NFL

Family Day in Indy

Von SPOX
Archie Manning wird genau hinschauen, wenn seine beiden Söhne aufeinander los gehen
© Getty

Erst zum zweiten Mal treten die Manning-Brüder gegeneinander an. Aber Peyton hat derzeit eigentlich andere Sorgen. Ebenfalls unter Druck steht Brett Favre. Das Topduell steigt in den Meadowlands.

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Cincinnati Bengals (0-1) - Baltimore Ravens (1-0) (Sonntag, 19 Uhr)

Nach der zähen Monday-Night-Partie gegen die Jets, in der sich beide Teams offensiv kaum in Szene setzen konnten, erwartet die Ravens diesmal ein anderer Gegner. Die Bengals haben mit Cedric Benson nicht nur einen starken Running Back, sondern mit Quarterback Carson Palmer und den Receivern Chad Ochocinco und Terrell Owens ein Trio, vor dem sich Baltimore in Acht nehmen muss.

Palmer trifft quasi auf seinen Lieblingsgegner, gegen den er in elf Vergleichen acht Mal gewinnen konnte. Und durch die Verletzung von Ed Reed ist die Secondary der Ravens ja durchaus angeschlagen.

Unter Druck steht allerdings Cincinnati. Denn nach der Pleite gegen New England muss eigentlich schon ein Sieg gegen den Divisions-Rivalen her. Die AFC North ist einfach zu umkämpft, als dass man sich weitere Niederlagen erlauben könnte.

Minnesota Vikings (0-1) - Miami Dolphins (1-0) (Sonntag, 19 Uhr)

Apropos Druck: Brett Favre hat ja im ersten Spiel nicht so delivered, wie man das vom Star-Quarterback gewöhnt ist. Gegen die bissige Defense der Saints war das allerdings keine Sensation, zumal dem Oldie jegliches Training fehlte. Nach dem ersten Spiel und mit einer Woche Training in den Knochen sollte es jetzt besser laufen.

Zumal der Gegner defensiv nicht das Niveau der Saints hat. Allerdings kommt Miami mit der Empfehlung eines Sieges gegen Buffalo nach Minnesota. "Wenn man schon im ersten Spiel den Geschmack des Siegens kennen lernt, dann bekommt man richtig Selbstvertrauen", schickt Cornerback Jason Allen schon mal eine Warnung los.

Die Dolphins träumen von ihrem besten Start seit 2002. Den könnte der Klub gut gebrauchen, denn in den nächsten Wochen trifft man auf die Jets, Patriots und Packers.

Washington Redskins (1-0) - Houston Texans (1-0) (Sonntag, 22.15 Uhr)

Das Team, bei dem Foster angestellt ist, reist am 2. Spieltag nach Washington. Die Redskins werden gewarnt sein und verhindern wollen, dass auch ihnen der Running Back davon läuft. Das Problem ist nur: Wenn sie sich zu sehr auf Foster konzentrieren, sind da immer noch Matt Schaub und Andre Johnson.

Der Quarterback und sein Receiver sind eins der gefährlichsten Duos der Liga. Die Tatsache, dass Johnson im ersten Spiel schwach war, tut dabei nun wirklich gar nichts zur Sache.

Washington wiederum ist offensiv nicht zu unterschätzen. Donovan McNabb und Santana Moss könnten noch zu einem echten Traumduo zusammen wachsen - wenn der Quarterback denn endlich richtig bei den Redskins angekommen ist.

"Für mich war hier alles neu: das System, die Mitspieler, die Trainer", sagte McNabb nach seinem Wechsel aus Philadelphia. Coach Mike Shanahan ist sich aber sicher: "Er hat eine Menge Erfahrung und seinen Job schon ganz ordentlich gemacht. Mit der Zeit wird das alles noch besser."

