NFL

Mmmh.... Füße!

Von SPOX
Der Headcoach der New York Jets, Rex Ryan (r.), posiert mit seiner Frau Michelle
© Getty

In Green Bay und Atlanta steigen am 16. Spieltag der NFL Spiele mit Playoff-Charakter. Miami kämpft gegen einen Fluch, Philadelphia hat das perfekte Mittel gegen eine Tageslicht-Allergie. Die Schlagzeilen bestimmt allerdings Rex Ryan, der eine besondere Vorliebe für nackte Füße zu haben scheint.

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Game of the Week: Packers vs. Giants (Sonntag, 22.15 Uhr)

Die 31:38-Niederlage der New York Giants gegen Philadelphia vor einer Woche war unnötig wie ein Kropf, sorgt im Playoff-Rennen der NFC nun aber doch noch mal für Spannung. Mit einem Sieg könnten die Packers, die zuletzt nicht minder bitter gegen New England verloren, nämlich mit den Giants gleich und am letzten Spieltag noch vorbei ziehen. Eine Niederlage würde jedoch die Giants direkt in die Playoffs führen. Echte Knockout-Stimmung also in Lambeau am Sonntagabend!

Für die Packers steht QB Aaron Rodgers nach überstandener Gehirnerschütterung wieder auf dem (vermutlich gefrorenen) Spielfeld. Die Packers haben mit den Giants zudem noch eine Rechnung offen: 2007 besiegte New York Green Bay im NFC-Finale 23:20 nach Verlängerung - es war Brett Favres letzter Auftritt für die Packers.

Giants-QB Eli Manning hofft natürlich, dass die Revanche misslingt. Er will sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lassen: "Wir waren schon zweimal in dieser Saison am Boden und haben mit einer Siegesserie geantwortet. Wenn wir mit dem Rücken zur Wand stehen, können wir über uns hinaus wachsen. Das wollen die Leute sehen: ein Team das heißlaufen kann. Wir haben es drin - wir müssen es nur tun."

Another Game of the Week: Falcons vs. Saints (Dienstag, 2.30 Uhr)

It's all about Heimvorteil, Baby! Die Falcons brauchen aus zwei Heimspielen noch einen Sieg, um Platz eins in der AFC und damit den Heimvorteil bis zum Super Bowl zu "clinchen". "Wir versuchen uns nicht von der Bedeutung des Spiels beeinflussen zu lassen", sagte Headcoach Mike Smith mit Blick auf die Nerven seiner Jungs.

Bislang gab es in sechs Heimspielen sechs Siege, doch mit dem amtierenden Champion kommt jetzt ein echter Prüfstein in den Georgia Dome. Die letzte Heimniederlage datiert aus dem Jahr 2009 und war: gegen New Orleans. "Die nächsten zwei Spiele sind unheimlich wichtig, wichtiger geht's gar nicht", stimmt Saints-Quarterback Drew Brees sein Team auf das Spitzenduell der NFC South ein.

Sollte New Orleans die Falcons auswärts schocken können, wäre für die Saints sogar noch Platz eins in der Division möglich. Vorraussetzung dafür ist allerdings ein weiterer Sieg gegen Tampa Bay am letzten Spieltag und eine gleichzeitige Heimniederlage der Falcons gegen Carolina.

Scandal of the Week: "Und wenn dein Fuß fettig ist, werd' ich zum Fußfetischist..."

Pikantes Detail oder einfach nur uninteressanter Mist, der vom Wesentlichen ablenkt? Rex Ryan ist jedenfalls weiter für Schlagzeilen gut. Der Jets-Headcoach wird seit ein paar Tagen nur noch "Fußfetischist" genannt, seit dem bekannt wurde, dass seine Frau auf YouTube Videos veröffentlicht, auf denen seltsamerweise ihre nackten Füße besonders im Vordergrund stehen.

Was das ganze für den Dunstkreis derNFL "interessant" macht, ist, dass sich der Mann hinter der Kamera, der die Füße in manchen Szenen erregt angriffelt und Komplimente stottert, verdächtig nach Ryan selbst anhört.

Nun ist US-Journalisten unter dem warmen Mantel der Doppelmoral ja nichts peinlich. Prompt wurde Ryan auf einer offiziellen Pressekonferenz natürlich darauf angesprochen. "Ehrlich, ich wusste, dass diese Frage kommt", sagte Ryan angenervt, dementierte aber nicht, sondern verwies auf seine Privatsphäre. Ryan weiter: "Ich werde das öffentlich nicht kommentieren." Vielleicht auch besser so.

