NFL

Jets retten sich vor der Krise

Von SPOX
Santonio Holmes (r.) lief zum Touchdown für die New York Jets
© Getty

Die New York Jets haben das Monday Night Game gegen die Miami Dolphins hässlich gewonnen und damit die große Krise abgewendet. Die New England Patriots konnten sich gegen die Dallas Cowboys mal wieder auf Tom Brady verlassen. Die Siegesserie der Detroit Lions ist gerissen.

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MNG: New York Jets (3-3) - Miami Dolphins (0-5) 24:6 (7:3, 7:3, 3:0, 7:0)

Winning ugly hieß die Devise der Jets, nachdem sie zuletzt dreimal in Folge verloren hatten und drohten, ihren Traum vom Super Bowl schon frühzeitig begraben zu müssen. Und sie haben hässlich gewonnen, die erschreckend schwachen Dolphins kamen ihnen als Aufbaugegner gerade recht.

"Hey, wir haben einen Sieg bitter nötig gehabt. Ich bin einfach nur froh, dass wir einen Weg gefunden haben, diesen zu erringen", sagte Coach Rex Ryan. Running Back LaDainian Tomlinson erklärte, wie wichtig der Sieg für den Kopf war: "Immer, wenn du drei Spiele in Folge verlierst, verlierst du auch Selbstvertrauen. Du fängst an, an dir selbst zu zweifeln."

Die Selbstzweifel wären selbst gegen die Dolphins im ersten Viertel fast noch größer geworden, als die Jets den Kickoff nach dem 3:0 für die Dolphins verloren und gleich zu Beginn 0:10 in Rückstand zu geraten drohten. Doch dann kam die Wende, als Darrelle Revis den vermeintlichen TD-Pass von Dolphins-QB Matt Moore in der Endzone abfing und 100 Yards zum Interception-TD trug.

Für die übrigen beiden Touchdowns der Jets zeichnete der zuletzt hart kritisierte Quarterback Mark Sanchez verantwortlich. Den ersten erlief er selbst, den zweiten ermöglichte er mit einem 38-Yard-Pass auf Santonio Holmes.

QB: Mark Sanchez (14/25, 201 YDS, TD) - Matt Moore (16/34, 204 YDS, 2 INT)

RB: Shonn Greene (21 CAR, 74 YDS) - Reggie Bush (10 CAR, 71 YDS)

WR: Santonio Holmes (3 REC, 63 YDS, TD) - Brandon Marshall (6 REC, 109 YDS)

New England Patriots (5-1) - Dallas Cowboys (2-3) 20:16 (3:3, 10:3, 0:3, 7:3)

Weniger als 300 Yards. Zwei Interceptions. Und trotzdem war Tom Brady mal wieder der gefeierte Held im Gillette Stadium. Der Grund: Der Patriots-Quarterback hat gegen die Cowboys erneut gezeigt, wer der Meister der späten Comebacks ist.

Drei Minuten vor dem Ende lag New England mit drei Punkten zurück. Das bedeutete: Brady-Zeit! Von der eigenen 20-Yard-Linie führte der Quarterback sein Team bis in die gegnerische Red Zone. Den Schlusspunkt bildete 22 Sekunden vor dem Schlusspfiff ein Acht-Yard-Pass auf Aaron Hernandez.

"Er ist wahrscheinlich einer der härtesten Wettkämpfer, die ich je gesehen habe. Gerade unter den Quarterbacks", so Teamkollege Vince Wilfork. Zum 32. Mal in seiner Karriere drehte Brady das Spiel im letzten Viertel noch zugunsten seiner Mannschaft.

Dabei kann man den Cowboys gar nicht so viel vorwerfen. Die viertbeste Defensive der NFL ließ bei den ersten neun Patriots-Drives nur einen einzigen Touchdown zu. Dazu kamen noch zwei Interceptions und drei Sacks. Auch Tony Romo spielte bei 27 von 41 und 317 Yards mehr als solide.

Am Ende hatte trotzdem mal wieder nur Brady was zu lachen, der somit zusammen mit Coach Bill Belichick 116 Regular-Season-Partien gewonnen hat. Damit hat New Englands Traumduo mit Miamis Don Shula und Dan Marino gleichgezogen.

QB: Tom Brady (27/41, 289 YDS, 2 TD, 2 INT) - Tony Romo (27/41, 317, TD, INT)

RB: Benjarvus Green-Ellis (14 CAR, 58 YDS) - DeMarco Murray (10 CAR, 32 YDS)

WR: Rob Gronkowski (7 REC, 74 YDS) - Dez Bryant (4 REC, 78 YDS)

 

Chicago Bears (3-3), Minnesota Vikings (1-5) 39:10 (16:10, 10:3, 10:7, 3:0)

Himmel und Hölle in Chi-Town: Während sich die Bears ihren Frust wegen der Pleite gegen die Lions von der Seele spielen bzw. werfen, kann einem bei den Vikings Angst und Bange werden.

