NFL

Packers + 15 = unschlagbar?

Von Florian Regelmann
Ryan Grant kehrt in die Mannschaft der Green Bay Packers zurück
© Getty
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4. Pittsburgh Steelers

Die Steelers waren einen Game-Winning-Drive von Ben Roethlisberger von einem dritten Super-Bowl-Triumph innerhalb von nur sechs Jahren entfernt. Nach der bitteren Pleite gegen die Packers unternimmt Pittsburgh nun den nächsten Anlauf auf den siebten Titel der Franchise-Geschichte.

Und die Vorzeichen stehen gut. Die Steelers gehören auch zu den erfahrenen und vor allem eingespielten Teams, denen der Lockout überhaupt nichts anhaben konnte. Personal, Philosophie, Spielzüge - alles sitzt. Hinzu kommt eine Offense, die in der kommenden Saison so explosiv sein könnte wie lange nicht.

Roethlisberger ist der toughste Quarterback der Liga, das weiß man. Wie sich Big Ben aus sicher scheinenden Sacks windet und noch Big Plays anbringt, ist seine größte Stärke. Eine Stärke, die er auch in der kommenden Saison brauchen wird, denn die O-Line bleibt trotz Super-Center Maurkice Pouncey tendenziell wackelig. Gut für Roethlisberger: Die Receiver der Steelers sind top. Mike Wallace ist schon jetzt ein Jungstar und Antonio Brown wird groß herauskommen.

Ach ja, über die Defense haben wir noch nicht gesprochen. Aber muss man das bei Pittsburgh? Die Steelers stehen wie keine andere Franchise für knallharte Defense. Häufig hat die Defense Spiele alleine gewonnen, das muss sie so wie es aussieht gar nicht mehr. Aber es ist immer gut zu wissen, dass sie dazu jederzeit im Stande ist.

Das sagt Damien Woody bei SPOX: "Ben macht in der Vorbereitung schon einen exzellenten Eindruck. Die Wide Receiver der Steelers wie Mike Wallace, Antonio Brown und Emmanuel Sanders sind verdammt gut, auch verdammt schnell. Gerade Brown steht vor einer Breakout-Saison. Und was soll man groß zur Defense sagen? Es ist Pittsburgh, und Pittsburgh steht eben für eine überragende D. Mit James Harrison und LaMarr Woodley haben sie vielleicht die beiden besten Outside Linebacker/Pass Rusher der NFL."

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5. Philadelphia Eagles

Warum wechselt eigentlich gefühlt jeder Spieler nach Philly? Star-Pitcher Cliff Lee hätte zu den New York Yankees gehen können, wechselte aber nach Philly. NHL-Legende Jaromir Jagr hätte zu den Pittsburgh Penguins zurückkehren können, wechselte aber nach Philly. Auch Star-Cornerback Nnamdi Asomugha hatte freie Wahl, und was machte er? Klar, er wechselte nach Philly.

Mit der Verpflichtung von Asomugha haben die Eagles in der Offseason für einen Schocker gesorgt, aber es war wahrlich nicht der einzige namhafte Neuzugang. Am deutlichsten zeigt sich der Luxus auf der Cornerback-Position, wo die Eagles mit Asomugha, Antonio Rodgers-Cromartie und Asante Samuel einfach mal drei Pro-Bowler aufbieten. Irre.

Wenn man den Kader durchgeht, bekommt man den Eindruck, dass dieses Team überhaupt keine Schwächen hat. Die Offense ist mit Michael Vick hochexplosiv, Wide Receiver DeSean Jackson ist ohne Zweifel einer der elektrisierendsten Spieler der NFL. Bemerkenswert: Vick hat bei den Eagles kürzlich einen 100-Millionen-Dollar-Vertrag über sechs Jahre unterschrieben und ist damit der erste Spieler der NFL-Historie, der zwei 100-Millionen-Dollar-Deals bekam. Bei den Atlanta Falcons haben sie ihn vor Jahren bekanntlich auch einmal mit viel Geld (130 Millionen für 10 Jahre) zugeschüttet.

Das sagt Damien Woody bei SPOX: "Michael Vick wird wieder eine große Saison spielen, da bin ich sicher. Und mit Vick hast du in jedem Spiel eine Chance. Ich habe nur zwei Fragezeichen: zum einen die O-Line und zum anderen Vicks Gesundheit. Bei der Art und Weise, wie er spielt, bleiben Verletzungen nicht aus. Und fällt Vick aus, wird aus einem 13-Siege-Team schnell ein 10-Siege-Team. Dann wäre Philly unter Umständen nur noch ein Wildcard-Team und schon wird es schwierig. Das Talent ist da, aber die Eagles müssen sich auch erst noch als Team finden."

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Sleeper-Team: Detroit Lions

Ach, diese Lions. Man muss sie ja schon mögen, wenn man daran denkt, wie man Heimwerker-King Tim Allen alias Tim Taylor in der legendären Serie "Hör mal, wer da hämmert" im Lions-Shirt durch die Gegend rennen sah. Was mussten die Lions-Fans in den letzten Jahren leiden?!

Detroit wird wohl für immer das einzige Team der Geschichte bleiben, das es geschafft hat, in einer Saison keinen einzigen Sieg zustande zu bringen. An die 0-16-Saison 2008 kann man sich in Detroit noch gut erinnern. 2009 wurde es kaum besser. 2-14. Kann man auch keinem anbieten. In der letzten Saison kam der Sprung auf 6 Siege. Und diese Saison ist Detroit plötzlich das ultimative Sleeper-Team - schon verrückt!

Wenn Quarterback Matthew Stafford endlich mal eine komplette Saison fit bleibt, dann wird Detroit für Furore sorgen. Angeführt von Stafford und Superstar-Receiver Calvin Johnson haben die Lions eine Offense, die sich vor keiner anderen Offense in der NFL verstecken muss. Klingt krass, ist aber zutreffend.

Dazu kommt eine Defense, die vor allen dank ihrer brutal starken D-Line um Ndamukong Suh hoch einzuschätzen ist. Das Wort "Playoffs" geistert durch Detroit...

Das sagt Damien Woody bei SPOX: "Es gibt gar keine Frage, die Lions sind das Sleeper-Team schlechthin in dieser Saison. Detroit hat in den letzten Jahren unglaublich Talent angesammelt und sieht beängstigend gut aus. Stafford ist ein junger Quarterback mit einem Power-Arm, Johnson ist einer der zwei, drei besten Receiver der NFL - die ganze Offense hat auf allen Positionen Firepower ohne Ende. Detroit kann in Sachen Scoring mit jedem mithalten. Und dann haben sie eben auch noch die vielleicht beste D-Line der NFL. Ich sehe die Lions als Wildcard-Team in der NFC, sie werden es den Packers nicht leicht machen in der Division."

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Super Bowl XLVI in Indianapolis - Die Tipps:

Damien Woody (ESPN-Experte): Jets over Packers

Florian Regelmann (SPOX): Steelers over Eagles

Jan-Hendrik Böhmer (SPOX): Packers over Steelers

Master of Disaster (mySPOX): Patriots over Eagles

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