Laut der "New York Post", die Cornerback Darrelle Revis zitiert, habe Ryan vor der Mannschaft jedoch bereits zugegeben, dass ihm die ganze Sache äußerst peinlich sei. Das Team habe den Coach jedoch unterstützt. "Fuß-Fetisch? Whatever", sagte Revis dem Blatt. "Er kann mit seiner Frau doch machen, was er will. Es ist ja nicht so, dass er einen oder so Seitensprung hatte." Word.

Question marks of the Week: Wer soll das Ding eigentlich werfen?

Leicht übertrieben gesagt hat die Hälfte aller Teams derzeit Quarterback-Probleme. In Washington hetzt Donnie McNabb Trainer Mike Shanahan seit seiner Absetzung nun täglich via Medien seinen Berater-Köter auf den Hals (Zitat: "Wuff! Kläff! Knurr!"), in Seattle sucht man händeringend eine Alternative zur Interception-Maschine Matt Hasselbeck und findet doch keine.

Der Rest plagt sich mit Verletzungsproblemen rum. Wikinger Brett Favre setzt wegen einer Gehirnerschütterung weiter mit dem Training aus, was Joe Webb bestimmt schon nervös macht. Arizonas Derek Anderson (ebenfalls Kopfsausen) muss erneut John Skelton den Vortritt lassen, selbiges gilt für Denvers Kyle Orton (Rippenverletzung) und Tim Tebow.

In Detroit suchen sie weiter jemanden, der überhaupt einen Ball werfen kann. Drew Stanton (muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen!) hat offenbar die Nase vor Shaun Hill, Matthew Stafford (Schulter) wird diese Season wohl nicht mehr wieder kommen.

Gute Nachrichten gibt es dafür von Jets-QB Mark Sanchez, dessen Einsatzwahrscheinlichkeit von Coach Ryan auf "80 Prozent" festgelegt wurde und von Green Bays Aaron Rodgers (siehe "Game of the Week"). Wohl dem, der einen harten Hund wie Ben Roethlisberger hat...

Stat of the Week: "Aus-Aus-Auswärtssieg!"

Mal ganz ehrlich: Was zur Hölle haben die Dolphins gegen Miami? In Florida ist es warm, das Meer liegt vor der Haustüre, Disney World ist auch nicht weit. Tatsache ist aber: Würden sich die Dolphins im heimischen Stadion nicht regelmäßig saudumm anstellen, wären die Playoffs in dieser Saison durchaus drin gewesen.

"On the Road" hat Miami nämlich sechs von sieben Spielen gewonnen (u.a. bei den Packers und den Jets). Alle anderen Teams, die diese Statistik aufweisen, sind auf Playoff-Kurs. Nur die Dolphins nicht, die zuhause nämlich sechs von sieben Spielen versemmelt haben.

Als Grund nennt Quarterback Chad Henne auch die eigenen Fans, die in der Vergangenheit nicht gerade zimperlich mit dem eigenen Team umgegangen sind. "Es ist ein scheiß Gefühl, keinen Heimvorteil zu haben", nölte Henne, meinte aber tapfer: "Ich bin die Buh-Rufe mittlerweile gewohnt."

Da passt es ja wie Arsch auf Klo, dass jetzt die Detroit Lions kommen. Die Lions feierten nämlich in der Vorwoche durch den Overtime-Sieg in Tampa Bay (ebenfalls: Florida) nach sage und schreibe 26 Auswärtsniederlagen in Folge mal wieder einen Erfolg außerhalb der Motor City.

Pussy award of the Week: Philadelphias Tageslicht-Allergie

Eine nette Statistik haben auch die Eagles vorzuweisen, die, wann immer in dieser Saison abends unter Flutlicht gespielt wurde, eine 5-0-Bilanz vorzuweisen haben, nachmittags aber offensichtlich eher ungern spielen und in solchen Spielen nur 5-4 stehen.

Liegt es wirklich nur an der uneingeschränkten Aufmerksamkeit, nach der sich die Eagles so schrecklich sehnen? Klingt irgendwie alles verdammt nach Super-Nanny und ist einer der vielen Gründe, warum bei den Eagles an einem guten Tag alles, an einem schlechten aber eben auch verdammt wenig laufen kann.

Zu Phillys Rettung: Gott sei Dank ist die Partie gegen Minnesota am Sonntag wieder ein "Night Game". Und wenn die Eagles die Vikings schlagen, haben sie die NFC East gewonnen. Wäre auch kein falscher Tipp, schließlich will Minnesota die Seuchen-Saison nur noch irgendwie rum bringen. Favre und RB Adrian Peterson sind zudem angeschlagen.

Saison-Aus für Cowboys-Quarterback Romo

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