Kaum liefert Adrian Peterson mal keine Monster-Performance ab, geht bei Minnesota nicht viel zusammen. Gerade der Running Back sah gegen die Bears-Defensive kaum Land. Und Donovan McNabb wirkt sowieso weiterhin wie ein Fremdkörper. Fünf Sacks gegen den Vikings-Quarterback sprechen Bände, bevor er von Backup Christian Ponder erlöst wurde. Bahnt sich da etwa ein Wechsel an? Laut Viking-Coach Leslie Frazier werde man am Montag eine Entscheidung treffen.

Doch es hakt an vielen Stellen. Minnesota muss sich schon fragen lassen, warum man das Ei im dritten Viertel ausgerechnet zu Devin Hester gekickt hat. Der Wide Receiver bedankte sich artig und sorgte mit einem 98-Yards-Kickoff-Return für das große Highlight.

Der Rest war nicht mehr als eine nette Trainingseinheit, bei der gerade Jay Cutler mit zwei Touchdown-Pässen seinen Spaß hatte. Nur die Brustverletzung von Hester war am Ende des Tages noch ein kleiner Stimmungsdämpfer. Allerdings schätzt Coach Lovie Smith die Verletzungen nicht als schwerwiegend ein.

QB: Jay Cutler (21/31, 267 YDS, 2 TD) - Donovan McNabb (19/24, 177 YDS)

RB: Matt Forte (17 CAR, 87 YDS) - Adrian Peterson (12 CAR, 39 YDS, TD)

WR: Devin Hester (5 REC, 91 YDS, 2 TD) - Percy Harvin (7 REC, 78 YDS)

 

Oakland Raiders (4-2) - Cleveland Browns (2-3) 24:17 (7:0, 7:7, 10:0, 0:10)

Gänsehautstimmung in Oakland: Die Raiders ehrten vor der Partie gegen Cleveland den erst vor kurzem verstorbenen Klubeigner Al Davis. Und fuhren im Anschluss den vierten Erfolg der Saison ein. Für den Höhepunkt sorgte dabei Jacoby Ford mit einem 101-Yard-Kickoff-Return. Dass es trotz Sieg kein wirkliches Happy End gab, lag an Jason Campbell. Am Ende der ersten Hälfte erlitt der Raiders-Quarterback einen Schlüsselbeinbruch. Laut "ESPN"-Informationen fällt Campbell damit für den Rest der Saison aus.

QB: Kyle Boller (8/14, 100 YDS) - Colt McCoy (21/45, 215 YDS, 2 TD)

RB: Darren McFadden (20 CAR, 91 YDS, 1 TD) - Montario Hardesty (11 CAR, 35 YDS)

WR: Darrius Heyward-Bey (6 REC, 82 YDS) - Greg Little (6 REC; 72 YDS)

Detroit Lions (5-1) - San Francisco 49ers (5-1) 19:25 (10:0, 0:12, 3:3, 6:10)

Die Szene des Spiels fand nach der Partie statt: 49ers-Headcoach Jim Harbaugh rannte ekstatisch über den Platz, riss sich das Hemd aus der Hose und hüpfte wie ein Dreijähriger an Weihnachten auf Lions-Headcoach Jim Schwartz zu. Ein kurzer Händedruck und ein Klapps auf den Rücken, dann hüpfte Harbaugh schon wieder weiter, was Schwartz gar nicht gefiel. Der Lions-Coach rannte hinterher und rempelte Harbaugh rüde von der Seite an, was schließlich in eine Massenschubserei zwischen beiden Teams mündete.

Football gespielt wurde zuvor auch: Die Lions starteten gut ins Spiel und führten nach dem ersten Viertel durch ein 25-Yard-Field-Goal von Jason Hanson und einen Touchdown von Tight End Brandon Pettigrew mit 10:0. Dann übernahmen die 49ers das Kommando: Frank Gore trug den Ball zum 7:10 in die Endzone, kurz darauf holte Aldon Smith mit einem Sack in der Endzone zwei Punkte heraus - Safety.

David Akers' Field Goal aus 55 Yards brachte die Gäste noch vor der Pause 12:10 in Front. Auch nach der Pause: ein enges Spiel mit wechselnden Führungen. Field Goal Hanson: 13:12 Lions. Field Goal Akers: 15:13 49ers. Touchdown Nate Burleson: 19:15 Lions.