New York Jets (0-1) - New England Patriots (1-0) (Sonntag, 22.15 Uhr)

Sechs First Downs. Noch mal: sechs. So viele haben sich die Jets im ersten Spiel gegen Baltimore erspielt. Nie waren es weniger für den selbst ernannten Titelanwärter. Die Folge war natürlich eine Pleite. Von einer Wachablösung in der AFC East war plötzlich keine Rede mehr.

"Offensiv war das gar nichts", sagte Coach Rex Ryan resigniert. Das Schöne ist, dass die Welt nach diesem Wochenende schon wieder ganz anders aussehen könnte. Denn die Patriots sind es schließlich, die New York in ihrer Division überflügeln wollten. Dazu haben sie die Chance.

Besonders im Fokus steht das Duell eines der elektrisierendsten Receivern gegen den besten Cornerback im Business: Randy Moss trifft auf Darrelle Revis. Im letzten Jahr gelangen Moss nur 58 Yards bei neun Catches, Revis nannte seinen Gegenspieler daraufhin eine "Niete". In dieser Woche bekräftigte er diese Betitelung. Diesmal aber hat Moss einen kleinen Vorteil: Revis ist nach seinem Streik in der Sommerpause noch nicht bei hundert Prozent Fitness.

Indianapolis Colts (0-1) - New York Giants (1-0) (Montag, 2.20 Uhr)

Es heißt mal wieder: Peyton gegen Eli, Manning gegen Manning. Trotzdem hat gerade der ältere Bruder keine Zeit für Kaffeekränzchen. Er muss verhindern, dass seine Colts mit zwei Niederlagen in die Saison starten. Das ist seit Mannings Rookie-Saison 1998 nicht mehr passiert.

Die 231 Yards und drei Touchdowns, die ihnen letzte Woche Running Back Arian Foster einschenkte, lassen alle Alarmglocken schrillen. Indy war so darauf fokussiert, die Passwege für Andre Johnson zuzustellen, dass das Laufspiel der Houston Texans alle Freiheiten genoss.

"Es war eines dieser Spiele, in denen wir schlecht waren und der Gegner besonders gut. Und dann verliert man eben", machte Left Tackle Charlie Johnson eine einfache Rechnung auf.

Und während die Rush Defense Kopfschmerzen bereitet, ist die Pass Defense plötzlich dezimiert: Safety Bob Sanders wird nach einem Bizepsriss voraussichtlich den Rest der Saison verpassen. Nicht die schlechtesten Aussichten für Eli Manning, mit einem Sieg die direkte Bilanz gegen seinen Bruder auf ein 1-1 aufzupolieren.

San Francisco 49ers (0-1) - New Orleans Saints (1-0) (Dienstag, 2.30 Uhr)

Noch nie konnte New Orleans zwei Mal in Folge eine Saison mit zwei Siegen eröffnen. Das soll jetzt gelingen. Trotzdem ist das größte Gesprächsthema in Louisiana nach wie vor Reggie Bush. Der Running Back steht vor seiner ersten Partie, nachdem er die Heisman Trophy für den besten College-Spieler des Jahrs 2005 zurückgab.

Die Geschichte - Bush soll Geld und Geschenke für seine Dienste an der USC angenommen haben - ist nach wie vor in aller Munde. Ob sie das Team aus der Bahn wirft, darf für den Moment bezweifelt werden. Der Sieg gegen die Vikings in der Vorwoche war durchaus ein Ausrufezeichen.

San Francisco auf der anderen Seite sollte eigentlich stark verbessert gegenüber der Vorsaison sein. Der Auftritt gegen Seattle war aber genau das Gegenteil. Haufenweise Fehler von Quarterback Alex Smith und ein schwaches Laufspiel (49 Yards) führten zum ersten 49ers-Spiel ohne eigenen Touchdown nach 19 Spielen.

San Fran wäre eigentlich ein heißer Kandidat, hier und da für ein Upset zu sorgen. Aber nach der letzten Woche geht es erstmal darum, sich neues Selbstvertrauen zu holen.

NFL: Der 2. Spieltag im Überblick