auch noch die peinliche Pleite gegen St. Louis vergangene Woche. Ohne die könnten sie das Division-Duell gegen die Bucs wesentlich gelassener angehen lassen. "Das fühlte sich an wie ein Alptraum", erinnerte sich LT Jermond Bushrod.

Steven Jackson zeigte beim ersten Rams-Sieg der Saison mit 159 Rushing Yards und 2 Touchdowns, wie man als Running Back gegen New Orleans zum Erfolg kommt.

Stat of the Week: Cincinnati Bengals

Wer hätte ernsthaft gedacht, dass die Bengals mit einer Bilanz von 5-2 in die Saison starten? Fünf Siege, das ist jetzt schon einer mehr als in der gesamten letzten Saison.

Schlagen sie auch noch die Tennessee Titans (4-3) am Sonntag, dann werden sie fünf Siege in Folge auf dem Konto haben - zum ersten Mal seit 1988, als sie den Super Bowl erreichten.

Das sollten die Bengals aber auch schaffen, denn ihr Spielplan wird deutlich schwerer. Die kommenden beiden Wochen halten die extrem starken Division-Rivalen Pittsburgh und Baltimore bereit. Da ist jedes Polster kostbar.

Der Spielplan der NFL

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