1:51 Minute vor Schluss waren die 49ers dann bis auf sechs Yards an die Lions-Endzone heran gekommen, vierter Versuch. Alex Smith - bis dahin eher durchwachsen - fand Delanie Walker in der Endzone: 22:19 49ers. Den Lions war damit der Zahn gezogen, David Akers machte mit seinem dritten Field Goal Detroits erste Saisonniederlage perfekt.

QB: Matthew Stafford (28/50, 293 YDS, 2 TD) - Alex Smith (17/32, 125 YDS, TD, INT, FUM)

RB: Jahvid Best (12 CAR, 37 YDS) - Frank Gore (15 CAR, 141 YDS, TD)

WR: Calvin Johnson (7 REC, 113 YDS) - Michael Crabtree (9 REC, 77 YDS)

 

Washington Redskins (3-2) - Philadelphia Eagles (2-4) 13:20 (0:7, 3:13, 3:0, 7:0)

Albtraum-Spiel für Redskins-Quarterback Rex Grossman: Gegen den Division-Rivalen hatte Rex seine Nerven mal wieder nicht im Griff, warf vier Interceptions und wurde schließlich durch John Beck ersetzt - Höchststrafe! So reichte den Eagles eine durchschnittliche Leistung ihres Spielmachers Michael Vick, um die Niederlagen-Serie zu beenden.

Philadelphia machte sogar in der zweiten Hälfte überhaupt keinen Punkt, es reichte trotzdem. Durch zwei Touchdowns von Brent Celek und LeSean McCoy sowie zwei Field Goals durch Alex Henery führten die Eagles kurz vor der Pause schon 20:0. Die Redskins brachten dann nur noch zwei Field Goals durch Graham Gano und einen Rush-Touchdown durch Beck zustande - zu wenig.

Die Redskins-Fans hatten vor dem Spiel ein Plakat hinter die Endzone gehängt: "Hey Dream Team Reid This: 1-5." Klassischer Fall von zu früh gefreut.

QB: Rex Grossman (9/22, 143 YDS, 4 INT), John Beck (8/15, 117 YDS, Rush-TD) - Michael Vick (18/31, 237 YDS, 54 Rush-YDS, TD, INT)

RB: Ryan Torain (10 CAR, 22 YDS) - LeSean McCoy (28 CAR, 126 YDS, TD)

WR: Fred Davis (6 REC, 65 YDS) - Jeremy Maclin (5 REC, 101 YDS)

New York Giants (4-2) - Buffalo Bills (4-2) 27:24 (7:14, 10:3, 7:0, 3:7)

Wichtiger Sieg für die Giants, den Kicker Lawrence Tynes mit einem 23-Yard-Field-Goal 1:32 Minute vor Schluss sicherstellte.

Buffalo konnte auswärts abermals nicht an die in Heimspielen gezeigte Leistung anknüpfen und führte nur im ersten Viertel nach einem 80-Yard-Run von Fred Jackson und einem 60-Yard-Touchdown-Pass von Ryan Fitzpatrick auf Naaman Roosevelt mit 14:7.

Der Rest war Ahmad Bradshaw überlassen: Der Running Back der Giants erzielte insgesamt drei Touchdowns und gewann damit das Privat-Duell mit Jackson, der außer seinem Touchdown nicht viel zustande brachte. Die Giants übernahmen damit die Führung in der NFC East.

QB: Eli Manning (21/32, 282 YDS) - Ryan Fitzpatrick (21/30, 244 YDS, 2 TD, 2 INT)

RB: Ahmad Bradshaw (26 CAR, 104 YDS, 3 TD) - Fred Jackson (16 CAR, 121 YDS, TD)

WR: Hakeem Nicks (4 REC, 96 YDS) - David Nelson (4 REC, 62 YDS)

 

Cincinnati Bengals (4-2) - Indianapolis Colts (0-6) 27:17 (7:0, 3:7, 10:0, 7:10)

Da schau an, die Bengals: Ein ordentlicher Andy Dalton, ein starker Jerome Simpson und eine fantastische Defense führten Cincinnati zum dritten Sieg in Folge und zum ersten Erfolg über Indianapolis nach sieben Pleiten. Die Colts konnten den Ausfall von Quarterback Peyton Manning und Running Back Joseph Addai erneut nicht kompensieren und verloren vor allem wegen ihrer Turnover (0:3).

