NFL

"Wir könnten Buffalo oder Cincinnati sein!"

Von SPOX
Derrick Mason spielte acht Jahre in Tennessee, bevor er 2005 in Baltimore anheuerte
© Getty

Baltimore-Ravens-Receiver Derrick Mason findet, dass die eigenen Fans auf sehr hohem Niveau jammern, pure Freude macht sich dagegen im Hause Romo breit. Bei den Broncos darf eine College-Legende sein Startdebüt geben, Santonio Holmes freut sich im Topspiel auf ein Wiedersehen mit den alten Kollegen.

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Game of the Week: Steelers vs. Jets (Sonntag, 22.15 Uhr)

Liebhaber von schmutziger Defense sollten hier voll auf ihre Kosten kommen. Beide Franchises definieren sich vor allem über ihre toughe Verteidigung. Wer sich aber am meisten auf das Duell freut, ist natürlich Santonio Holmes. Der Receiver wurde 2008 mit den Steelers Super-Bowl-Champion und krönte sich selbst sogar zum MVP des Endspiels. Im Sommer jedoch wechselte er zu den Jets.

Nun also die Rückkehr ins Heinz Field. Und die kündigt der 26-Jährige mit Pauken und Trompeten an: "Die Jungs wissen natürlich, dass wenn sie mir nur eine kleine Lücke geben, ich sie nutzen werde." Holmes wurde von seinem Ex-Team für einen Apfel und ein Ei verkauft, deshalb will er zeigen, was er drauf hat: "Das ist eine super Gelegenheit, um den Steelers zu zeigen, dass es ein Fehler war, mich gehen zu lassen. Dieses Spiel hatte ich schon lange rot im Kalender markiert."

Etwas weniger angriffslustig ist Darrelle Revis. Der Star-Cornerback der Jets laboriert mal wieder an Adduktorenproblemen, versuchte aber zu beruhigen: "Keine Sorge, ich spiele", so Revis. "Ich weiß, wie man sich durch so etwas durchquält. Mir geht's gut."

Coach Rex Ryan ließ ihn trotzdem im Training kürzer treten. Und sein vermeintlicher Gegenspieler Mike Wallace nahm Revis schon mal ins Visier: "Er ist schon ein ganz guter Spieler. Aber das bin ich auch. Ich habe keine Angst vor ihm."

Another Game of the Week: Giants vs. Eagles (Sonntag, 19 Uhr)

Bleiben wir mal ausnahmsweise komplett sportlich: Es geht um alles. Die beiden Teams liefern sich in der NFC East ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem klar ist: Wer das direkte Duell verliert, für den ist Platz eins praktisch futsch. Aber nicht nur das. Es droht gar das Aus im Playoff-Rennen.

Wie in einem Computerspiel: Die Neuerfindung des Michael Vick

Im Kampf um zwei Wildcard-Tickets gibt es große Konkurrenz aus der NFC North (aktuell Packers) und der NFC South (aktuell Saints und Buccaneers). Für die Giants ist das Spiel doppelt wichtig, denn nächste Woche geht's in den Kühlschrank nach Green Bay. Eine happige Aufgabe zu dieser Jahreszeit. Philly hat mit einem Heimspiel gegen Minnesota bessere Karten.

Benching of the Week: Donovan McNabb wurde zu Beginn der Saison als Heilsbringer der Washington Redskins gefeiert - nun steht er vor dem Aus. Wie Headcoach Mike Shanahan am Freitag verkündete, übernimmt Rex Grossman bis zum Ende der Saison den Quarterback-Posten.

McNabb ist im Spiel gegen Dallas nur zweite Wahl und bei den letzten beiden Spielen sogar nur als Nr. 3 hinter John Beck vorgesehen. Shanahans vernichtendes Statement: "Ich habe ihm auch gesagt, dass ich ihm nicht garantieren kann, dass er nächste Saison noch hier ist."

In elf Jahren in Philadelphia (1999-2010) war der 34-Jährige nur ein einziges Mal auf die Bank gesetzt worden. In Washington ist ihm das nun schon zwei Mal passiert. Im Oktober war er von Shanahan beim Spiel gegen Detroit zwei Minuten vor Schluss gegen Grossman ausgetauscht worden - angeblich, weil McNabb die Fitness gefehlt habe.