Natürlich ging der Bengals-Sieg nicht ohne ein bisschen Drama über die Bühne: Im dritten Viertel führten die Hausherren schon 20:7, ehe es nochmal spannend wurde. Nach einem Touchdown von Dallas Clark kamen die Colts im Schlussviertel auf 17:20 heran und hätten durch ein Field Goal ausgleichen können - der Versuch von Adam Vinatieri wurde jedoch von Nate Clements geblockt.

Im Gegenzug vergab dann Bengals-Kicker Mike Nugent ein Field Goal aus 43 Yards. Indy bekam den Ball in guter Feldposition zurück, doch dann machte ein Fumble-Return-Touchdown (Pierre Garcon verlor den Ball) der Bengals-Defense durch Carlos Dunlap alle Colts-Hoffnungen auf den ersten Saisonsieg zunichte.

QB: Andy Dalton (25/32, 264 YDS, TD) - Curtis Painter (23/34, 188 YDS, TD, INT)

RB: Cedric Benson (16 CAR, 57 YDS, TD) - Delone Carter (14 CAR, 45 YDS)

WR: Jerome Simpson (6 REC, 101 YDS) - Reggie Wayne (5 REC, 58 YDS)

Green Bay Packers (6-0) - St. Louis Rams (0-5) 24:3 (3:0, 21:3, 0:0, 0:0)

Wer ein Schlachtfest des Super-Bowl-Siegers erwartet hatte, kam nur im zweiten Viertel auf seine Kosten. Der Rest war Schaulaufen. Beachtlich: St. Louis machte am Ende sogar mehr Yards als Green Bay (399:424).

QB: Aaron Rodgers (17/28, 310 YDS, 3 TD, INT) - Sam Bradford (28/44, 321 YDS, INT)

RB: James Starks (13 CAR, 49 YDS) - Steven Jackson (18 CAR, 96 YDS)

WR: Jordy Nelson (2 REC, 104 YDS, TD) - Danario Alexander (6 REC, 91 YDS)

 

Pittsburgh Steelers (4-2) - Jacksonville Jaguars (1-5) 17:13 (7:0, 10:3, 0:7, 0:3)

Die Steelers führten schnell mit 17:0 und ließen es dann damit bewenden. Rashard Mendenhall war mit 146 Yards (Saisonbestleistung) und einem Touchdown der Matchwinner. Jacksonvilles Hail Mary von Blaine Gabbert flog zehn Yards zu weit.

QB: Ben Roethlisberger (12/23, 200 YDS, TD) - Blaine Gabbert (12/26, 109 YDS, TD)

RB: Rashard Mendenhall (23 CAR, 146 YDS, TD) - Maurice Jones-Drew (22 CAR, 96 YDS)

WR: Mike Wallace (2 REC, 76 YDS, TD) - Mike Thomas (4 REC, 36 YDS)

 

Atlanta Falcons (3-3) - Carolina Panthers (1-5) 31:17 (7:3, 7:7, 0:7, 17:0)

Die Falcons kamen lange nicht in Fahrt, drehten das Spiel dann aber mit einem starken Schlussviertel und zwei Rushing-Touchdowns von Matt Ryan himself und Michael Turner. Cam Newton warf auf der Gegenseite bei seiner Rückkehr nach Georgia drei Interceptions.

QB: Matt Ryan (14/22, 163 YDS, TD, Rush-TD) - Cam Newton (21/35, 237 YDS, 53 Rush-YDS, 3 INT)

RB: Michael Turner (27 CAR, 139 YDS, 2 TD) - Jonathan Stewart (7 CAR, 48 YDS)

WR: Harry Douglas (2 REC, 57 YDS) - Steve Smith (5 REC, 66 YDS)

 

Tampa Bay Buccaneers (4-2) - New Orleans Saints (4-2) 26:20 (3:7, 17:3, 3:3, 3;7)

QB: Josh Freeman (23/41, 303 YDS, 2 TD) - Drew Brees (29/45, 383 YDS, TD, 3 INT)

RB: Earnest Graham (17 CAR, 109 YD) - Mark Ingram (9 CAR, 22 YDS, TD)

WR: Arrelious Benn (3 REC, 83 YDS, TD) - Marques Colston (7 REC, 118 YDS, TD)

 

Baltimore Ravens (4-19 - Houston Texans (3-3) 29:14 (7:0, 3:7, 6:7, 13:0)

QB: Joe Flacco (20/33, 305 YDS, INT) - Matt Schaub (21/37, 220 YDS, TD)

RB: Ray Rice (23 CAR, 101 YDS) - Arian Foster (15 CAR, 49 YDS)

WR: Anquan Boldin (8 REC, 132 YDS) - Jacoby Jones (4 REC, 76 YDS, TD)

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