Als Washington McNabb anschließend aber mit einer Vertragsverlängerung über fünf Jahre und 78 Millionen Dollar ausstattete, schien der Quarterback wieder rehabilitiert - und nun das. "In seiner ganzen Karriere hat man ihn nie so respektlos behandelt wie hier in einer einzelnen Saison", schimpfte sein Agent Fletcher Smith. "Das ist einfach lächerlich."

Das Problem für McNabb: Sein Vertrag hat laut "ESPN" ein Hintertürchen, dass den Redskins erlaubt, den Quarterback trotz der langen Laufzeit nach dieser Saison mit nur 3,5 Millionen Dollar Entschädigung zu entlassen...

Quote of the Week: Zum Glück nicht Cincy oder Buffalo!

Weil die Baltimore Ravens in den letzten Wochen eine knappe Pleite gegen die Steelers einstecken mussten und danach beinahe jeweils klare Führungen gegen die Buccaneers und Texans verspielt hätten, wurden die Fans langsam missmutig. Es sei langsam Zeit, dass sich das Team zusammen reiße, hieß es in diversen Foren.

"Alles halb so wild", kontert Receiver-Routinier Derrick Mason in der "Baltimore Sun". "Wir könnten noch viel schlechter dran sein. Wir könnten Buffalo oder Cincinnati sein. Wir könnten in einer Situation sein, in der die Playoffs nur ein entfernter Traum sind. Aber wir stehen 9-4. Wir sind auf Playoff-Kurs."

Damit das so bleibt, wäre ein Sieg im Spitzenspiel gegen die New Orleans Saints (Sonntag, 19 Uhr) nicht verkehrt. Auch wenn man in den letzten zwei Spielen Fallobst vor der Nase hat. Die Cleveland Browns sind ja noch halbwegs ernst zu nehmen, aber zum Abschluss warten dann... die Cincinnati Bengals.

Gossip of the Week: Tony Romo kommt unter die Haube

Herzlichen Glückwunsch, Tony Romo! Der Quarterback der Dallas Cowboys ging ausnahmsweise nicht vor seinen Gegnern in die Knie, sondern vor seiner Freundin Candice Crawford und hielt um ihre Hand an. Mit Erfolg. Die beiden sind verlobt, wie der regionale Sender "KDAF-TV" berichtet, für den die ehemalige Miss Missouri als Sportreporterin arbeitet.

Romo nahm den 24. Geburtstag seiner Herzallerliebsten zum Anlass, um vor Freunden und Familie die entscheidende Frage zu stellen. Optisch passt Crawford genau ins Beuteschema: Zuvor war Romo unter anderem bereits mit Sängerin Jessica Simpson liiert. Mehr als Privates gibt es von dem verletzten 30-Jährigen übrigens derzeit nicht zu berichten.

Während sich seine Cowboys auf das völlig bedeutungslose Heimspiel gegen die Redskins (Sonntag, 19 Uhr) vorbereiten, sitzt Romo seit dem 7. Spieltag mit einem Schlüsselbeinbruch draußen.

Rookie of the Week: Tim Tebow

Schon klar, der Ex-Spielmacher der Florida Gators hat in diesem Jahr noch keine Bäume ausgerissen. In der Tat stand er eigentlich nur in wenigen ausgewählten Situationen auf dem Feld. Hat da aber immerhin 3 Touchdowns erlaufen und einen TD-Pass geworfen - bei einer hundertprozentigen Completion-Percentage. Ist allerdings nicht so beeindruckend, wenn man erst einen Versuch auf dem Konto hat.

Wie dem auch sei, am Sonntag im Spiel bei den Oakland Raiders (22.15 Uhr) wird sich alles ändern. Die Raiders (6-7) haben noch minimale Playoff-Hoffnungen und sind den Chargers und Chiefs auf den Fersen. Aber die Story vor dem Spiel ist Tim Tebow. Weil der etatmäßige Quarterback Kyle Orton aufgrund einer Rippenverletzung zuletzt nicht trainieren konnte, wird einer der besten College-Spieler aller Zeiten endlich zu seinem ersten NFL-Start kommen.

"Vielleicht gar keine schlechte Idee, ihm jetzt die Chance zu geben. Man sollte sein Debüt vielleicht nicht unbedingt in einem Spiel geben, in dem es um alles geht. Und so wird endlich die Neugier der Fans befriedigt, die natürlich wissen wollen, was Tim drauf hat", sagte Receiver Brandon Lloyd.

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